@Ahab: Danke für die Empfehlung ! Ich warte seit dem Kinostart auf ein persönliches Statement zu '
The Secret Life of Walter Mitty', da ihn bisher keine konsumiert hat den ich kenne, und die Kritiken so durchwachsen waren, das ich nicht ins Kino ging.
@DrShatterhand: Sehr interessant ! Von dieser Reihe habe ich noch nie einen Filmschnipsel gesehen.
@MisterBond: 'Lethal Weapon 2 - Brennpunkt L.A.' ist auch mein klarer Favorit der Reihe, was vorallem an der brilliant gelungenen Einführung von Joe Pesci liegt. Insgesamt muß ich aber sagen, das die groteske Mischung aus Selbstjustiz, menschenverachtender Brutalität und 'bill-cosby-family'-artiger heiler Comedy-Welt, die die ganze Filme-Reihe von Richard Donner zelebriert, bei mir heutzutage nicht mehr so gut funktioniert wie früher...
Im Kino:
Gareth Edwards 'Godzilla' in 3D
Ich würde mich nicht als großen Fan japanischer Monsterfilme bezeichnen, aber die Trailer zum Film verstanden es mein Interesse zum Film zu wecken.
Belohnt wurde ich im Kino mit einem recht clever inszenierten und mit gutem Gespür für die Dosierung seiner visuellen Attraktionen und verkulteten Subgenre-Ingredienzen konzipierten Blockbuster, der den Vergleich mit all seinen Vorgängern nicht zu scheuen braucht.
Im Gegensatz zum stark kritisierten
Roland Emmerich, der ja in den 90ern zu Protokoll gab, mit der Popkultur-Figur 'Godzilla' eigentlich nichts anfangen zu können, und die Regie zu seinem sogenannten Godzilla-Werk nur annahm, wenn er damit
"machen könne was er wolle", haben die Macher des neuen US-Films ganz offensichtlich großen Respekt vor der Titelfigur und seinen Ursprüngen.
Die Rahmenhandlung ist zwar recht dürftig und die menschlichen Figuren des Films bleiben leider, wie so oft bei Filmen dieses Genres, ziemlich blaß und austauschbar, aber da der Film über seine Gesamtlauflänge immer wieder handwerklich vorbildliche Szenen-Gemälde präsentiert, atmosphärisch keinerlei Brüche aufweist und eine gute Dosierung von Spannung, Humor, Ironie und ernsten Momenten enthält, kann ich das Remake mit gutem Gewissen als gelungen bezeichnen.
Dazu kommt das das genauso comic- wie methapherhafte Spiel mit der Angst vor atomarer Energie und deren Risiken, das ja bereits im Original-Klassiker elementar verankert ist, im Zeitalter nach der Fukushima-Katastrophe nichts von seiner Aktualität und Relevanz eingebüßt hat, und somit der Filminhalt gut zu einem Blockbuster des Jahres 2014 paßt.
Im Gegensatz zu Filmen wie
'The Avengers', 'Star Trek Into Darkness', 'Man of Steel' usw, in denen die exzessive Zerstörung von Großstädten eine Art eskapistische Zugabe darstellt, die eine Menge der erwachsenen Zuschauer langweilte, ist diese 'alles kaputt mach'-Nummer bei Godzilla-Filmen quasi ja eine einzulösende Pflicht und somit unumgänglich. Aber gerade gemessen an diesem Aspekt, eignet sich das neue
'Godzilla'-Werk als postives Beispiel, das solche Großstadtzertörungen nicht zwangsläufig langweilen oder gar nerven müssen. Regisseur Gareth Edward's hat ein geradezu angenehm klassisches Gespür dafür, wie er seine Actionszenen einleitet und macht sich teilweise einen Spaß damit die Erwartungshaltungen des Zuschauers hier und da zu untergraben. Ein gewisser Teil des Publikums - und auch diverse Kritiker - nehmen ihm genau das ein wenig übel. Ich hingegen kann Edward's für die meisten seiner Entscheidungen nur beglückwünschen. Dieser Godzilla-Film ist der erste, bei dem ich auf anhieb die Lust verspüre ihn mir nochmal oder das kommende Sequel anzusehen...
Maximilian Erlenwein's 'Stereo'
Es gibt sicher einige hier im Forum die Gefallen an dem Film finden. Schließlich bekommt man nicht alle Tage einen recht radikalen deutschen Kinobeitrag zum Thriller-Kino serviert, mit eingebauten Plot Twists, die man eher aus dem US-Kino gewöhnt ist. Ich allderings konnte an diesem Werk so ganz und gar nichts finden was mich erfreute. Zum einen, weil der Film keine Sekunde die Klasse seiner offensichtlichen US-Vorbilder erreicht und das ganze filmische Unterfangen auf diese Weise eine ark gewollte 'wanna-be'-Note erhält. Zum anderen habe ich nach wie vor große Probleme das darstellerische 'Genie' des in meinen Augen hoffnungslos überbewerteten Herrn
Moritz Bleibtreu zu erkennen. Wie in fast all seinen anderen Werken in denen er mitspielt, hatte ich auch hier wieder das Gefühl weniger einen Darsteller der einen Charakter verkörpert zu erleben, als einem stetigen Selbstdarsteller bei der Arbeit zuzusehen.
Bryan Singer's 'X-Men: Zukunft ist Vergangenheit' in 3D
'X-Men' ist ein Franchise das ich seit Singer's erstem Film recht begeistert verfolge. Vorallem, da ich den zweiten Teil von 2003 als gelungene Steigerung empfand.
