(K) Pavel will die Pistole ganz langsam am Körper entlang neben
der Hüfte positionieren, um so mit möglichst wenig Bewegungen und somit
möglichst geringer Gefahr, bemerkt zu werden, Bond und Ivana erschießen.
Bond will sich just in diesem Moment umdrehen, da er sein Werkzeug beiseite
legen möchte, weil er den Tresor inzwischen geöffnet hat.
Er bemerkt jetzt, wie Pavels rechte Hand an dessen Oberschenkel entlang
gleitet. Bond nimmt sofort Ivana bei der Hand, greift in den Tresor, entnimmt
diesem ein Couvert und reißt Ivana dann zur Seite.
Pavels Schuss trifft einen halben Meter über dem Tresor in die Holzwand.
Pavel rennt kurz danach durch die Türe, die ins Innere des Hauses führt davon,
da er Bonds Antwort erwartet.
Bond flüchtet aber mit dem Couvert in der einen Hand und Ivana in der anderen
nun durch einen Hinterausgang.
Sie laufen über einen prächtigen Garten, der schön gemäht ist und seltenste
Pflanzen enthält. Bond interessiert sich recht wenig dafür, dass Salingers
bengalische Zierrosen zertrampelt werden, während die beiden in Richtung der
Hecke flüchten, von der sie ins Gelände eingedrungen waren.
Hinter der Hecke und einem Eichenhain steht mit einigen Zweigen notdürftig
bedeckt Little Nelly 2.
Bond und Ivana sind 2 Stunden zuvor mit Little Nelly 2 durch die Luft gekommen,
da sie gedacht hatten, dass die Straßen zu Salingers Villa nach dessen Tod von
seinen Mitarbeitern nun besonders gut bewacht werden würden.
Bond war daher mit seinem Aston Martin in ein Waldstück am Rande von Prag gefahren
und hat dort an einer Lichtung Little Nelly 2 zusammengebaut. Man hatte bei
Little Nelly im Gegensatz zur ersten Ausfertigung an einen 2. Sitzplatz
gedacht, der sich direkt hinter dem des Fahrers befindet.
Bond befreit sein Flugobjekt nun von den Zweigen und hilft Ivana auf den Platz
hinter ihm. Er steigt sofort auf den Fahrerplatz und setzt die Maschine in
Bewegung.
Pavel läuft zur selben Zeit durch das Haus und trommelt alle Mann zusammen. Sie
laufen nun alle gemeinsam zu Salingers Büro und sehen, dass die Hintertür
geöffnet ist, Sie laufen hinaus und überqueren den Rasen. Es fällt ihnen nicht
schwer zu erahnen, wo Bond und Ivana hingelaufen sind, da sie das zertretene
Blumenbeet sehen.
Im selben Augenblick hören die Verfolger von jenseits der Hecke, die das Haus
umgibt, ein lautes Geräusch. Es erhebt sich ein Lichtschein über die Eichen,
die hinter der Hecke stehen.
Pavel erkennt, dass es ein kleines Flugobjekt sein muss. Er erblickt Bond.
Sofort erteilt er seinen 3 Kollegen den Befehl, umzukehren, um über die Veranda
zum Hubschrauberlandeplatz zu gelangen.
Dort angekommen springen die 4 Männer sofort in einen schwarzen Hubschrauber
neueren Baujahres.
Bond ist mit Ivana in Little Nelly 2 gerade im Aufstieg und beobachtet die
Szene, während er versucht, seine Nelly so zu wenden, dass er in Richtung des
Waldstücks fliegen kann, in dem er seinen Aston Martin geparkt hat.
Der mit allen Extras ausgestattete Hubschrauber Salingers steigt enorm schnell
in die Höhe. Er schlägt sofort die Richtung von Bonds Nelly ein und nimmt die
Verfolgung auf. Bond bemerkt im Rückspiegel, dass sich der schwarze
Hubschrauber sehr schnell nähert. Pavel sitzt am Steuer und bedient die
Maschinengewehre, die an den Kufen des Hubschraubers angebracht sind.
