Ich bin wohl kein Trekkie, wie es einige von euch hier sind, aber bei den Kirk/Spock/McCoy Sachen kann ich mitreden, denn vor allem die originalen um Shatner, Nimoy und Kelley bleiben für mich das mit Abstand beste, was das Star Trek Universum je angeboten hat. Deshalb legte ich mir auch die äußerliche schöne BD Box zum 50. jährigen Jubiläum 2016 um die alte Crew an (Serie, Filme plus Animationsserie).
Bei TNG finde ich die Crew um Picard auch gut, aber wie ich schon schrieb, so ein Triumvirat wie Shatner, Nimoy und Kelley es war? Never. Egal ob Data, Riker, die ich sehr gut finde, aber nein, sie kommen für mich nicht an die "Originalen" heran.
Dann wird mir auch mächtig zu viel philosophiert, was auch auf Kosten des Spaßes geht. Bei der Original Series habe ich mich fast in jeder Folge köstlich amüsiert. Dazu stehe ich eher auf den farbenfroheren 60s Look, alles was in den späteren Serien gezeigt wurde, war mir optisch zu dröge.
Nun, deshalb konnte ich alle anderen Serien, außer der Original Series, nie wirklich komplett gucken, es interessierte mich weniger.
So verhält es sich auch bei den Kinofilmen. Die Filme mit Shatner und co, sind wahre Perlen! Das stimmt die Mischung zwischen Botschaft, Action, Spannung und Humor.
Bei den Picard Filmen, da muss ich doch eher mit meine Müdigkeit kämpfen. Die Reboot Filme sind wieder unterhaltsamer, haben aber zu viel Action. Dennoch ein Lob an die Schauspieler Pine, Quinto und Urban, vor allem Karl Urban überzeugt mich als McCoy und Chris Pine gibt einen sympathischen, anfangs noch hitzköpfigen James T. Kirk.
Discovery und Picard habe ich noch gar nicht gesehen, werde mir aber Discovery wohl noch antun.
Passend dazu sah ich mir seit letztem Freitag bis Mittwoch nochmal alle Filme der Crew um Shatner an. Meine Rangliste wurde eigentlich nur bestätigt:
1)
Star Trek VI - Das unentdeckte Land
Es heißt ja eh bei der Shatner-Crew, dass die geraden Filmzahlen die besten sind. Trotzdem finde ich diesen Film hier noch unterbewertet.
Für mich ist dieser hier ohne Wenn und Aber die Quintessenz von Star Trek und mit Abstand auch der spannendste Film von allen! Hier geht es um die Botschaft, die Star Trek immer vermittelt hat:
ein friedliche Co-Existenz, eine politische Parabel um die zerfallende Sowjetunion, das auch die größten Feinde, mit größten Kraftanstrengungen zusammenfinden können.
Natürlich mit Hardlinern auf allen Seiten, die diese Bestrebungen torpedieren möchten. Gespickt und garniert wird das Ganze mit einer außerordentlich spannenden Krimistory, um den Komplott gegen die Enterprise, insbesondere müssen sich Kirk und McCoy des Mordes verantworten. Dazu kommen für mich die ausgewogensten Actionszenen im Franchise, es geht nie Richtung Bombast, wirkt aber auch nie öde.
Das Ende ist einfach toll, rührend...und dann noch die original Unterschriften der Crew zum Abspann. Weshalb aber ein "Zorn des Khan" fast immer auf Platz 1 gewählt wird? Für mich schleierhaft.
9/10
2)
Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart
Der herzigste, humorvollste und menschlichste Film. Den muss man einfach lieben, und Culture Clash funktioniert ja häufig in Filmen. Gerade 1985 und 1986 gab es gleich drei tolle "Klassiker" um einen Culture Clash. Sei es "Zurück in die Zukunft", in der Marty McFly aus der Zukunft unter anderen auch mit dem Jahr 1955 fertig werden muss, "Crocodile Dundee" um Mick Dundee, der sich plötzlich in der Metropole New York zurecht finden muss und halt hier die Enterprise Crew, die ins Jahr 1986 reist um die eigene "Zukunft" zu retten.
Das ist einfach köstlich, der Humor dieser Crew funktioniert auf mich immer, aber wenn sich Kirk, Spock, McCoy, Uhura, Scotty, Sulu und Chekov hier wie komplett fremde Wesen durch San Francisco tümmeln, ist dies einfach nur herrlich. Dazu kommt die herzige Geschichte um die Wale und Catherine Hicks spielt ihre Rolle als Mensch aus dem 20. Jahrhundert auch sympathisch. Sie findet Gefallen an die schrullig wirkenden Kirk und Spock. Nicht immer muss man schrullig wirkende Menschen ablehnen.
In diesem Teil gibt es auch keinen einzigen Toten und da sich vieles auf der Erde des Jahres 1986 abspielt, es mehr um den Culture Clash und den Plan der Errettung der Wale und der zukünftigen Erde angeht, sind Actionszenen hier (neben den ersten Film) auch Mangelware, dies schadet das Ganze aber nicht.
Wie ich schon oben schrieb: bei den Picard Filmen hätte man wohl noch mehr herumphilosophiert, bis ich wohl eingeschlafen wäre, aber bei Shatner und co. passt alles!
Bei Umfragen gilt dieser neben "Der Zorn des Khan" ja auch als Favorit.
