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  • »Daniel Schweikert 1996« ist männlich
  • »Daniel Schweikert 1996« ist der Autor dieses Themas

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1

Freitag, 15. Juli 2016, 15:16

Die 15 stärksten, intensivsten und besten Einzelperformances/Rollen

Hallo,

wie der Titel des Threads bereits zum Ausdruck bringt, geht es hier nicht direkt um die Filme selbst, sondern um Darbietungen einzelner Darsteller. Die "Regeln" sind, dass ihr bei eurer Liste auf Wunsch auch Bond-performances einbringen könnt. Innerhalb der Liste kann theoretisch auch der gleiche Film mehrmals auftauchen, aber unterschiedliche Darsteller/Rollen. Auch der gleiche Darsteller kann mehrmals erscheinen, dann jedoch in unterschiedlichen Filmen. Welche Figuren bleiben euch vor dem geistigen Auge erhalten? Es kann auch eine Figur sein, die schlecht geschrieben ist und dennoch Eindruck hinterlässt, dann hat der Darsteller nämlich aus dem Nichtse heraus etwas kreiert. Bewertet wird hier nicht nur wie gut die Charaktere vorgegeben wurden, sondern eher wie facettenreich sie letzten Endes konkret gespielt werden. Es kann eine sehr schöne Rolle sein, sie kann aber auch sehr tiefgründig/traurig/tragisch sein, sehr physisch oder auch sehr redselig, geheimnisvoll, verletzlich, was auch immer euch verblüfft. Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts lasse ich leider unberücksichtigt, da mir aus selbiger zu wenige Filme im Kopfe herumschwirren, bedauerlich. Ihr könntet auf Wunsch natürlich auch diese Zeitspanne berücksichtigen, Serien sind übrigens auch nicht auszuschließen.
Ob ich mit meinen Platzierungen hinkomme, kann ich leider nicht beurteilen. Bei den ersten zwei Plätzen bin ich mir sicher, ab Platz 3 werde ich wohl 13 weitere Leistungen chronologisch aufführen, um es mir nicht allzu schwer zu machen ;)

Im Vorfeld bedanke ich mich für rege Beteiligung und wünsche einen angenehmen Tag. Gesagt sei noch, dass die Liste sehr spontan ist, ich sicher viel vergesse und an einem anderen Tage so gesehen auch eine andere Liste entstünde, es kann also auch bei euch frei aus dem Bauche heraus argumentiert werden :)


1a. David Thewlis - Johnny (Naked, 1992/93, Sozialdrama mit philosophischem Touch, Mike Leigh)
1b. Vanessa Paradis - Marie Desmoulins (Elisa, 1994/95, Familiendrama, Jean Becker)

3. (von hier an zeitchronologisch aufgebaut) Delphine Seyrig - Gräfin Elizabeth Bathory (Blut an den Lippen, 1970/71, Horror, Harry Kümel)
4. Roman Polanski - Trelkovsky (Der Mieter, 1976, psychologischer Horror, Roman Polanski)
5. Helmut Berger - Fantomas/Monsieur Gurn etc. (Fantomas, 1979/80, Kriminologie, Claude Chabrol u.a.)
6. Al Pacino - Scarface (Scarface, 1982/83, Gangster-Drama, Brian de Palma)
7. Michael Douglas - Gordon Gekko (Wall Street, 1987, Börsen-Thriller, Oliver Stone)
8. Timothy Dalton - Bond (LTK, 1988/89, Rache-Thriller, John Glen)
9. Sophie Marceau - Blanche (Mes nuits sont plus belles que vos jours, 1989, Drama, A. Zulawski)
10. Benoit Poelvoorde - Ben (Mann beißt Hund, 1992, Real- und Mediensatiren-Mockumentary, Benoit P. u.a.)
11. Bruce Greenwood - Francis (Exotica, 1994, Drama, Atom Egoyan, PS: bitte endlich hierzulande auf DVD veröffentlichen!)
12. Amanda Langlet - Margot (Sommer, 1996, Urlaubsphilosophie, Eric Rohmer)
13. Sarah Polley - Nicole (The sweet hereafter, 1997, Tragödienverarbeitung und Poesiefilm, Atom Egoyan)
14. Jordana Brewster - Phoebe (The invisible circus / deadly shadows, 1999/01, Polit- und Persönlichkeitsreise-Drama, Adam Brooks)
15. Mischa Barton - Mary (Lost and delirious, 2001, Internats-Drama / coming of age, Léa Pool)
"L oyalität bedeutet mir wesentlich mehr als Geld."