Bonds Fluggeschick ist es zu verdanken, dass die vielen Attacken von Salingers
Elitehubschrauber noch nicht gefruchtet haben.
Pavel ist die Freude richtig anzumerken, die er empfindet, während er mit
seinem High-Tech-Hubschrauber der kleinen Nelly Bonds hinterher jagt. Mit einem
kaltblütigen Grinsen setz er seinen Hubschrauber über Little Nelly und gibt
seinen 3 Gehilfen den Auftrag, ein festes dickes Netz, das sich im Laderaum des
schwarzen Hubschraubers befindet, auf die Nelly abzuwerfen, um deren Propeller
zum Stillstand zu bringen. Die 3 Killer werfen das Netz ab und dieses
verheddert sich in den Rotorblättern von Bonds Little Nelly. Sofort übernimmt
Ivana die Initiative und löst ihren Sicherheitsgurt auf dem Beifahrersitz. Ohne
zu überlegen, klettert sie auf ihren Sitz, während sie sich mit einer Hand an
Bonds Sitz festhält und mit der anderen versucht, das Netz zu lösen, bevor es
die Rotorblätter zum Stillstand bringt.
Es ist ein schwieriges Unterfangen, da Ivana aufpassen muss, dass sie nicht von
den Rotorblättern berührt wird. Außerdem ist der Gegenwind unheimlich stark, da
er Ivana ungebremst entgegenströmt und sie leicht ins Ungleichgewicht bringen
könnte.
Pavels schwarzer Hubschrauber platziert sich nun neben Little Nelly. Einer der
3 Killer, die sich im hinteren Teil des Hubschraubers befinden, setzt sich nun
an die MG, die an der Eingangstür befestigt ist. die Tür steht auf, so dass
alle 3 sehen können, wie Ivana versucht, das Netz zu lösen. Der Bursche an der
MG nimmt genau Maß und trifft Ivana an dem Arm, mit dem sie sich an Bonds Sitz
festhält. Sie verliert das Gleichgewicht und stürzt auf die Seite. Bond
versucht, sich schnell umzudrehen, um Ivana zu helfen, schafft es aber nicht,
ihre Hand zu greifen. Sie rutscht immer mehr auf die Seite und kann sich nur
noch an dem Netz festhalten, das sie mit der anderen Hand von den Rotorblättern
zu lösen versucht hat.
Das Netz, das von Ivana zuvor schon sehr gut von den Propellern getrennt worden
war, hängt aufgrund dessen nur noch an einem sehr dünnen Seil. Die Rotorblätter
können sich zwar nun wieder gut drehen, jedoch ist Ivanas Halt dadurch viel
schlechter.
Pavels schwarzer Hubschrauber hat sich derweil Little Nelly gut genähert. Der
Mann an der MG feuert nun einen zweiten Schuss ab und trifft Ivana im Rücken.
Sie verliert nun endgültig den Halt und rutscht ab. Mit letzter Kraft packt sie
das Netz und verliert dann das Bewusstsein. Das Netz fest in der hand fällt sie
nun von Little Nelly hinunter und rettet somit das Leben von 007, während sie
ihr eigenes verliert.
Bond, der dem ganzen untätig zusehen musste, da er seinen Fahrerplatz nicht
verlassen konnte, entschließt sich nun mit dem Wut der Verzweiflung und dem
Schrecken von Ivanas Tod in Gedanken vom Gejagten zum Jäger zu werden.
Er manövriert mit einer geschickten Bremsung seine wendige Nelly hinter den
größeren und daher schwerfälligeren Hubschrauber Pavels. Dieser verliert
dadurch den Überblick und schaut in alle Spiegel, um Bond zu orten, kann ihn
aber nirgends erkennen. Er gibt seinen Leuten an, zu den Rückfenstern zu gehen,
um dort zu schauen, ob sich Bond hinter sie geschlichen hätte. Und wenn es so
wäre, so sollten sie ihn endgültig abknallen. Pavels verächtliches Lachen für
Ivanas Tod und für Bonds Versuche, seinem Superhubschrauber zu entkommen,
grenzt schon an Perversion.
