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Daniel Dalton

Felix Leiter

  • »Daniel Dalton« ist männlich

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81

Donnerstag, 13. Februar 2020, 17:27

"There's no point in living
[align=start]If you can't feel alive![/align]"

So verhält es sich, werte Sophie.


Viel Zustimmung meinerseits auch hier, Martin:


"T[size=x-small]HE[/size] W[size=x-small]ORLD[/size] I[size=x-small]S[/size] N[size=x-small]OT[/size] E[size=x-small]NOUGH[/size]
hat mir diesmal deutlich besser gefallen als ich ihn in Erinnerung
hatte. Das verhältnismäßig komplexe Beziehungsgeflecht zwischen Bond,
Elektra, M und Renard, das insgesamt doch recht gut und ambitioniert
interpretiert ist, gibt dem Film ein funktionierendes Grundgerüst.
Natürlich wird dieser sehr gute Ansatz durch etwas aufgesetzt wirkende,
cartoonhafte Gags oder nicht ganz vollendetes Handwerk getrübt. Man
hätte eigentlich nur ein paar Stellschrauben justieren müssen, um aus
dem Film [i]den
großen Bondfilm zu machen, der Connery, Moore und
Craig vergönnt war. Vielleicht ein spektakulärerer Stunt in Bilbao,
dadurch mehr Zeit für die Londonszenen und weniger für Redundanzen wie
den Angriff der fliegenden Sägen, (bzw. vielleicht sogar lieber eine
Verfolgungsjagd zwischen BMW und Helikoptern), eine besser
ausgearbeitete zweite weibliche Hauptrolle und subtileren Humor."[/i]


13.2.20, beide haben wir heute einen dritten Film einer Ära rezensiert. Den "anderen" TWINE (SF) habe ich nun als Abschluss formuliert, verabschiede mich somit teilweise da die Haupttexte nun (von CR 54 und 67 sowie NTTD abgesehen) abgeschlossen sind. Aber melde mich weiterhin mit kleinen Grußzeilen.
"L oyalität bedeutet mir wesentlich mehr als Geld."

Django

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Freitag, 14. Februar 2020, 14:46

Zitat

und ich sehe ihn doch als Brosnans Besten. [...]

Das war bei mir schon so, als ich ihn das erste Mal sah :thumbsup: . Mein erster Kinobond, der mich wirklich überzeugen konnte nach den beiden eher durchwachsenen Vorgängern. Und ich gehe sogar noch weiter: TWINE zählt für zu den klar überdurchschnittlichen Beiträgen der Franchise :)

Zitat

Man war mit diesem Film auf einem wirklich guten Weg. Umso tragischer ist immer wieder, dass man darauf nicht weitergegangen ist, sondern aus bis heute unerfindlichen Gründen so ein obskures Gaga-Dingens aufziehen musste, das das Image von Brosnans Bond für immer versauen sollte. Man ging irgendwie immer einen Schritt vor und zwei zurück...

Das mit DAD war auch für mich damals ein regelrechter Schock :wtf: . Nach TWINE hatte ich dass Gefühl, dass sie Macher und Brosnan nach dem 1995er "Neustart" endlich den richtigen Weg gefunden hatten. Und die Vorabkritiken für DAD (Cinema und so :S ) waren mehr als überschwänglich, so dass ich mich auf DAD sehr freute. Umso grösser dann die Enttäuschung ;(

Scarpine

Verschlagener Korse

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Donnerstag, 19. März 2020, 23:37

James Bond 007: Die Welt ist nicht genug

Bond Marathon # 00…20; Originaltitel: The World Is Not Enough, GB 1999, Regie: Michael Apted, Drehbuch: Neal Purvis & Robert Wade und Bruce Feirstein nach Ian Fleming, Darsteller: Pierce Brosnan, Sophie Marceau, Robert Carlyle, Denise Richards, Robbie Coltrane, Judi Dench, Ulrich Thomsen, Maria Grazia Cucinotta, Serena Scott Thomas, Michael Kitchen, Colin Salmon, Samantha Bond, John Cleese, Desmond Llewelyn u. a., Premiere: 08. November 1999

