Bond ließ Belleville keine Zeit
zum Antworten, sondern streckte sie mit einem flachen Schlag ins Gesicht. Zehn,
vielleicht fünfzehn Minuten würde sie in dieser Situation verharren. Ob sie
noch mit dem Leben davon käme ließ Bond offen. Jedenfalls konnte sie jetzt erst
mal nicht ins Geschehen eingreifen, was Bond sehr recht war.
Bond drosselte die Geschwindigkeit und trieb langsam an Julies Boot. Bonds Mine
verdüsterte sich stark, als er auf den blutdurchtränkten Körper Julies starrte.
Ihre Augen waren schwer, die verschwitzten Haare hingen ihr in der Stirn, ein
Arm hing schlapp über der Reeling, doch sie war ansprechbar.
„Keine Angst, die beiden sind erst einmal außer Gefecht. Vorerst jedenfalls.“
Bond stieg hinüber und hievte Julie auf seinen Rücken, um anschließend mit
einem langen Schritt zurück auf sein Boot zu gelangen. Vorbei an der immer noch
schlummernden Francine und dem bewusstlosen Reverend schleppte Bond Julie in
die kleine Kombüse, die spartanisch ausgestattet war und nur ein kleines Bett
bot. Bond begab sich zurück zum Steuer und suchte unter dem Armaturenbrett nach
einem Erste-Hilfe-Kasten, den er auch fand. Seit einigen Jahren gehörte die
Mitführung eines Erste-Hilfe-Kastens für jegliche Bootseigner zur Pflicht.
Bond stoppte Julies Blutungen und untersuchte die Wunde genauer. Der Reverend
traf sie direkt oberhalb des Beckens, seitlich des Magens. Ob die Nieren
beschädigt wurden, konnte er nicht sagen.
„James“, Julie blickte mit schmerzverzerrtem Gesicht auf Bond. „Es sieht nicht
gut aus, oder?“
„Noch ist nichts vorbei. Noch nicht. Ruh Dich aus, wenn Deine Nieren nicht
getroffen wurden, ist alles halb so schlimm. Den Blutverlust hab ich erst
einmal gestoppt. Auf dem Festland werden sie Dich mit Blutkonserven versorgen
und alles ins Lot rücken. Glaub mir.“
Bond streichte ihr noch einmal kurz die Haare zurecht und verließ die Kombüse.
Er trat ans Steuer, beschleunigte und setzte Kurs aufs Festland, als er
plötzlich ein gläsernes Kratzen vernahm. Bond drehte sich um:
Dr. Belleville lag immer noch ein wenig benommen auf dem Boden, versuchte aber
den Anker mit den Füssen zu sich zu ziehen. Bond zog seine Waffe und richtete
sie direkt auf Bellevilles Kopf.
„Doch wie konnte sie nur so unvorsichtig sein. Sie wusste doch, dass sie Bond
schutzlos ausgeliefert sein würde, ohne Waffe, ohne physische Präsenz. Warum
also diese Aktion ?“
„Ahhh!“ Der Reverend drückte seine beiden Hände fest um Bonds Kehle. Immer
weiter, immer fester. Wie konnte er nur auf einen so dämlichen Trick hinein
fallen. Er hätte doch gleich sehen müssen, dass Stone sich wieder bester
Gesundheit erfreute. Und hätte er Francine mehr in die Augen gesehen, hätte er
bemerkt, dass sie zwar aufrecht stand aber erkennbar taumelte.
„Zu spät mein Lieber. Haben Sie wirklich geglaubt mich überlisten zu können.