Die 3 Helfer Pavels wollen sich nun an der offenen Türe vorbei, von der aus
Ivana mit der MG ermordet wurde, zu den Rückfenstern begeben. In diesem Moment
fliegt Bonds Little Nelly zur Höhe dieser geöffneten Türe. Pavel hatte zuvor
seinen Hubschrauber verlangsamt, da er Bond verloren hatte. Nur deshalb ist es
Bond möglich, am Hinterteil Pavels Hubschraubers vorbeizufliegen, um zur
offenen Türe zu gelangen.
Die 3 Männer blicken nun wie verdutzt in Richtung Bond. Der vorderste von ihnen
will seine Pistole zücken und der zweite versucht, die MG zu erreichen, mit der
Ivana erschossen wurde, um damit auch Bond zu eliminieren.
Bond wendet Little Nelly nun zur Seite und drückt auf einen Knopf seiner
Verteidigungsarmatur. Die MG, die sich unterhalb von Bonds Fahrersitz befindet,
geht los und tötet alle 3 Mann.
"So, jetzt nur noch Du und ich!" dachte Bond und meinte Pavel.
Pavel, der das Unglück seiner 3 Kameraden mitbekommen hat, beschleunigt nun
wieder sehr stark und hängt Bonds Nelly ab.
Mit einem gekonnten Wendemanöver dreht Pavel seine Maschine um 180°, nachdem er
gute 200 Meter Vorsprung rausgeholt hatte.
Die 2 Gegner stehen sich nun Angesicht in Angesicht gegenüber.
Pavel, der mit seinem Hubschrauber noch ein wenig rückwärts fliegt, da der
Schwung aufgrund der hohen Geschwindigkeit so groß war, versucht nun die
Angriffsmaschinerie seines Hubschraubers wieder in Gang zu setzen.
Diesen Moment, als Pavel seine Armaturen in Bewegung setzen möchte, nutzt Bond,
um mit einem kleinen Knopf das Sprühen einer schwarzen Farbe auszulösen. Da
Pavels Hubschrauber wegen des 180°-Wendemanövers enorm an Geschwindigkeit
verloren hatte, reicht der Strahl der schwarzen Farbe bis zu der Scheibe des
schwarzen Hubschraubers.
Pavel blickt nun wieder von den Armaturen hoch und kann nichts mehr durch seine
nunmehr schwarze undurchsichtige Scheibe hindurch erkennen.
Bond kann daher unbeobachtet zur Seite von Pavels Hubschrauber fliegen. Mit den
starken Saugnäpfen, die an Little Nelly 2 installiert wurden, heftet er sein
Flugobjekt an den schwarzen Hubschrauber Pavels.
Dieser ist so sehr damit beschäftigt, seinen großen Hubschrauber trotz der
geschwärzten Scheiben unter Kontrolle zu bekommen, dass er nicht bemerkt, dass
Bond durch die geöffnete Türe, vorbei an der MG, in den Hubschrauber dringt.
Bond geht schnurstracks zur Fahrerkabine und hält Pavel seine Walther PPK an
den Hinterkopf. "Schöne Grüße von Ivana" murmelnd drückt er ab.
Pavel sackt mit einem perversen Lächeln zusammen als ob er selber diesen Tod
als gerecht empfinden würde, wenn er auf die lange Liste seiner Morde
zurückblickt.
Bond hat für den toten Pavel keinen Sinn und begibt sich wieder schnell nach
hinten.
Er verschwindet wie er hereingekommen war und steigt wieder in seine Nelly.
Durch die starke Geschwindigkeit, die der nun fallende schwarze Hubschrauber
hat, haben sich aber die Saugnäpfe von Bonds Nelly so sehr an den Hubschrauber
angepresst, dass sie sich nicht mehr lösen lassen.
Bevor es zu spät ist, packt Bond seinen Notfallschirm, legt ihn sich um und
springt ab. Hätte er noch 3 Sekunden länger versucht, Nelly loszueisen, wäre
der Weg zum Boden zu kurz gewesen, um den Fallschirm noch benutzen zu können.