Zitat von »James Bond 007: Die Welt ist nicht genug«

In Bilbao trifft sich James Bond mit dem halbseidenen Bankier Lachaise und dessen Entourage. Der Mittelsmann hat einen hohen Geldbetrag wiederbeschafft, aber Nullnullsieben ist mehr an Hintergrundinformationen über den Tod eines Kollegen interessiert. Der Schweizer verweigert die Auskunft. Daraufhin überwältigt der Agent die Bodyguards und zwingt den Geldwäscher zur Herausgabe des Namens seines Auftraggebers. Bevor Lachaise diesen preisgeben kann, wird er von seiner Sekretärin hinterrücks ermordet. Der Attentäterin gelingt es unerkannt zu entkommen, während sich der Doppel-Null-Mann vor der eintreffenden spanischen Polizei in Sicherheit bringen muss. Durch einen spektakulären Sprung aus dem Fenster gelingt auch Nullnullsieben mit dem Geldkoffer die Flucht. In London wird Bond von M empfangen, die ihm ihren alten Studienfreund Sir Robert King vorstellt. Der Öl-Milliardär ist der rechtmäßige Besitzer des Geldbetrags, den Lachaise zurückholte. Beim Vieraugengespräch mit seiner Chefin bemerkt 007, dass das Eiswasser des Drinks an seinen Fingern chemisch reagiert. Er hatte zuletzt die Geldbündel in der Hand. Sofort sprintet der Agent los, während M den Sicherheitsdienst informiert, um King aufzuhalten. Der Doppel-Null-Mann kommt jedoch zu spät. Sir Robert stirbt in einer gewaltigen Explosion, die ein riesiges Loch in die Mauern des ehrwürdigen MI6-Hauptquartiers sprengt. Von einem Schnellboot auf der Themse eröffnet die Killerin Giuletta da Vinci, die Bond als Zeugen der Ereignisse von Bilbao loswerden will, das Feuer auf den Agenten. Dieser schnappt sich ein brandneues Speedboot aus dem Q-Branch-Labor und nimmt die Verfolgung auf. Es kommt zu einer halsbrecherischen Jagd durch London, die erst über dem Millennium Dome endet. Die Italienerin fürchtet die Rache durch ihren Boss mehr als den Tod und begeht Selbstmord. 007 lässt das Tau des explodierenden Heißluftballons los und stürzt in das Zeltdach des Doms. Der Agent trägt eine Schulterverletzung davon, überzeugt die Secret Service-Ärztin aber mit seinem Charme ihn "dienstfähig" zu schreiben. Der MI6 hat eine schwere Niederlage erlitten. M gibt sich dennoch kämpferisch. Durch eine versteckte Botschaft im Wechselkurs des wiederbeschafften Geldes kann der Doppel-Null-Mann den Urheber der Verschwörung entlarven. Es handelt sich um den international gesuchten Top-Terroristen und Anarchisten Viktor Zokas alias Renard (frz.: der Fuchs). Der Russe hatte einst Kings Tochter Elektra entführt und misshandelt. Der Geldbetrag entspricht der damaligen Lösegeldsumme. Stattdessen schickte die von Sir Robert alarmierte M Bonds Kollegen 009 los, um Renard zu töten. Elektra kam zwar frei, aber Zokas überlebte den fatalen Kopfschuss. Die Kugel lässt sich operativ nicht entfernen, tötet den Terroristenführer aber langsam und macht ihn dafür schmerzunempfindlich. Nun kostet der Russe seine Rache voll aus. Nullnullsieben ist der Meinung, dass nach Sir Robert und dem MI6 nun Elektra sein letztes Ziel wäre. Bond reist nach Aserbaidschan und trifft die Erbin des Milliardenkonzerns beim Bau einer neuen prestigeträchtigen Öl-Pipeline. Trotz ihrer traumatischen Erlebnisse und ihres Verlustes ist Elektra eine sehr lebenslustige Frau. Die Beiden entgehen einem Attentat von Renards Männern und werden ein Liebespaar. Niemand ahnt, dass Elektras Sicherheitschef Sascha Davidov mit Zokas gemeinsame Sache macht und nicht nur die Pipeline sabotieren will, sondern auch eine geheime kasachische Atomeinrichtung infiltriert hat. Wird Nullnullsieben Elektras wahres Trauma erkennen und die verhängnisvolle Verschwörung noch stoppen können…?