Mich ? Ausgerechnet Mich ? Eigentlich spricht der Herr Gott die Urteile über
Leben und Tod. Aber in Ihrem Fall, Mr. Bond werde ich mich diesen Rechtes
befähigen. Noch etwas zu sagen, bevor ich noch fester zudrücke und Ihnen ihren
Lebensatem auspuste, ach nein, sagen wir ausdrücke ?!“
Bond hechelte, aber jeder Versuch seinerseits nur ein wenig Luft zu schnappen
wurde von Stone gnadenlos mit weiterem Druck geahndet
Aber, aber, Mr. Bond. Das ist wirklich sehr unhöflich. Ich würde wenigstens
eine Antwort erwarten.“
Bond japste nur einige Male auf und versuchte Luft zu holen, doch der Druck,
der auf seiner Kehle lastete schien immer größer zu werden. Jetzt war höchste
Zeit zu handeln. Ein kurzer, aber sehr effektiver Tritt gegen das Schienbein
ließen den Reverend kurzzeitig die Hände von Bonds Kehle nehmen. Bond drehte
sich blitzschnell um und langte mit seiner rechten mitten aufs Stone Nase, aus
der sich prompt eine große Portion Blut ergoß. Dann erblickte Stone den Anker:
Hastig stolperte, noch ein wenig benommen von Bonds Schlag, auf den Anker zu.
Bond reagierte sofort, konnte aber nicht verhindern, dass der Reverend den
Anker auf Bond richtete. Dieser suchte nach Hilfe, welche er in einem sich
unter einer Sitzbank befindlichen Brecheisen fand. Beide belauerten sich wie
Wildtiere in der Savanne. Bond schaute Stone tief in die Augen. Das Blut lief
ihm immer noch über die Wangen, aber sonst stellte Bond keinerlei Anzeichen von
Ermüdung auf Seiten Stones fest. Bond holte aus. Mit einem lauten Krachen
schlug er auf den Anker ein, den der Reverend zum Schutz seines Kopfes in die
Höhe gehievt hatte. Prompt drückte Stone mit aller Gewalt den Anker nach vorne,
doch Bond konterte und hielt dagegen. Die Kräfte schienen sich aufzuheben;
konnte der Reverend den Anker und damit das Brecheisen einmal an Bonds Kehle,
oder zumindestens in die Nähe, pressen, konterte der dieser und schob den Anker
in Richtung der blutenden Nase des Reverends.
Bond wich zur Seite, sodass Stone aufgrund der überschüssigen Stossenergie nach
vorne kippte und den Anker fallen ließ. Bond verlor daraufhin das
Gleichgewicht. Der Anker traf das Gaspedal und klemmte zwischen diesem und dem
Armaturenbrett fest. Das Boot beschleunigte drastisch. Das war Bonds Chance. Er
nahm das Brecheisen, welches zu Boden fiel, an sich und trat auf den Reverend
zu, der ein wenig benommen vor dem Anker hockte und wollte gerade zuschlagen,
als Stone ihn mit einem Tritt in die Kniekehle zu Boden schickte. Bond schrie
auf; der Reverend stürzte sich auf ihn und traf mit seiner Faust in Bonds
Gesicht. Bonds Lippe blutete stark, doch sämtliche Verletzungen spielten hier keine
Rolle.
Er wusste ja nicht, wie es Julie erging und ob sie überhaupt noch am Leben war.
Zeit war mal wieder Bonds größter Feind, wie so oft in den letzten Jahren.
Die beiden Kontrahenten wälzten sich am Boden, als Bond Stone von sich fern
trat und aufstand. Bond wollte Stone gerade in den Magen schlagen, als dieser
seinen Arm erhob und den Schlag abblockte. Stone hob serinen Ellebogen und
rammte in Bond in das Rückgrad, sodass er aufstöhnte und nun ein leichtes
Fressen für den Reverend darstellte. Stone packte Bonds Kopf und rammte ihn and
die Reeling. Bond hing nun wie ein nasser Sack an der Reeling, als Stone zum
finalen Schlag mit der Brechstange ausholte. Im letzten Moment konnte sich Bond
zur Seite drehen, immer noch benommen , aber trotzdem noch kampffähig. Mit
einem reaktionsschnellen Tritt in den Unterleib taumelte auch Stone in richtig
Armaturenbrett. Derweil nahm die Geschwindigkeit des Bootes immer weiter zu.