2

Montag, 8. August 2016, 01:28

@Daniel: Habe mir mal erlaubt, das Thema hier in den Filmbereich zu verschieben.

Interessante Fragestellung. Ich habe festgestellt, dass wirklich intensive Darstellerleistungen für mich gar kein definitives Erfordernis für einen Lieblingsfilm sind. Oft sind es gerade auch die ganz leisen, gar nicht so intensiv wirkenden Töne, die mich beeindrucken.

Ich leg mal los. Auf 15 komme ich bestimmt nicht.

1) Naomi Watts - Betty/Diane in "Mulholland Drive"
Nach längerem Nachdenken ist das für mich die Nummer 1, obwohl der Film an sich bei mir erst auf 3 kommt. Gerade durch Watts' eindringliches Spiel hab ich bei diesem durchgeknallten Labyrinth von Film das Gefühl, ihn thematisch trotzdem verstanden zu haben. Sie liefert hier eine enorme Bandbreite von Emotionen, von hoffnungsvoll naiv bis völlig verzweifelt und bösartig. Sogar die Szene, in der sie im Film als Schauspielerin vorspricht, zieht einen in den Bann und läßt vergessen, dass sie hier eigentlich nur spielt, dass sie spielt.

Danach in loser Reihenfolge:

Peter Lorre - Hans Beckert in "M - Eine Stadt sucht einen Mörder"

Jack Nicholson - Michael Berryman in "One Flew Over The Cockoos Nest"

Björk - Selma Jezkova in "Dancer in the Dark"

Samuel L. Jackson - Elijah Price in "Unbreakable"
Der große, coole 'Bad Motherf*cker' Jackson als zerbrechlicher, aber dennoch ungebrochener Nerd mit Stil und Sturmfrisur. Ich liebe diesen Film einfach, jede Note, jeder Blick, jede Einstellung. Der Film vermittelt mir die Faszination von Superhelden millionenmal mehr als der ganze Marvelschrott zusammen.

James Mason - Captain Nemo in "20,000 Leagues Under the Sea"
Mason hat mich hier schon als Kind fasziniert. Ich finde, sein nuanciertes, intensives Spiel hebt den Film weit über das Level des großen, bunten Disney-Pictures für die ganze Familie heraus. Im Gegensatz zu den drei anderen Hauptrollen ist er dreidimensional und entwickelt sich. Er scheint in jeder Minute mit den großen moralischen Fragen der Menschheit zu ringen. Für mich war er immer der eigentliche Hauptdarsteller.

Roberto Benigni - Guido in "La Vita è bella"

Eva Green - Vesper Lynd in "Casino Royale"
Die Performance in einem Bondfilm, die ich hier am ehesten einordnen würde. Auch hier kann man an Greens Spiel die Hintergrund-Geschichte emotional erschließen, auch wenn sie in sich nicht immer völlig logisch erscheint.

Kurt Russell - Jeff Taylor in "Breakdown"
Sicher nicht das große cineastische Meisterwerk, aber Russell liefert hier das perfekte Gegenstück zu Snake Plissken, und auch das völlig glaubwürdig und faszinierend. Unterschätzter Schauspieler.

Michael Douglas - D-Fens in "Falling Down"
"Ich will aber lieber Frühstücken." :D

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3

Montag, 8. August 2016, 09:38

Danke für die Rückmeldung.

Naomi Watts war wirklich zauberhaft in Mulholland Drive, für mich auch nach Inland Empire und Lost highway mit der beste Lynch-Film. Noch faszinierender finde ich in diesem Werk aber Laura Harring, da sie die Rolle der mysteriösen Schönheit derart intensiv und mysteriös ausfüllt, dass es einem den Atem raubt. Schön auch, dass es in diesem Film Anspielungen auf den Filmklassiker "Gilda" gibt.
"L oyalität bedeutet mir wesentlich mehr als Geld."

Dr. moVe

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4

Freitag, 19. August 2016, 20:02

11. Bruce Greenwood - Francis (Exotica, 1994, Drama, Atom Egoyan, PS: bitte endlich hierzulande auf DVD veröffentlichen!)