Zitat von »Scarpine (2013)«

Ein anspruchsvoller Serienbeitrag, dessen inhaltliche Innovationen leider durch die Serienästhetik und die 007-Standards in erheblichem Maße ausgebremst werden. Dennoch präsentiert sich die Handlung originell, der Cast ambitioniert und die Inszenierung solide. Dagegen sorgen einige verpasste Chancen, teils mager arrangierte Action-Einlagen, Durststrecken im Filmverlauf und erhebliche Schwächen in punkto Handlungsortnutzung und Production Design nicht gerade für Begeisterung. Dennoch präsentiert sich Pierce Brosnans dritter Einsatz als sein bisher rundester. So handelt es sich bei "The World is not Enough" insgesamt um jenen Film der Brosnan-Dekade, der über die gesamte Filmlaufzeit hinweg seine Qualität am besten aufrechterhalten konnte und zudem mit einem Hauch von (Neo-)Noirstimmung bestechen kann.

"Some men want to rule the world... Some women ask for the world... Some believe the world is theirs for the taking... But for one man, the world is not enough!" - Man merkt The World Is Not Enough von vornherein an, dass sich die Macher die Kritik von Seiten der Fans, Feuilletonisten und Zuschauern bezüglich der hektisch und rein massentauglich produzierten bisherigen Brosnan-Bondfilme GoldenEye und Tomorrow Never Dies erkennbar zu Herzen genommen haben. Dafür braucht man nicht nur auf ein ikonisches "Flame Girl" und eingängige markige Werbeslogans zum Jahr 2000 zu schielen, sondern vermag auch in der filmischen Herangehensweise dieses Werks viele lobenswerte Neujustierungen auszumachen. Diese betreffen vor allem die Handlung, die deutlich griffiger und doppelbödiger angelegt ist als zuletzt, und die Charaktere, die erstmals in dieser Ära erkennbar mehr sein dürfen als plumpe Pulp-Figuren oder reine Stichwortgeber. Auch die waffenstrotzende Machart der jüngeren Vergangenheit, der hohe Bodycount und das Krawumm-Level werden erfreulicherweise deutlich heruntergefahren. Das ermöglicht dem Film seine Story weitgehend logisch und stringent zu entwickeln sowie pointierte Dialogpassagen und atmosphärische Verweilmomente zu schaffen, die wiederum den Raum für die Winkelzüge der Dramaturgie bieten. Dadurch erhalten auch die Darsteller in den Hauptrollen die notwendige Basis, um ihren Parts – trotz der Action-Momente und Larger-than-Life-Übersteigerungen – Leben einzuhauchen. Ganz explizit muss man das reizvolle Schurkenduo hervorheben, das innerhalb der Reihe einmalig erscheint. Neben dem Plot und den Akteuren zeigt sich auch die Inszenierung in der Gestaltung und der Handhabung des Agententhriller-Sujets verbessert. Trotz dieser vielen positiven Aspekte kann der Film viele Zuschauer und Fans bis heute nicht voll oder sogar gar nicht begeistern. Es fällt sicherlich ins Gewicht, dass die genannten Neuerungen und Abweichungen von der Norm nicht mit der nachdrücklichen Konsequenz durchgesetzt werden wie es dann flächendeckend eine (Darsteller-)Dekade später geschah. Postwendend sehe ich aber gerade darin kurioserweise eine der Stärken von The World Is Not Enough, denn der Streifen beweist, dass kreative und formelabwandelnde Veränderungen auch im Korsett des klassischen Nullnullsieben-Abenteuers funktionieren und dieses Ur-Konzept damit auch weiterhin erweiterbar und modernisierbar für die Zukunft bleibt. Auch sonst ist das Werk nicht ganz frei von Schwächen. Ein fast ausnahmslos ausdruckloser Nebencast, einige durschnittliche Action-Sequenzen, gewisse Neunziger-Ernüchterungserscheinungen und größtenteils sehr triste und schmucklose Drehorte dämpfen die inhaltliche Aubruchstimmung von Brosnans drittem Einsatz schon in gewissem Maße. Für mich überwiegen jedoch insgesamt die positiven Eindrücke und der Streifen bestätigt voll und ganz die Tendenz, dass er in den letzten Jahren in meiner Wertschätzung sukzessive nach oben gestiegen ist. Und auch wenn The World Is Not Enough noch stark in den Blockbuster-Mainstream der Neunziger und der Brosnan-Ära eingebettet ist, kann der Film dennoch für sich beanspruchen, das Franchise für neue Impulse in den Bereichen Handlungsentwurf und Charakterdesign sensibilisiert und fit für das nächste Jahrtausend gemacht zu haben.