Dem Tode gerade noch rechtzeitig entkommen, löst Bond den Fallschirm und
springt sicher zu Boden. Salingers Hubschrauber samt der 4 Leichen Bord und die
angeloggte Little Nelly an seiner Seite rast derweil immer mehr zu Boden und
explodiert beim Aufprall in Salingers Villa.
"Durch die vielen Richtungswechsel in der Luft hatte sich der Standpunkt
unseres Gefechtes wohl kaum verändert" denkt sich Bond gefühlskalt,
während alles, was einst Salingers Glanz darstellte, in die Luft fliegt.
"Hoffentlich erfährt Q nicht so schnell, dass Little Nelly 2 Little Nelly
1 schon jetzt im Nelly-Himmel besucht", schmunzelt Bond, um im selben
Augenblick aber wieder an die tote Ivana zu denken, die ihm das Leben gerettet
hatte.
Rein dienstlich kommen ihm Ivanas Tod und die Zerstörung von Little Nelly 2
sehr entgegen, da es so aussehen würde, als ob Little Nelly 2 von Ivana geflogen
worden wäre. Man würde schließlich ihre Leiche finden und die Trümmer der
Nelly. Niemand würde darauf kommen, dass er, Bond, noch leben könnte.
Und alle, die es besser wissen, sind ja selber tot.
Bond steuert nun seinen Fallschirm in Richtung der Waldlichtung, wo sein Aston
Martin auf ihn wartet.
er landet dort sicher und steigt dann in sein Fahrzeug ein und fährt los in
Richtung Hilton-Hotel, um sich von den Strapazen zu erholen.
Als erstes will er das Couvert öffnen, das er aus Salingers Safe stehlen
konnte.
***
3 Stunden später in Asgard:
Odin beendet das Gespräch mit Midgard wutentbrannt und lässt sofort Molotow zu
sich bestellen.
Molotow betritt den leeren Raum, in dem sich nur ein Monitor befindet.
Der Bildschirm geht an und Molotow kann den Mann nur bis zu Halse sehen, der zu
ihm spricht.
Odin:
"Thor, es gab Schwierigkeiten in Prag! Man scheint beim MI6 schnell Ersatz
für den verstorbenen Mr. Bond gefunden zu haben. Eine Agentin wurde beim
Eindringen in Salingers Villa ertappt. Es kam zu einem Hubschrauber-Duell
zwischen ihr und Pavel mit seinen Männern.
Pavel und seine Bande sind tot und Salingers Villa ist vernichtet. Die Agentin
zum Glück auch. Wir müssen die "Operation Ragnarök" nun daher doch
beschleunigen. Wir ziehen daher alle Aktivitäten von Prag nach Midgard ab, um
weiteren Zwischenfällen vorzubeugen.
Sie werden sich in Midgard mit Hugin und Munin in Verbindung setzen, so dass
wir gegen alle weiteren möglichen Eindringlinge stets gewappnet sein werden.
Außerdem werden sie mit unserem Wissenschaftler Dr. Aston enger
zusammenarbeiten, so dass die "Operation Ragnarök" schnell
vorankommt. Die Walküre werden Sie auch dort antreffen. Vorher werden Sie noch
in unserer Technologie-Abteilung vorbeischauen und ihnen dort das neue Fahrzeug
"Sleipnir" erklären lassen. Es verfügt über jede Menge Extras und
wird Ihnen binnen 24 Stunden nach Midgard nachgeliefert. Ende der
Durchsage!"
Molotow macht sich sofort an die Arbeit.
***
In seiner Suite im Hilton angekommen öffnet Bond
sofort neugierig den Umschlag, den er aus Salingers Tresor hat mitgehen lassen
können, bevor dessen Villa zerstört wurde.
Bond nimmt ein Messer zur Hand und schneidet die zugeklebte Öffnung des
Umschlags auf.
Er holt ein Dokument hervor und geht damit zum Schreibtisch, um es unter der
hellen Lampe genau unter die Lupe nehmen zu können.