Freut mich sehr diesen grandiosen, viel zu unbekannten Film hier erwähnt zu sehen.
Das eine DVD-Veröffentlichung im deutsch-sprachigen Raum bis heute auf sich warten läßt, ist für mich einer der schwer nachvollziehbarsten Sammler-Skandale überhaupt.
Mit Exotica betrat ich damals beim Kino-Release zum ersten Mal das cineastische Univerum von Egoyan, welches mich bis heute begeistert. Und auch wenn er direkt mit dem Nachfolge-Film Das süße Jenseits ein noch 'perfekteres' Kunstwerk schuf, so bleibt für mich Exotica der prägenste Film von ihm.
Die Performance von Greenwood habe ich auch sehr stark in Erinnerung - allerdings muß ich zugeben, das nicht mehr in vollem Maß beurteilen zu können, da ich den Film aufgrund besagter Abstinenz auf dem digitalen Heimkino-Markt seit den 90ern nicht mehr gesehen habe.

Dennoch möchte ich meine grundsätzliche Symphatie für diesen kanadischen Darsteller mit seiner ausgesprochen charismatischen Orignal-Stimme ausdrücken, da es mich immer freut seinen Namen im Vorspann zu lesen.
Als Trekkie empfinde ich natürlich auch seine Präsenz in den beiden Trek-Werken von J.J.Abrams als ausgesprochene Bereicherung für diese Filme. Aber auch in andern Werken jüngeren Datums, wie z.B. Robert Zemeckis' Flight oder Derek Cianfrance's The Place Beyond the Pines erfreute bereits sein bloßes Mitwirken.

1) Naomi Watts - Betty/Diane in "Mulholland Drive"

Wahrlich, Watts unter Lynch's Regie, das ist schon ne' heftige Marke! :prost:
Finde ich toll sie hier auf Deinem Gold-Rang thronen zu sehen. Eine qualitativ völlig legitime und vorallem emotional nachvollziehbare Platzierung.
Mulholland Drive ist ebenfalls einer der Werke die ich, gemessen an meiner extremen Wertschätzung für sie, in der letzten Dekade viel zu selten gesehen habe.
Kürzlich feierte Lynch's Blue Velvet ein äußerst beeindruckendes Comeback an meiner Beamerwand, was meine Lust auf Mulholland Drive nun enorm steigerte. Vielleicht klettert Watts' Performance in dem Film bei mir ja auch auf Platz 1, wenn ich dem Werk demnächst endlich sein überfälliges Comeback gönne.

Stand heute will ich aber nicht unerwähnt lassen, das mich Naomi Watts, die ein fester Bestandteil meiner Alltime-Actress-Top 10 ist, bisher am meisten in Ellie Parker begeisterte.
Das darstellerische Spektrum das sie uns hier naturgemäß, aufgrund der stetig zu absolvierenden Casting-Termine ihrer Figur, innerhalb des Films präsentiert ist einfach ein Hammer, und hat meinen großen Respekt vor der Dame enorm zementiert.
Der 'Ur-Watts-Kick' bleibt aber sicher auf ewig Lynch's 2001er Reise ins Wunderland. Denn wie Du ja bereits so treffend erwähnt hast Martin, ist es hier u.a. abermals ein Vorsprechen in dem Watts in besonderem Maß zu fesseln weiß.

James Mason - Captain Nemo in "20,000 Leagues Under the Sea"
Mason hat mich hier schon als Kind fasziniert. Ich finde, sein nuanciertes, intensives Spiel hebt den Film weit über das Level des großen, bunten Disney-Pictures für die ganze Familie heraus. Im Gegensatz zu den drei anderen Hauptrollen ist er dreidimensional und entwickelt sich. Er scheint in jeder Minute mit den großen moralischen Fragen der Menschheit zu ringen. [...] Für mich war er immer der eigentliche Hauptdarsteller.

20,000 Leagues Under the Sea ist offenbar ein weiteres filmisches Juwel dem wir beide eine ähnlich Begeisterung entgegenbringen.
Dein Statement zu Mason finde ich interessant, weil ich mir bezüglich der darstellerischen Gewichtung nie ernsthafte Gedanken gemacht habe.
Ähnlich wie bei Star Trek - TOS war es hier in erster Linie das Schiff, das ich als den bedeutensten 'Star' empfunden habe. Disney's Variante von Verne's Nautilus bleibt purer Kult. Aber bezüglich der handelnden Protagonisten hast Du natürlich absolut recht: Mason ist klarer Hauptdarsteller und beseelende Kernfigur des Films. Und da der Film heutzutage empörender Weise von der breiten Allgemeinheit eher zu den 'verstaubten' Schinken als zu den Meilensteinen des Genre gezählt wird, bin ich über Deine Unterstreichung von Mason's Präsenz im Film hoch erfreut und unterschreibe sie gerne fett.