Die zentralen Handlungsträger haben die Macher umsichtig und passgenau mit adäquaten Charakterdarstellern besetzt. Pierce Brosnan macht in der Titelrolle erneut einen souveränen Eindruck. Er ist persönlich betroffen, zeigt sich situativ durchsetzungsstark, einfallsreich und weitsichtig. Professionalität ist das Mittel der Wahl seines Nullnullsieben, um jeder Niederlage, jedem Verrat und jedem Interessenkonflikt konsequent und bedingungslos entgegenzutreten. Der Ire hat schauspielerische und physische Glanzmomente und liefert eine sehr gute Performance ab. Diese erscheint auch durchaus reifer und runder als in den beiden vorangegangenen Missionen, allerdings muss auch ich der allgemeinen Annahme beipflichten, dass Brosnan in Tomorrow Never Dies optisch am besten aussah und in Szene gesetzt wurde. Das fällt aber insgesamt nicht schwer ins Gewicht, denn in diesem Film muss er plotbedingt auch deutlich mehr einstecken und leiden als zuvor. Mit Robert Carlyle erhält der skrupellose Anarchist, der dem Tode geweiht ist, ein ungemein glaubwürdiges Gesicht. Der Schotte trifft zwischen klassischem Bad-Guy-Acting und leisen Tönen genau die richtige Mischung. Ein Geniestreich der Verantwortlichen war die Verpflichtung von Sophie Marceau in der Rolle der rachsüchtigen Frau mit den zwei Gesichtern. Nicht auszudenken, hätte man auch hier dem Druck seitens MGM nachgegeben und eine populäre Hollywood-Diva wie Sharon Stone oder Demi Moore engagiert. Nein, um die verschiedenen Facetten der Elektra King glaubhaft offenzulegen bedurfte es einer Aktrice, die sowohl über die richtige Ausstrahlung als auch über das notwendige darstellerische Repertoire verfügt. Dementsprechend meistert die Französin ihre Rolle, die zwischen gebrochener Unschuld, berechnender Mädchenfrau, kühler Unternehmerin und eiskalter Femme Fatale divergiert, ganz außerordentlich und stellt viele männliche Main-Villains mit dieser düsteren Interpretation in den Schatten. Die stärkere Involvierung der stets charismatischen Judi Dench und die Rückkehr von Robbie Coltranes russischer Gangstertype verschaffen dem Streifen enorme Pluspunkte. Gerade die Figur des zwielichtigen Zukovsky bleibt in ihrer Ambivalenz bis zu dessen letztem Einsatz einer der vielschichtigsten und schillerndsten Charaktere der ganzen Serie. Ein ewiger Streitfall bleibt sicherlich Denise Richards als blutjunge Atomphysikerin mit Doktortitel und Lara Croft-Gedächtnis-Dress. Die Häme, die sich über die Schauspielerin ergießt, ebbt bis zum heutigen Tag nicht ab. Zwar kann ich all die Kritik verstehen, muss aber einschränken, dass mich die Amerikanerin in diesem Eye-Candy-Part überhaupt nicht stört, da sie hier – nach meinem Dafürhalten - recht gut von der Regie gesteuert wird und sich somit effektiv in das Gesamtszenario eingliedert. Die Schar an Nebenfiguren bleibt blass. Allerdings muss man auch berücksichtigen, dass die meisten dieser Charaktere nur partielle Funktionsstellen in der Handlung besetzen und kaum für mehr als austauschbare Staffage benötigt werden. Dennoch können die beiden sehr prägnant eingesetzten Damen Serena Scott Thomas und Maria Grazia Cucinotta mit ihren gegensätzlichen Parts punkten und auch ein so versierter Akteur wie Ulrich Thomsen vermag es, einem eher unbedeutenden Lakaien noch schauspielerische Akzente abzugewinnen. Im MI6-Team gerät John Cleese's Neulings-Auftritt etwas blass und auch Samantha Bond gelingt es in ihren kurzen Szenen kaum an die zumindest spritzig-energische Stutenbissigkeit ihrer vorherigen Einsätze anzuknüpfen. Dafür nimmt ein Großer würdevoll seinen endgültigen Abschied von der Reihe: Desmond Llewelyn, die graue Eminenz, der letzte altgediente Veteran der klassischen 007-Ära geht mit diesem Film in seinen wohlverdienten Ruhestand. Der traurige Umstand, dass mit dem (fiktiven) beruflichen Rücktritt von der Bühne auch im wahren Leben zeitnah der letzte Vorhang für diesen sympathischen Mimen fiel, verleiht der ohnehin schon emotional packenden Abschiedsszene noch zusätzlich eine ergreifende Endgültigkeit.