Ein Vorgang der sich ja vorbildlich auf die Attraktivität und Wertschätzung jeder Filmreihe auswirkt. Plakative Beispiele:
'Das Imperium schlägt zurück', 'Terminator 2' und 'The Dark Knight'. Ist einmal so eine Sequel-Marke gesetzt, schaffen es dann auch schwächere nachfolgende Filme nicht das 'Label' soweit zu demontieren, das die Zuschauermasse die Gesamtreihe negativ in Erinnerung behält bzw. nicht stets an weiteren Sequels interessiert bleibt.
So schafften es dann auch nicht die in meinen Augen recht enttäuschten Serien-Beiträge
'X-Men: Der letzte Widerstand' von 2006,
'X-Men Origins: Wolverine' von 2009, meinen Wunsch einen weiteren 'großen' X-Men-Film serviert zu bekommen, zu schmälern.
Ich freute ich mich sehr über das gelungene Prequel
'X-Men : First Class' von 'Fast-Bond-Regisseur'
Matthew Vaughn, das den Vergleich mit den beiden ersten Vorzeigewerken der Reihe nicht im geringsten zu scheuen braucht.
Dementsprechend groß war dadurch auch meine Vorfreude auf
'X-Men: Days of Future Past'. Vorallem wegen der reizvollen Aussicht biede jeweilge Darsteller-Ensemble - das der ursprünglichen Reihe und das des Prequels - in einem Film zu erleben, was ja filmfranchise-geschichtlich noch dazu ein bisher recht einmaliger Vorgang sein dürfte.
Das vorliegende filmische Ergebnis finde ich insgesamt nun sehr zufriedenstellend. Die Zusammenführung der Charaktere der verschiedenen Zeitebenen ist ausgesprochen hervorragend gelungen und so fügt sich der Film nicht nur äußerst harmonisch, sondern auch zusammenführend ins Gesamtbild der Reihe ein.
Allein dieser Vorgang ist bereits ein echtes Kunststück, für das die Macher meinen vollsten Respekt haben. Eine zusätzliche Stärke des Films ist abermals der gut aufgelegte und souverän besetzte Cast und ein vom Drehbuch recht perfekt gemixter Cocktail aus Ernsthaftigkeit und spitzfindiger Ironie.
Fast würde ich soweit gehen diesen Aspekt der 'Vergnüglichkeit' des Zeitreise-Szenarios, mit den Vorzügen eines ebenfalls beliebten Star Trek-Zeitreise-Film zu vergleichen:
'Star Trek - First Contact', der neben Sir Patrick Stewart, eben eine besagte Mixtour von Witz und Ernst mit
'X-Men: Days of Future Past' gemeinsam hat.
Etwas enttäuschend empfand ich Singer's neustes Werk dagegen auf der visuellen Ebene. Versteht es der action-geladene Filmanfang noch, das an computergenerierte Welten hinreichend gewöhnte Zuschauer-Auge, mit ein paar gelungenen 3D-Effekten bei Laune zu halten, so präsentiert der Film uns im weiteren Filmverlauf äußerst wenig neue Bildeinfälle. Rein inszenatorisch würde ich daher das Werk - gemessen daran das es sich hier um ein Highlight des Franchise handeln soll - als wenig inspiriert bezeichnen.
Aufgrund der oben genannten Vorzüge nichtsdestotrotz im Gesamtbild ein starker X-Film, der die Qualitäts-Latte für das kommende Sequel
'X-Men: Apocalypse' ziemlich hoch setzt. Spannend wird es auch sein, ob Bryan Singer wie angekündigt auf den Regiestuhl zurückkehren kann - oder ob seine Karriere durch den bisher noch ungeklärten Sex-Skandal nun aprupt beendet wird.
Wally Pfister's 'Transcendence'
Kaum ein Hollywood-Film der letzten Monate wurde ja so verrißen und in die Tonne getreten wie dieser.
Der Ruf des Nolan-Kameramann
Wally Pfister als Filmemacher dürfte somit bereits mit seinem Debütwerk halbwegs ruiniert sein.
Einige wenige wohlwollende Stimmen der Fachpresse machten mich aber dennoch neugierig genug um ins Kino zu gehen.
Vermutlich aufgrund meiner zwangsläufig extrem niedrigen Erwartungshaltung, genoß ich überraschender Weise ein Werk,
das bei weitem nicht so langatmig und unausgegoren wirkte, wie es ihm einige der schimpfenden Kritiker unterstellen.
Viel eher ist der Film in meinen Augen ein recht solider - wenn auch nicht grandioser - Beitrag zum Genre,
welcher das philosophischen Potential der Handlung, gemessen an der Tatsache das es sich um einen Unterhaltungsfilm aus der Traumfabrik handelt,
nicht minder gerecht wird, als von der Allgemeintheit deutlich besser beurteilte Mainstreamwerke.
Ich denke die Erklärung dafür, warum die allgemeinen Reaktionen auf den Film so derart negativ ausfallen, könnte Spiegel-Redakteur Tim Slagman
gefunden gefunden haben:
"Transcendence" ist weder Trash noch ein Kammerspiel. Was ihn bemerkenswert macht, ist, wie stilsicher er eine Scheinselbstverständlichkeit des Genres unterläuft - das Recht der Fiktion, sich in Einzelaspekten zu verlieren und maximal unwahrscheinliche Extremphantasien daraus zu spinnen, gewähren wir anscheinend nur da, wo entweder jede Seriosität gleich zu Beginn über Bord geworfen oder in Explosionen und Krawall erstickt wird."