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Um auf der Thread-Frage einzugehen, komme ich nicht drum herum, mich vor einem speziellen Werk vor allen anderen ganz besonders zu verbeugen: THE DEER HUNTER.
Ich kann mich an keinen anderen Film erinnern, der uns soviele authentisch und somit 'echt' wirkende, erinnungswürdige Figuren präsentiert. Jedesmal wenn ich mich The Deer Hunter widme stehe ich fassungsloser der Magie des Ensembles bzw. der Summe der darstellerischen Einzelleistungen gegenüber.
Warum die Filmprotagonisten hier mehr als in allen anderen Werken eher wie 'echte' Menschen als imaginäre Filmcharaktere wirken ist mir zu einem gewissen Maße selbst ein Rätsel. Zumal das restliche Ouvre von Superstars wie Robert De Niro, Christopher Walken oder Meryl Streep ja alles andere als klein oder unbedeutend ist. Aber gerade bei diesen 3 Kino-Promis läßt sich gut erkennen, wie extrem der 'Star-Faktor' zu Gunsten der Deer Hunter-Filmfiguren in den Hintergrund tritt. Statt Christopher, Robert und Meryl, sehe ich hier vielmehr stets nur Nick, Michael und Linda. Nichtdestotrotz dürfen natürlich die nicht minder grandios aufspielenden Darsteller John Savage und George Dzundza nicht unerwähnt bleiben.

Da ich allerdings keine der wunderbaren Deer Hunter-Figuren besonders hervorheben will, ersprare ich mir eine Eingliederung in meine folgende, recht spontane und somit keinesfalls endgültige Top 5-Liste:

1. Marlon Brando, Jr. als 'Paul' in Ultimo tango a Parigi - 1972
2. Ralph Fiennes als 'Amon Göth' in Schindlers Liste - 1993
3. Benicio Del Toro als 'Dr. Gonzo' in Fear and Loathing in Las Vegas - 1998
4. Dennis Hopper als 'Frank Booth' in Blue Velvet - 1985
5. Heath Ledger als 'Joker' in The Dark Knight - 2008

Aber auch bezüglich Michael Douglas als 'Gordon Gekko' oder als 'D-Fens' bin ich ganz bei Euch.
Bezüglich Eva Green als 'Vesper Lynd' sowieso. :kneel:

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Dr. moVe« (20. August 2016, 12:25)


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Samstag, 20. August 2016, 11:08

Danke für die rege Beteiligung, ebenfalls eine hochinteressante Liste. Ja, Exotica ist nicht nur nicht auf DVD und BD im deutschsprachigen Raume erschienen, sondern auch nicht damals auf VHS. Bei ebay bekommt man ein deutsches Plakat, bei amazon eine Soundtrack-CD. Alles ganz nett, habe ich aber nicht, denn was ich mir eigentlich wünsche ist eine deutsche DVD. Artificial Eye hat den Film in den 90ern in England veröffentlicht, dasselbe Top-Label hat dann vor etwa drei Jahren die ersten sieben Werke von Egoyan in einer Blu-ray-Box vereint, die ich vor einigen Monaten für so gerade noch überschaubare 26,41 Euro im Sonderangebot bekam, kann ich dir sehr ans Herz legen, auf der Exotica-Disc ist auch eine interessante Doku enthalten, die den Titel "Formulas for the art of cinematic seduction" o.ä. trägt:)

Vor Exotica waren seine Werke zwar bereits hervorragend geschrieben, jedoch visuell eher zurückhaltend. Einer seiner Filme aus den 80ern hat einen rabenschwarzen Humor, was aber alle seine frühen Werke vereint, ist dass sie alle VHS-Bezüge enthalten, sei es nun eine Rolle seiner Frau die ständig die Videothek besucht, ein junger Mann der ein VHS-tape einreicht, ein Video welches immer wieder abgespielt wird. Wohl wahr dass es diese Liebe zur frühen Heimkinokultur war, die Egoyan vor einigen Jahren dazu bewegt hat bei einer "VHS-Doku auf DVD" mitzuwirken, um Revue passieren zu lassen. Mein Traum wäre ja ein episches Videospiel im Stil von "Shenmue", bei welchem jedoch Egoyan das Drehbuch verfasst.