Durch den inzwischen hohen Wellengang wurde Dr. Bellevile wachgerüttelt. Sie
blickte auf das Deck des Bootes und sah, wie Bond nun die Initiative ergriff:
er fuhr sein Bein aus und traf das rechte Bein Stones. Der Reverend schrie auf
und fasste sich instinktiv an die Quelle des so sehr stechenden Schmerzes. Bond
drückte Stoine ganz nah ans Armaturenbrett, um ihn über den Bug zu werfen.,
doch der Reverend wehrte sich stark. Sein Rücken krachte nach einem erneuten
Tritt Bonds gegen seinen Oberschenkel gegen das Lenkrad. Das Boot begann auf
der Stelle heftigst zu schlingern, Bond und der Reverend verloren das
Gleichgewicht. Dr. Belleville blickzte hilflos auf dem Boot nach einer Waffe,
erspähte das Brecheisen und schritt auf Bond los, doch auch ihr machte die
schlingernde Fahrt zu schaffen. Sie stürzte. Bond drückte dem Reverebd derweil
die Luft ab., doch aus den Augenwinkeln vernahm er ein großes Schild.
„Vorsicht ! Furt in unmittelbarer Nähe.
Drosseln Sie das Tempo, nach wenigen Metern übliche Weiterfahrt !“
Es bleibe keine Zeit mehr zum reagieren, wie auch ? der Anker klemmte immer
noch zwischen Armaturenbrett und Gaspedal. Das Boot schlitterte über die Steine
und rutschte in Schräglage einige Meter weiter, bis es die tieferen Gewässer
erreichte. Der Aufprall auf die Steine hinterließ seine Spuren: ein gewaltiges
Leck fraß sich durch die Steuerbordwand des Bootes, woraufhin viel Wasser in
den Innenraum strömte. Das Boot begann zu sinken. Stone, Bond und Belleville
wurden durch Wasser, welches sie überströmte wachgerüttelt und auf die
bedrohliche Situation aufmerksam gemacht. Das Boot, oder was davon jetzt noch
zu erkennen war, richtete sich langsam auf, der Bug rammte sich langsam gen
Boden. Bordbücher, Rettungsringe und anderer nichtbefestigter Kleinkram
rutschte in Richtung Bug und über ihn hinaus auf den Grund. Bond hastete in
Richtung Kajüte, um sich nach Julie zu erkundigen, als der Reverend ihn in dne
Nacken schlug. Bond fuhr seinen rechten Ellebogen aus, um in dem Reverend in
den Bauch zu rammen, doch er verfehlte. Stone trat zurück und traf Bond mit
einem wuchtigen Tritt in den Rücken, sodass Bond gegen die Heckreeling
geschleudert wurde.
„Was surrte da ?“ Bond blickte sich misstrauisch um, und starrte erfürchtig auf
die Bootsschraube, die majestätisch aus dem Wasser ragte. Je weiter das Boot
kippte, desto näher bewegte sich die Schraube auf die Heckreeling zu. Stone
lachte auf, als er zu Bond schritt:
„Nun, Mr. Bond. Manchmal stellt sich das Glück erst nach einigem Warten ein.
Diesmal habe ich viel zu lange gewartet.“ Ein weiterer Faustschlag traf Bond.
„Aber jetzt ist es ja vollbracht.“ Stone zog Bond hoch und drückte ihn an die
Schiffschraube. Immer weiter, immer näher. Die Entfernung betrug vielleicht
gerade noch 10 Zentimeter, doch Bond fühlte, dass er wieder zu Kräften kam
„Jetzt werden Gottes Spenden gestückelt, Mr. Bond !“
Stone drückte Bond weiter hinaus, als dieser sein Knie erhob und es dem
Reverend ins Gesicht rammte.
„Sie haben vollkommen Recht Stone. Selig sind die, die Frieden stiften !“
Bond drückte den Reverend in die Schraube. Das Summen klang zunehmend ruppiger,
ehe die Schraube ganz verstummte.
„Archie !“ Dr. Belleville klammerte sich fest an die
Reeling, da das Schiff nun schon fast senkrecht zum Boden stand. Verzweifelt
versuchte sie zum zerfetzten Leichnam ihres Geliebten zu gelangen. Kurz
streichelte sie noch ein letztes Mal sein Gesicht, als sie sich Bond näherte,
der in gebückter Haltung im Eingang zur Kombüse stand.