9/10
3)
Star Trek II - Der Zorn des Khan
Hier kommt er nun, der für viele Beste und Beliebteste Film der Reihe. Sicher, da er auf der Episode "Der schlafende Tiger" aus der ersten Staffel der Kultserie basiert, hatten viele Trekkies ein Bezug. Ricardo Montalban gibt den Antagonisten Khan charismatisch, Kirk hat seine Nemesis, der Film ist für Star Trek Verhältnisse Actionreich, ich mag die Kulissen, der Film bietet auch durchgehend eine Grundspannung und hat für viele das emotionalste Ende (wobei ich ja das Ende von VI emotional noch besser finde, wenn auch auf einer anderen Ebene: nämlich glücklich statt traurig). "Der Zorn des Khan" bietet aber eines der schönsten Sätze, nämlich das was Spock zu Kirk sagt: "Ich war es und werde es immer sein, ihr Freund." Ein simpler Satz, dennoch wirkt dieser ungemein. Dennoch punkten Teile IV und VI bei mir mehr, da diese halt mehr von der Star Trek Botschaft ausstrahlen, der eine mit noch schönerem Humor glänzt, der andere mit noch mehr Spannung und Intrige ausgestattet ist.
8/10
4)
Star Trek III - Auf der Suche nach Mr. Spock
Im Grunde ein Double Feature mit "Der Zorn des Khan", die Endereignisse von Teil 2 sind ja hier sehr ausschlaggebend. Auch was Ausstattung und Musik (James Horner) angeht, ist dies die logische Fortsetzung. Ebenso verstehe ich nicht, weshalb dieser Teil für viele schlechter sein soll als sein Vorgänger.
Ähnlich verhält es sich ja bei uns Bondfans, die "Der Spion, der mich liebte" schätzen, aber "Moonraker" sehr viel schwächer finden. Sprich Top 5 der eine, Flop 5 der andere.
Gut, so schlecht kommt "Auf der Suche nach Mr. Spock" nicht weg, trotzdem für mich auch sträflich vernachlässigt.
Was liebe ich die Ausstattung, der Genesis Planet, der "Bird of Prey" der Klingonen, Christopher Lloyds Oberschurke samt Klingonen Schoßhündchen
Und auch hier gibt es einen schönen Satz im Dialog zwischen Spock und Kirk:
Spock: "Mein Vater sagte mir, Sie waren mir ein Freund. Sie haben mich wieder zurückgebracht." - Kirk: "Sie hätten dasselbe für mich getan." - Spock: "Aber warum haben Sie es getan?" - Kirk: "Weil das Wohl von Einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von Vielen!
Dazu die Opferung der alten Enterprise, weshalb die Crew im vierten Film im gekaperten Bird of Prey unterwegs ist.
7/10
5)
Star Trek V - Am Rande des Universums
Was? Das fragen sich jetzt viele, aber auch hier kann ich absolut nicht verstehen, warum der sogar als schwächster Film der gesamten Reihe gesehen wird, oder zumindest von allen 13 Filmen, es nie in die Top 10 schafft.
Dabei sind schon Kirks, Spocks und McCoys Landurlaub GOLD wert! Ja, die alten Säcke, sehen sich die ganze Zeit auf der Enterprise, aber scherzen und unken zusätzlich am Lagerfeuer....HERRLICH

Auch des Weiteren halte ich diesen Film für actionreicher und spannender als es einige andere Teile sind. Die Frage um Gott ist auch Star Trek Pur und köstlich ist Kirks Konfrontation/Dialog mit dem angeblichen Gott im Finale.
6/10
6)
Star Trek - Der Film
Sorry, ich weiß hier gibt es (oder gab es) welche, die diesen Film sehr mögen. Dies kann ich nur im folgenden Punkt unterstützen:
Der Film ist eine audiovisuelle Pracht. Er geht weit über die Pappkulissen der 60er Serie hinaus, Ende der 70er herrschten durch Star Wars, aber auch James Bond, andere Maßstäbe.
Und Jerry Goldsmiths Soundtrack ist wohl der stärkste. Aber das ist es: der Film erstickt am Ende in seiner eigenen audiovisuellen Pracht, er ergötzt sich daran zu sehr.
Auch die Grundhandlung ist nicht interessant genug. Capt. Decker und Ilia kennt man kaum, deren Schicksal nimmt man dann am Ende auch einfach hin, egal ob von Zuschauer oder der restlichen Crew.
Dazu dauert es beträchtlich lange, sehr lange, bis die Enterprise überhaupt auf Mission geht. Sorry, aber hier kämpfe ich immer mit der Müdigkeit.
So auch dieses Mal, bei den anderen Filmen habe ich damit kein Problem.
4/10
Was mir noch auffällt: leider spielte der Meister Jerry Goldsmith für die beiden schwächsten Filme den Soundtrack ein, so sind es bei II und III James Horner, bei IV Leonard Rosenman und VI Cliff Eidelmann.
Die Regisseure der besten Filme: Nicholas Meyer (II und VI) und Leonard Nimoy (III und IV), die auch als einzige halt mehr als nur einen Film inszenieren durften.
Schade finde ich in der deutschen Synchro, dass man für Teil II und III nicht Gert Günther Hoffmann auf Shatner engagieren konnte. Weiß jemand warum? Schließlich hat Hoffmann dazwischen, 1983, ja auch Connery wie üblich in "Sag niemals nie" gesprochen. Ich liebe GG. Hoffmann einfach, er ist der Shatner Kirk.
Bei DeForest Kelley (McCoy) war es wohl klar. Nach dem Unfalltod von Manfred Schott (1981) suchte man einen neuen Sprecher. Aber auch hier finde ich dann den grandiosen Randolf Kronberg (ab Teil IV und die andere Hälfte der Ur-Serie, Sat.1 Synchro) am besten. Niemand sagte "Mein Gott, Mann!" schöner als er.