Für mich bleibt "The sweet hereafter" sein bestes Werk, hier hebe ich auch immer gern Stefanie von Lerchenfeld hervor, die bei poetischen Rollen sehr gefühlvoll vortragen kann und die Synchronisation zum Genuss macht. Als Kind kannte ich sie nur als "Mindy" bei Drake & Josh, sehr belustigend und unterhaltsam, mehr aber auch nicht. Als ich sie dann erstmals in anderen Rollen habe hören dürfen (sie sprach aus meiner hiesigen Bestenliste auch Mischa Barton und Amanda Langlet), war es endgültig um mich geschehen, auch in einem etwa 15 Jahre jungen Film von J.Claude Brisseau klang sie sehr angenehm.

Erstaunlich finde ich nun bei nachträglicher Betrachtung meiner eigenen Liste, dass ich Jordana Brewster darin eingebunden habe. Vielen ist - so glaube ich - gar nicht bewusst welch ein Talent eigentlich in ihr steckt. In Fast & Furious rückt sie automatisch als eine als lediglich hübsch abgestempelte Randerscheinung in den Hintergrund, was sehr schade ist, wenn man sich vergegenwärtigt was sie in ihren frühen Jahren so gedreht hat ("The 60's", aber eben allen voran "The Invisible Circus"). Weshalb letzterer trotz Cameron Diaz so unbekannt ist, ist mir unverständlich. Auch wenn Diaz die einzige in dem Film war, die nicht unbedingt eine Top-Performance herbeigezaubert hat ;D
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6

Samstag, 20. August 2016, 12:55

Dr.moVe, wie interpretierst du eigentlich das Ende von "Das süße Jenseits"? Ich möchte hiermit etwas Leben ins Forum bringen, der Film ist leider sehr unbekannt.

Spoiler:
Nicole's Vater verdankt sie ja nun in gewisser Weise ein Trauma, sehr schlecht und unväterlich ging er mit ihr um. Doch mit ihrer Aussage am Ende des Films, hat sie ihren Wunsch wieder Frieden ins Dorf zu führen (der ja anwaltlich gestört worden war) nicht so direkt erfüllen können, oder? Klar, Greenwood's Protagonist war ebenfalls gegen die Klage, doch mit ihrer Aussage, mit welcher sie die Finanzen ihrer eigenen Eltern belastete, hat sie zwar den Vater einer gerechten und noch nicht einmal ausreichenden Strafe ausgesetzt, jedoch die gutmütige Busfahrerin Dolores (die nach dem Unfall ebenfalls psychisch und auch körperlich angeschlagen war) rechtlich belastet, ohne zu wissen wie sehr sich dies in der Konsequenz auf Dolores auswirkt. War es das also wert? Interessant sind ihre Worte in diesem Zusammenhang:

"Warum ich log, wusst' er allein."
Wer ist er? Meint sie ihren Vater, oder steht "er" sinnbildlich für das Auge Gottes, welchem nichts entgeht? Auf interpretatorischer Ebene gibt dieser Ausnahmefilm so einiges her, wie betrachtest du das?

Danke Dir, endlich jemand der diesen Film ebenfalls gesehen hat, das ist übrigens der neueste ('97) Film in besagter BD-Box aus England.
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7

Samstag, 20. August 2016, 23:11

20,000 Leagues Under the Sea ist offenbar ein weiteres filmisches Juwel dem wir beide eine ähnlich Begeisterung entgegenbringen.
Dein Statement zu Mason finde ich interessant, weil ich mir bezüglich der darstellerischen Gewichtung nie ernsthafte Gedanken gemacht habe.
Ähnlich wie bei Star Trek - TOS war es hier in erster Linie das Schiff, das ich als den bedeutensten 'Star' empfunden habe. Disney's Variante von Verne's Nautilus bleibt purer Kult. Aber bezüglich der handelnden Protagonisten hast Du natürlich absolut recht: Mason ist klarer Hauptdarsteller und beseelende Kernfigur des Films. Und da der Film heutzutage empörender Weise von der breiten Allgemeinheit eher zu den 'verstaubten' Schinken als zu den Meilensteinen des Genre gezählt wird, bin ich über Deine Unterstreichung von Mason's Präsenz im Film hoch erfreut und unterschreibe sie gerne fett.