Es ist ein Brief:
Sehr geehrter Major Molotow,
anbei erhalten Sie Ihr Flugticket für Toronto, Kanada.
Alle Unkosten übernimmt unsere Firma Count Enterprises in London.
Sollten Sie noch Fragen haben, so wenden Sie sich bitte an Graf Burgstädter in
London. Seine Nummer haben Sie ja bereits erhalten.
In Toronto werden wir Sie am Flughafen abholen lassen.
Alles weitere erfahren Sie vor Ort.
Mit freundlichen Grüßen,
Clarissa Field
Bond durchsucht danach sofort den Umschlag, kann aber keine Flugtickets finden.
"Dann muss die Übergabe des Tickets von Salinger an Molotow schon vor
Salingers Tod stattgefunden haben und Molotow ist bereits in Toronto",
denkt sich Bond.
Plötzlich, als er das Blatt, das er in der Hand hält schräg zu seiner
Schreibtischlampe hält, erkennt er, dass auf dem Blatt Druckspuren zu sehen
sind. Das Blatt musste also als Unterlage gedient haben.
"Die Druckspur ist zwar nicht groß und erst recht nicht tief und mit dem
bloßen Auge nicht zu verwerten, aber vielleicht könnte ja Q was damit
anfangen", resümiert Bond seine heiße Spur, die ihm noch gar nicht so heiß
zu sein scheint.
Todmüde legt er sich ins Bett und schläft ein.
Am nächsten Morgen nach ausgiebigem Frühstück, fährt Bond zum Prager Flughafen
und besteigt die erste Maschine Richtung London. Seinen Aston Martin lässt er
direkt zur Sektion C, der kanadischen Dienststelle des MI6 fliegen.
***
In Qs Labor im untersten Geschoss
des MI6-Komplexes in London haben sich Verteidigungsminister Gray, M und Bond
versammelt.
Gray: "007, Sie meinen wirklich, dass es sich bei diesem Fall nicht nur um
das Verschwinden eines Agenten handelt. Was sollte es sonst mit Molotows
Verschwinden auf sich haben?"
Bond: "Die Organisation von Salinger ist einfach zu gut gewesen, um nur
ein Überlaufen von Molotow zu wem auch immer gewesen zu sein. Ich habe vor 15
Minuten Moneypenny den Auftrag gegeben, über die in dem Schreiben erwähnte
Londoner Firma Count Enterprises Nachforschungen anzustellen."
Gray: "Und was haben diese ergeben?"
In diesem Augenblick kommt Moneypenny den Fahrstuhl heraus.
Moneypenny: "James.., äh Mr. Bond, wir konnten nichts Negatives über diese
Firma herauskriegen. sie scheint astrein zu sein. Und dieser Graf Burgstädter
scheint ein seriöser deutscher Geschäftsmann zu sein, der seit 15 Jahren in
London wohnt. Das letzte halbe Jahr war er in Toronto, Kanada, bevor er vor 2
Wochen wieder zurückkam."
Bond: "Danke Miss Moneypenny!
Schon wieder Toronto. Da scheint mächtig was im Gange zu sein. Diese Spur
erscheint mir wichtiger und vor allem auch aktueller zu sein als die von Count
Enterprises. Ich bitte Sie daher, mich in Toronto einzusetzen. Meinen Wagen
habe ich schon dorthin verschicken lassen."
M: "007, darüber reden wir später. Kommen Sie in mein Büro, nachdem Sie
die Sache mit dem Blatt aus Salingers Tresor mit Q besprochen haben."
M, Moneypenny und der Verteidigungsminister verlassen das kalte und laute Labor
per Fahrstuhl.
Von einem Nebenraum kommt nun Q auf Bond zu.
Q etwas mürrisch: "Bond, ich weiß nicht, warum ich dies alles für Sie tue.
Sie machen mir doch sowieso wieder alles kaputt!"
"Sie machen es nicht für mich, sondern für die Königin" kontert Bond
scharfsinnig.