„Ahhh !“ Ein Handkantenschlag Dr.Bellevilles traf Bond im Nacken. Er musste
kurz verschnaufen, verpasste Belleville dann aber doch eine Ohrfeige, sodass
diese stürzte. Bond witterte seine Chance und schritt auf Belleville zu, was
angesichts der Bootslage ein längeres und gefährliches Unterfangen darstellte.
Als Belleville wieder einigermaßen zu Kräften gekommen war, trat sie nach Bond
aus, um einen Treffer in seinem Gesicht zu landen, doch Bond blockte den Tritt
mit beiden Händen ab, und drückte Belleville, jetzt ja nur noch auf einem Bein
stehend, zurück, sodass diese über die Reeling fiel und ins Wasser platschte.
„Keine Zeit mehr nachzusetzten“, dachte Bond und begab sich zurück zur Kombüse,
in der Julie immer noch regungslos auf dem Bett ruhte. Bond hievte sie auf
seinen Rücken und konnte feststellen, das die Blutungen ein Ende genommen
hatten. Bond trat an die Backbord Reeling und wanderte mit seinen Augen durch
die Landschaft.
Dort ! Ein grauer Landrover, aus dem ein Mann mittleren Alters mit einem
kleinen Schlauchboot stieg, vermutlich wollte er Angeln gehen, was durch das
Tragen einer dunkelgrünen Angelhose und einer Dose Köder bestätigt wurde. Der
Herr parkte am Ufer, legte seine Utensilien beiseite und betrachtete das zu ¾
gesunkenen Boot, auf dem Bond an der Reeling stand und den Mann eifrig
herbeiwinkte.
Wenige Minuten später saßen Bond und Julie, welche ihren Kopf in Bonds Schoss
legte im Jeep des Mannes, der auffallend gut englisch sprach.
„Fahren Sie bitte weiter zur britischen Botschaft. Haben Sie ein Mobiltelefon
bei sich ?“
Der Herr grinste und reichte Bond .ein älteres Ericcson.
„Bond hier. Einen Krankenwagen zur britischen Botschaft. Eine im Bauchbereich
angeschossene Person, deren Blutungen vorerst gestoppt werden konnte.“
„Mr. Bond. Was ist da passiert ?“ Gilbert, der das Telefonat entgegengenommen
hatte, klang sehr beunruhigt, leitete aber sofort alle Maßnahmen ein.
Nach einer guten Viertelstunde hielt der Herr vor der Botschaft, an der schon
ein Krankenwagen auf Julie wartete. Bond, Julie auf seinen Schultern
befindlich, hastete aus dem Jeep und rannte zum Krankenwagen, wo Julie auf eine
Trage gelegt wurde. Ein Krankenpfleger trat hervor:
„Hören Sie Mr, wann wurde sie angeschossen ?“
„Vielleicht vor einer Dreiviertelstunde. Später jedenfalls nicht, warum fragen
Sie ?“
„Naja, ich konnte zwar erst einen kurzen Blick auf Mis, äh...“
„Zorbo.“
„Danke, auf Miss Zorbo werfen, aber allem Anschein nach ist noch einmal mit
einer tiefen Fleischwunde davongekommen, näheres aber erst nach OP und weiteren
Untersuchungen.“
„Danke. Ich komm dann heute am späten Abend mal vorbei.“ Bond war sehr
erleichtert. Julies Chancen durchzukommen waren doch recht gestiegen,
vermutlich hatten ihr die Binden aus dem Boot das Leben gerettet.
„Mr. Bond, Mr. Bond. Da sind Sie ja !“ Gilbert hielt kurz inne und musterte
Bond:
„Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, aber Ihre Aufmachung sieht schon ziemlich
mitgenommen aus.“
„Wirklich ? Dann sollte ich mal meinen Schneider anrufen und ihn darauf
hinweisen, dass die Latte der extremen Beanspruchung viel zu weit unten liegt.“
Bond lächelte Gilbert an, der sich denken konnte, was dort eben in den letzten
drei Stunden auf der Horora-Bucht vor sich gegangen war.
