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dass gerade beim frühen deutschen Tonfilm auch unglaublich genuschelt wurde.
Der deutsche Lieblingsschauspieler schlechthin, und ich mochte den trotzdem immer, Heinz Rühmann, sprach auch nicht glasklar. Ganz zu Schweigen vom österreichischen Obernuschler Hans Moser
Nö. Dem mag ich widersprechen.
Von Moser mal abgesehen, dessen Markenzeichen das grantelnde Nuscheln war, sprachen die meisten Schauspieler überdeutlich. Die meisten kamen von der Bühne. Die hätten gar keine Chance gehabt, hätten sie undeutlich gesprochen.
Insbesondere Rühmann habe ich nie undeutlich wahrgenommen.
Schaut man alte deutsche Schwarz-Weiß-Filme mit Lingen, Sima oder Rökk, liegt es wohl eher an der damaligen Technik bzw. dem Alter jener Tonspuren.
Die Qualität heutiger Schauspieler, die man trotz digitalem Firlefanz nicht versteht, ist eine ganz andere. Und keine positive.
Das Paradoxe ist dabei ja, dass viele deutsche Schauspieler auch als Synchronsprecher arbeiten und dann stimmtechnisch plötzlich ganz cool und sauber rüberkommen. Das würde mich zu der Vermutung bringen, dass es hauptsächlich ein Tonproblem ist. Ich weiß nicht genau, was die Amis da besser machen.
Wenn ich andererseits wieder an gegenwärtige deutsche Popmusik denke, dann ist das Genuschel da inzwischen auch etabliert. Mir ist das vor allem aufgefallen, als Heino vor einiger Zeit mal ein paar genrefremde deutsche Songs gecovert hat. Da musste er an vielen Stellen schneller singen, weil es melodisch nicht mehr gepasst hat, wenn er hochdeutsch und mit deutlicher Aussprache gesungen hat. Mittlerweile merke ich das bei fast allen neueren deutschen Songs und es geht mir zunehmend auf den Keks. Liebesalles, lass uns leehm... Man muss ja nicht mehr alles superkorrekt aussprechen oder das R rollen, aber ein bisschen mehr Sprachbewusstsein wäre nicht so schlecht.
Meisterwerk hin, lange ungeschnittene Einstellungen her, wenn die erste dreiviertel Stunde nichts anderes als die tägliche Arbeit eines Hausmädchens unter nahezu völliger Dialog-Vermeidung zeigt, fehlt mir offenbar die cineastische Ader, um das angemessen zu goutieren.
Wer den Film für ein Meisterwerk hält, mag das mit guten Gründen tun, meinen Geschmack trifft er einfach nicht.
Lange Einstellungen, die zu nichts führen = Schrott
Hard Powder (Hans Petter Moland, 2019)
Liam-Neeson-Actionthriller sind seit Taken ja zu einer Art eigenem Genre geworden. Dementsprechend hatte ich hier irgendwie mehr klassische Action erwartet, zumal mich die Prämisse eines Schneepflugfahrers auf Rache ein bisschen an John Gardners Icebreaker erinnert hat. Ist aber eher eine Komödie mit schwarzem Humor, die sich athmosphärisch stark an Fargo orientiert. Dabei aber auch vergleichsweise nicht ganz so stilsicher. Für Freunde von absurd-makaberen Gangstergeschichten ist es aber sicherlich ein sehenswerter Film.
In den letzten Tagen ein paar Filme aus den 80ern und 90ern gesehen:
Die unheimliche Macht (The Keep, 1983)
Frühwerk von Michael Mann - ein historisch angehauchter Horrorfilm. Nazis besetzen eine Karpatenburg in Rumänien und werden mit einer darin wohnenden "unheimlichen Macht" konfrontiert. Der Film ist bei amazon prime neu dabei, und ich hatte mir einiges davon versprochen. Horrorfilme aus den 80ern mag ich ebenso sehr wie Regisseur Mann. Bekannt ist der Film vor allem durch die atmosphärische Musik der deuschen Elektronikband Tangerine Dream. Die Besetzung ist mit Jürgen Prochnow, Ian McKellen und Gabriel Byrne ebenso reizvoll wie die Grundidee: Ein Monster wird zur Bekämpfung eines vermeintlich schlimmeren Monsters freigelassen, was als Parallele zum Aufstieg des NS-Regimes gemeint ist, welches am Anfang Unterstützung als Gegenkraft zum Bolschewismus fand.
Die erste Hälfte ist auch noch gut gelungen und in der 80ies-Ästhetik auch unterhaltsam, aber irgendwann kippt der Film, und die Dialoge wirken ebenso verkrampft und bemüht wie die Darsteller. Sogar McKellen neigt hier erstaunlich zum chargieren, nur Byrne rettet seine Performance einigermaßen. Die Effekte sind gut, retten aber auch nicht viel. Schade, daraus hätte man einen Klassiker machen können.