Q: "Seien Sie froh, dass die nichts davon weiß, wie Sie mit unseren
Geräten umgehen!
Aber jetzt zu dem Blatt aus dem Tresor: Sie hatten recht, Bond. Das Blatt muss
tatsächlich als Unterlage gedient haben. Wir haben es mittels unserer
Farb-Bilanthyl-Methode belichtet und auf unser Zwei-Drittel-Polix-Format
vergrößert und dann mit..."
Bond fällt ihm ins Wort, "...Q! Keine unnötigen Ausschmückungen! Was haben
Sie rausgekriegt?"
Q grantelt zurück: "Na schön, dann eben die uninteressante nüchterne
Information. Es stand drauf: Dr. Aston, Toronto, radiologisches Labor."
Bond geht Richtung Fahrstuhl, ruft "Danke, Q!" und fährt dann hoch.
Q ruft ihm nach: "Jaja, Undank ist der Welten Lohn. Viel Glück 007!"
Kurze Zeit später klopft es an Ms Büro. Bond betritt den Raum.
M: "007, Sie werden in 2 Stunden von Heathrow nach Toronto fliegen. Sie
setzen sich dort mit Truppenkapitän Pritchert in Verbindung. Das ist unser Mann
in Toronto. Sie kennen ihn ja. Ähm,...was hat sich nun eigentlich mit dem Blatt
herausgestellt?"
Bond: "Es war ein Vermerk drauf, der auf Dr. Aston hindeutet, einen
weltbekannten Strahlungsforscher. Der hat ein großes Labor in Toronto und bekam
vor einigen Jahren den Nobelpreis für seine Forschungen mit radioaktiver
Strahlung."
M: "Wenn der natürlich beteiligt sein sollte, wird es gefährlich. Viel
Glück, Bond!"
Bond: "Danke, Sir!"
Bond verlässt Ms Büro und bekommt von Moneypenny das Flugticket ausgehändigt.
Moneypenny: "Och, James! Zuerst Prag und jetzt Toronto. Und ich sitze hier
im verregneten London..."
Bond: "Money, keine Stadt der Welt könnte so toll sein, um gegen ein
London mit Dir anzukommen. Möge es hier noch so viel regnen."
Moneypenny: "Du Schmeichler. Viel Glück in Kanada!"
***
Nach langem Flug landet Bond in Toronto. Er ist froh, da zu sein und hat für
heute genug vom Fliegen.
Am Flughafen wird er von Truppenkapitän Pritchert empfangen.
Die beiden haben sich vor 2 Jahren bei einem Empfang der Commonwealth-Agenten
bei der Königin kennen gelernt.
Pritchert ist geborener Brite, lebt aber schon seit 28 Jahren in Kanada. Er ist
zwar vom Status her Agent, ist aber gleichzeitig auch Chef der in Kanada
agierenden MI6-Stelle "Sektion C" mit einem wechselnden Stamm an
Mitarbeitern.
Er ist ein mittelgroßer, dunkelhaariger Mann mit einem Ansatz eines
Wohlstandsbauches, der ihn aber nicht unattraktiv macht. Er ist immerhin auch
schon 59 Jahre alt. Unter seinen braunen Augen und seiner etwas platten Nase,
hat Pritchert eine Schnauzer. Er ist stets gut gekleidet. Bond hatte sich mit
ihm beim Besuch bei der Queen so gut verstanden, da sie den gleichen Humor
haben.
Bond: "Hallo Derek, wie geht es Ihnen?"
Derek Pritchert: "Hallo James. Mir geht es wunderbar. Es freut mich, Sie
mal in Kanada empfangen zu würden. M hat mich heute morgen kurz informiert. Ich
habe daher schon Nachforschungen in Richtung Dr. Astons Laboratorium
unternommen. Am Besten, wir statten dem Institut heute Nacht mal einen Besuch
ab. Da ist es weniger gut bewacht. Ich bringe Sie aber jetzt erst mal in Ihr
Hotel. Sie wollen sicher eine Runde schlafen, bevor es losgeht.
Sie haben schließlich einen harten Tag hinter sich."
***