Mit den Einmal-Verpflichtungen der Regisseure gehen auch die Wechsel hinter der Kamera einher. Adrian Biddle ist bereits der dritte Cinematographer im dritten Brosnan-Bond. Als solcher ist er - genauso wie sein Spielleiter – der gute Mann in der Mitte. Seine Kameraführung ist weder so experimentell wie die von Phil Meheux, noch so reduziert wie die von Robert Elswit. Besonders auffällig sind die deutlich besseren Kontraste und die prägnantere Lichtsetzung in den Innenraum-Szenen. Die teilweise trüben optischen Eindrücke der letzten beiden Filme kommen jedenfalls kaum noch vor. Wärmere Töne zeigt auch die zurückhaltende Farbpalette, wobei jedoch die Drehorte für intensivere Lichtspiele nur bedingt die Möglichkeiten bieten. Insgesamt wirken viele Einstellungen und Winkel auch erkennbar besser und abwechslungsreicher gewählt als im Vorgänger. Lobenswert erscheinen hier beispielsweise die Dialogszenen im schottischen MI6-Ausweichquartier, wo etwa das Portrait Bernard Lees oder Renards Akten-Konterfei jeweils effektvoll den Bildausschnitt hinter den Akteuren ausfüllt. Die einzige große Schwäche der Cinematographie ist sicherlich die fehlende dynamische Spannung. Hier ist der Streifen nur vereinzelt so mitreißend fotografiert wie die Vorgänger. Dennoch ist die Kameraarbeit in der Gesamtschau überaus zufriedenstellend ausgefallen. Als uneingeschränkte Topware sind Daniel Kleinmans Titelsequenz und der melodisch-virtuose Leadsong von Garbage zu erachten. Der Score von David Arnold wirkt wie ein erster zahmer Versuch die Bläser-Streicher-Komponente seines Einstands mit dem Elektrosound von Éric Serra zu versöhnen. Diesen Ansatz sollte der Komponist bei seiner nächsten Arbeit für die Serie noch nachdrücklicher verfolgen. In der Summe ein runder, stimmiger Soundtrack, der mit einigen schönen Melodien besticht und den ich als Fortschritt gegenüber dem Tomorrow Never Dies-Album sehen würde. Passende Schauplätze fand man in England, Schottland, Spanien, Frankreich, Aserbaidschan und der Türkei. Einerseits erscheinen die Sequenzen, die in Aserbaidschan und Kasachstan spielen, von den Impressionen her wenig reizvoll, sorgen aber andererseits für eine dem Plot angemessene Erdung. Selbiges lässt sich über Peter Lamonts Sets sagen, die sich gut einfügen, aber kaum Erinnerungswert besitzen. Allerdings gilt es den kompletten Nachbau einer Kaviarfabrik, die im Film am Kaspischen Meer liegt, lobenswert hervorzuheben. Das Script kann mit sorgsam aufgebauten Charakteren, einer flüssigen Handlung und mit sehr guten Dialogen auftrumpfen. Sicherlich ist nicht alles perfekt, aber das Drehbuch ist eine enorme Verbesserung gegenüber den letzten Vorlagen. Als Regisseur kann Michael Apted vor allem in den dramatischen Schauspiel- und Spannungspassagen überzeugen. Auch ansonsten vermittelt er in der Inszenierung ein sicheres Gespür für das Sujet und die kinetische Atmosphäre. Lediglich in der Abwicklung der Action- und Stunt-Highlights hat der Filmemacher im Vergleich mit seinen Kollegen Campbell und vor allem Spottiswoode erkennbar das Nachsehen. Rundherum ist der Film stilsicher und aus einem Guss gefertigt und darf als gelungen bezeichnet werden. Und wie die anderen dritten Missionen der Darsteller markiert auch The World Is Not Enough den endgültigen Durchbruch von Brosnan als 007. Zwar mag er rein objektiv nicht zu den großen und stilbildenden Klassikern der Reihe gehören, aber der Film war – und das erscheint mir für den Serienbond Nummer 5 und die Entwicklung des Franchise an sich enorm wichtig – erkennbar besser und mutiger als die beiden 90er-Vorgänger.