„Sind alle da ?“
„Jawohl Mr. Bond.“ Bond schritt durch die Eingangshalle inden Speisesaal, der
reichlich gefüllt war. Dienstmädchen deckten den Tisch ab, an dem noch vor
wenigen Minuten die erholt dreinblickenden Gesichter gespeist hatten, und nahm
zwischen Mr. Mbeki und Gilbert Platz. Bond schaute noch einmal kurz in die
Runde, als sein Blick auf einen gutgebauten Westeuropäer fiel, der sein Sakko
mit einem Abzeichen verzierte: OBE, Order Of The British Empire.
„Liebe Freunde, und Gentlemen !
Es ist mir als Botschafter des Britischen Königreiches eine besondere Ehre
Ihnen heute den Interimsminister für gesundheitliche Fragen, Mr. Edward Hughes
vorstellen zu dürfen. Nach dem Rücktritt unseres Freundes und Partners Mr.
Nelson Mbeki erklärte sich Mr. Hughes sofort dazu bereit, das Amt des
Gesundheitsministers bis zur offiziellen Wahl, zu der noch kein Gegenkandidat
gemeldet hat, zu bekleiden. Für die Zeit seiner Amtsausführung wünschen wir ihm
alles Gute und Gottes Segen. Und nun last uns unsere Gläser zu einem Toast
erheben.“ Harris, der die Ereignisse perfekt überspielte und sie auch nicht
ansprach, um weitere Gäste nicht zu beunruhigen, erhob sein Glas, doch Bond bat
Mbeki ihn in eine Ecke des Saales zu geleiten, wo beide ungestört reden
konnten.
„Warum Rücktritt Mr. Mbeki ? Sie mögen vielleicht eine gewisse Mitschuld am
Verlaufe der ganzen Sache tragen, aber ist dieser Schritt wirklich nötig ?
Immerhin haben Sie auch neue Krankenhäuser errichten lassen, Reformen auf dem
Weg gebracht und Spenden gesammelt.“
“Wissen Sie M. Bond“, Mbeki wischte sich mit einem Tuch den Schweiss von der
Stirn
“Für alle ist es sicherlich das beste. Vielleicht stehe ich in Zukunft Mr.
Hughes als Berater zur Verfügung, oder ich besuche die abendlichen
Blackjack-Runden hier in der Botschaft. Glauben Sie mir, ich habe es mir
reiflich überlegt.“
Nach weiterem Geplänkel verließ Bond die Botschaft, lieh sich Gilberts Wagen
und fuhr zum Hospital, welches sich gleich in der Nähe befand. Er betrat die
Eingangshalle und sprach die Rezeptionistin an: “Guten Abend. James Bond mein
Name. Universal Exports Vor einer guten Stunde wurde hier eine gewisse Ms.
Zorbo eingeliefert, eine unserer Mitarbeiterinnen. Könnte ich sie sehen?“
Die Rezeotionistin schaute in ihre
Akten und wies Bond den Weg. Er schritt den lichtdurchfluteten Gang entlang zur
Mitte des Korridors, klopfte an und betrat den Raum. Das Bett schien unberührt
zu sein. Wo war Julie ? Bond schritt weiter durch den Raum, öffnete die Tür,
die zur Terasse führte und traf auf Julie, deren Bauch mit einer dicken
Mullbinde versehen war.