Mich wundert auch oft, dass der Film nicht mehr Anerkennung findet. Für mich eigentlich sogar das Lieblingswerk aus dem Hause Disney. :prost:

Heutzutage liest man ja häufig, dass der Protagonist einer Geschichte unbedingt eine Entwicklung durchmachen und irgendwie zu einem besseren Menschen werden sollte, etc. Von daher wundert mich oft, dass es zahlreiche Filmklassiker gibt, die diesen angeblichen dramaturgischen Imperativ völlig ignorieren und trotzdem wunderbar funktionieren. Auch bei dem Film ist mir das aufgefallen. Kirk Douglas - im klassischen Sinne ja schon die Hauptfigur - entwickelt sich hier null, ebenso wie Bond in seinen ersten zwanzig Filmen oder auch Marty in "Zurück in die Zukunft". Dieser Aspekt wird meiner Meinung nach etwas überbewertet, und vielleicht übersieht man daher auch oft die filmhistorische Bedeutung der Filme, die damit 'durchkommen'.


Eine schauspielerische Leistung, die mich kürzlich sehr beeindruckt hat und die noch in Liste kommen könnte, liefert Laia Costa in "Victoria".

ollistone

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8

Montag, 22. August 2016, 11:09

Für eine Liste fehlt mir momentan die Zeit, aber wer mich in letzter Zeit wirklich tief beeindruckt hat, war Matthew McConaughey in "True Detective (Season 1)". Eine solch intensive, unter die Haut gehende und am Ende auch berührende Leistung habe ich selten gesehen.

Der Mann überrascht mich ohnehin. Wer hätte nach "Sahara" und anderen Banalitäten gedacht, dass Filme wie "Magic Mike", "Interstellar" oder "Dallas Buyers Club" folgen? Ähnlich wie Bradley Cooper, der auch erst nach "Hangover" zu ganz großer Form auflief - "American Sniper", "Silver Linings", "American Hustle", jede Rolle ein Treffer.
"You may be a lover but you ain't no dancer."

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9

Montag, 22. August 2016, 15:12

Ja, Matthew hat nicht ausschließlich Gold gedreht, recht gut fand ich ihn bereits in einer recht frühen Darbietung seinerseits: Die Jury. Aber auch später in "Der Mandant". Offenbar liegen ihm Rollen im juristischen Bereich, er hätte sich ja in jungen Jahren beruflich beinahe selbst in diese Richtung begeben.
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Feirefiz

The Other Fellow

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10

Montag, 22. August 2016, 17:38

Für eine Liste fehlt mir momentan die Zeit, aber wer mich in letzter Zeit wirklich tief beeindruckt hat, war Matthew McConaughey in "True Detective (Season 1)". Eine solch intensive, unter die Haut gehende und am Ende auch berührende Leistung habe ich selten gesehen.


Ohne McConaugheys Leistung in True Detective schmälern zu wollen, fand ich hier über die gesamte Laufzeit der Staffel gesehen Woody Harrelson noch beeindruckender, zumal er hier als scheinbarer Normalo den weniger schillernden Part hat, aber jederzeit gegen das Grenzgängertum seines Partners bestehen kann (und natürlich seine ganz eigenen Abgründe kultiviert). Gleichzeitig sorgt seine Mimik im Angesicht von McC's Extravaganzen für einige äußerst lustige Momente und damit für einen kleinen Kontrastpunkt zu dem über weite Strecken zur Schau gestellten Weltekel, der soauch wieder etwas geerdet wird.
"How do you make a hero logical? You don't, and you must accept that.
The illogic is what makes something like Superman. The more rational a
story you try to write about Superman, the more you kill him."
(Dan Barry)

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11

Freitag, 16. September 2016, 22:10

Es möge hinzugefügt werden: Willem Dafoe in The last temptation of Jesus Christ! Was Dalton für Bond war, ist er für Jesus. Der Film bleibt ein Gedankenspiel, ist aber entgegen der drastischen Auffassungen manch eines Kritikers - wie ich finde - weitaus religiöser als die meisten anderen Filme des Genres.
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