"Bond thinks he has found Tracy, but he has already found Blofeld." - Nach zwei technik-versessenen und materialistischen Einsätzen bekommt Bond einen bodenständigeren Fall und muss sich mit falschen Fährten, vertauschten Rollen, plötzlichen Wendungen und einer eiskalten Verschwörung herumschlagen. Die inhaltischen Korrekturen und Neuerungen sowie die schauspielerischen Überraschungsmomente haben nach der orientierungslosen Blockbuster-Maschinerie der vergangenen Jahre einen durchaus befreienden Effekt. Da verzeiht man als Franchise-Enthusiast doch auch gerne einige erwartbare Schwächen in der Machart. Mag man diesen Werkbeitrag doch zumeist noch als bedingt in den seriellen Konventionen festgefahren erachten, ist er dennoch unbestreitbar der Wegbereiter für die dramaturgischen Stilbrüche der Craig-Ära. Auch für die Amtszeit von Brosnan hätte The World Is Not Enough bereits ein konzeptionell entscheidender Wendepunkt sein können, aber es kam bekanntlich anders. Anno Dezember 1999 jedenfalls bewältigte der Doppel-Null-Agent mit einem überdurschnittlichen Serieneintrag auf gebührende Weise den Jahrtausendwechsel.

00 00 00 00 00 Doppel-Null-Lizenzen
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Django

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Freitag, 20. März 2020, 07:40

Danke - tolles Review :thumbup: . Und schön zu lesen, dass es TWINE auch bei anderen Bond-Guckern langsam in der Gunst steigt :)

Daniel Dalton

Felix Leiter

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85

Freitag, 20. März 2020, 10:59

Dem schließe ich mich an, ein weiterer brillanter Text mit einem scharfen Auge für's Detail. Dieser Film hat definitiv begrüßenswerte Impulse gesetzt, für mich eine Art Brücke zwischen Licence to Kill und den ersten drei Craigs.
"Ein ewiger Streitfall bleibt sicherlich Denise Richards als blutjunge
Atomphysikerin mit Doktortitel und Lara Croft-Gedächtnis-Dress. Die
Häme, die sich über die Schauspielerin ergießt, ebbt bis zum heutigen
Tag nicht ab. Zwar kann ich all die Kritik verstehen, muss aber
einschränken, dass mich die Amerikanerin in diesem Eye-Candy-Part
überhaupt nicht stört, da sie hier – nach meinem Dafürhalten - recht gut
von der Regie gesteuert wird und sich somit effektiv in das
Gesamtszenario eingliedert." - Ja, und auch an hiesiger Stell' pflichte ich bei, selbstredend ist doch vollkommen klar und evidente, dass ihre Protagonistin nicht mit jener Sophies verglichen werden kann, aber an und für sich steht sie dem Film doch überhaupt nicht sonderlich im Wege herum, da gab es wahrlich Schlimmere ;-)
"L oyalität bedeutet mir wesentlich mehr als Geld."

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Freitag, 20. März 2020, 12:33

.

Eine persönliche Auslegung von THE WORLD IS NOT ENOUGH (1999) innerhalb der Filmreihe



Nach dem Ausscheiden von Harry Saltzman aus dem gemeinsamen Unternehmen 1975 sollte Albert R. Broccoli den Mutterkonzern Danjaq, LLC und die Tochter EON Productions Ltd. in den darauffolgenden Jahren immer mehr zu einem familiengeführten Holding umwandeln. Mit dem Tod des Übervaters im Jahre 1996 übernahm seine Tochter Barbara die vollständige Kontrolle und begann das Franchise im Zusammenspiel mit ihrem Halbbruder Michael G. Wilson nach ihren Vorstellungen neu zu formen und diverse Schwerpunkte anders zu setzen. Mit ihrer eigenen Independent-Produktionsfirma Astoria Productions hatte sie im gleichen Jahr für den amerikanischen Pay-TV-Sender HBO den Film "Crime of the Century" produziert, der von der Entführung des Lindbergh Babys handelt und für vier Golden Globe nominiert worden war. Dieser Standard sowie auch verstärkte Produktionen am Theater in späteren Jahren sollten ihren Nachhall in zukünftigen Bond-Produktionen ausmachen.