„Eine tiefe Fleischwunde.’ Kein Problem’ sagte der Arzt. Ich hätte verdammtes
Glück gehabt. Ein wenig weiter links und ich könnte auf eine neue Niere warten,
oder befände mich jetzt in kühleren Gefilden. Bei der OP wurde mir nur die
Kugel entfernt. Eigentlich alles bestens, nur ein bisschen schwach fühle ich
mich noch.“
“Mein Gott bin ich froh!“ Bond küsste Julie, nahm sie an die Hand und schritt mit
ihr über den Korridor
„James, was hast Du vor ?“
“Ich bringe Dich hier raus, ich kenne da eine viel bessere Therapie !“
„Hey, was tun Sie da !“ Die Rezeptionistin wollte Bond zurückhalten und den
Sicherheitsdienst alarmieren, doch Bond konterte:
„Tja, Miss. Dringendes Kundengespräch.“
Bond und Julie stiegen in denWagen und fuhren zurück zur britischen Botschaft,
die sie durch den Hintereingang betraten. Leise schlichen sie sich die Treppe
hinauf zu Bonds ehemaligem Zimmer, indem jetzt Mr. Hughes zu residieren schien.
Derweil wurde Harris immer ungeduldiger und rief Gilbert zu sich:
„Wo ist eigentlich Mr. Bond ?“
„Nur kurz im Krankenhaus. Er sagte, er könne vielleicht die Heilungszeit
verkürzen.“
„Ach wirklich ? Er scheint ja für jeden Fall bestens gewappnet zu sein. Naja,
egal. Da schon einige Gäste gegangen sind, würde ich vorschlagen, die
allabendliche Kartenrunde heute mal im Gästezimmer zu veranstalten. Was halten
Sie davon, Gilbert ? Eine nette Runde auf dem Hauptbalkon?“
„Wirklich eine fabelhafte Idee, Mr. Harris“
Nacdem Harris die weiteren Gäste, darunter nur noch Mrs. Agnes Harris, Mr.
Mbeki, Mr. Hughes und Gilbert, nach oben bat, traten sie vor die wuchtige
Eichentür. Gilbert stutzte:
„Mr. Harris ! Hören Sie dasselbe wie ich ? Stöhnen, kichern ! Was geht da vor
?“
„Julius ? Was hat das zu bedeuten ?“ Obwohl Mrs. Harris einen eifersüchtigen
Blick aufsetzte, war ihr doch anzumerken, dass auch sie sich über die Situation
amüsierte.
Ungeniert klopfte Gilbert an und öffnete die Tür, ein überschwängliches Lächeln
aufsetzend:
„Die Blackjack-Runde einmal hier abzuhalten war wirklich eine gute Idee, Mr.
Harris!“
Um das gespielte Erstaunen perfekt erscheinen zu lassen, wandte sich Gilbert
der Tür ab, sah in den Raum und auf das breite Bett, auf dem sich Bond und
Julie vorsichtig amüsierten und Zärtlichkeiten austauschten.
„Mr. Bond.
Was tun sie da ?“ Harris setzte ein erstauntes
Gesicht auf, obwohl auch ihm anzumerken war, dass er die Sache mehr als locker
nahm. Stünde seine Frau nicht mit im Raum, hätte er sich sicherlich zu einem
schlüpfrigen Kommentar hinreißen lassen.
“Das sehen sie doch! Ich treibe den Heilungsprozess voran!“
Gilbert erkannte die Situation und zwinkerte Bond freundschaftlich zu
„Mr.Hughes. Vor Ihrem Amtsantritt sind noch einige wichtige Formalitäten zu
erledigen. Bürokram und so was. Wenn mir die Gentlemen bitte in die Bibliothek
folgen würden.“
Bond zwinkerte zurück, vernahm das Schließen der Tür küsste Julie noch einmal
kurz, und beäugte den Raum. Er stand auf, nahm ein längliches Bild des
Reverends auf der er sich für die Gastfreundschaft des Botschafterpaares und
deren Angestellten bedankte, von der Wand und klemmte es unter die Türklinke.
Dann stieg er ins Bett und widmete sich wieder Julie.
„Zu etwas war der Reverend doch gut, aber Du toppst Ihn bestimmt.“
„In welcher Hinsicht“
„Mit Deinem Willen zur Genesung !“
Dann intensivierten sie ihr Liebesspiel.
The End Of THE BLACK TRAP
but
JAMES BOND WILL RETURN
IN
DEATH ON ARRIVAL
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Count Villain« (16. Juli 2013, 19:10)