Waren die ersten beiden Werksbeiträge mit Pierce Brosnan meines Erachtens noch ganz im Sinne ihres Vaters angelegt, in welchen es erst einmal darum ging, die Marke James Bond im Kino wieder zu festigen und neue am Unternehmen beteiligte Kräfte langfristig aufzubauen, wie eine Neubesetzung der filmischen Ersatzfamilie mit teils neuen Darsteller/-innen etwa und mit den Verpflichtungen von Daniel Kleinman als Nachfolger von Maurice Binder für die zu gestaltenden Titelsequenzen der Bond-Filme oder David Arnold als sich zukünftig etablierten zeitgemäßen Ersatz für die Kompositionen John Barrys, so sollte mit der Bestellung des neuen US-amerikanischen Drehbuchautorenteams Neal Purvis und Robert Wade 1998 der künstlerische Input innerhalb der Filmreihe einen stärkeren Einfluss erhalten.
Besonders bezeichnend ist dies innerhalb der weiteren Serienbeiträge an allen Szenen auszumachen, in denen Judi Dench fortan Bonds Chefin spielt. War das Beziehungsgeflecht beider Figuren vorher jovial gehalten, ändert sich dieses ab dem 19. offiziellen Werksbeitrag rudimentär. Bond war zuvor stets ein Staatsbediensteter, der auf eine spezielle Mission geschickt wurde. Nun hatte er viel häufiger Fehler sowie berufliche und menschliche Verfehlungen seiner Vorgesetzten zu korrigieren und stoisch ausbaden, und es ist nur noch einer scheinbar pervertierten Loyalität gegenüber Krone und Vaterland zu verdanken, dass der Agent weiter an Bord bleibt. Die Drehbuchszenen zwischen den beiden Charakteren erreichen durch die neu angelegten Strukturen ein gewichtigeres und dramatischeres Level innerhalb der einzelnen Filme, wodurch sich gerade Dame Judi Dench besonders hervortun kann. Diese Begegnungen gehören fortan zu den schauspielerisch anspruchsvollen Momenten und werden zu einem besonderem Qualitätsmerkmal innerhalb der nächsten 16 Jahre.

Während in der Pierce Brosnan-Ära Bonds Chefin M den Agenten als "Demolition Man" einzusetzen vermag, der beim Gegner für Chaos und Zerstörung zu sorgen hat, quasi als Königsmacher den Gegner Schachmatt setzt, ist in Zeiten nach 9-11 der Geheimagent zwar weiterhin eine Schachfigur in ihren Diensten, die aber in der Performance von Daniel Craig in einer komplexer gewordenen (Film-)Welt eher zum Scheitern verurteilt ist und kaum noch als strahlender Held vom Platz geht.
Mit dem heutigen Wissen lassen sich in der Rückschau noch weitere Vorgänge ausfindig machen, die heute zum neuen Standard der Filmreihe zählen. In jedem ungeraden Serienbeitrag der Reihe orientiert sich seitdem der Schwerpunkt der Filmhandlung aus einer weiblichen Perspektive. Der Geheimagent hat sich intensiver mit einer für ihn wichtigen Frauenfigur auseinanderzusetzen, wobei melodramatische Elemente zu Ende des Films überwiegen und ein weiter so wie zu Zeiten Connerys oder Moores, in denen eine gestürzte Gespielin gleich ad acta gelegt wird, passé sind.
Mit der vorwiegenden Verpflichtung von Filmemachern aus dem Bereich der Dokumentationsfilme und des Independent Kinos – mit Ausnahme von Martin Campbell für den Neustart der Serie mit CASINO ROYALE 2006 – erreicht Barbara Broccoli zum 50-jährigen Jubiläum der Filmreihe mit SKYFALL nicht nur die finanziellen, sondern auch die künstlerischen Weihen, die sie erzielen wollte.


THE WORLD IS NOT ENOUGH wirkt für mich persönlich heute – ähnlich wie DR. NO (1962) zu den anschließenden Nachfolgewerken – wie ein Pilotprojekt zu den nachfolgenden Bond-Drehbüchern von Purvis und Wade, die es schaffen, das Frauendrama immer mehr und erfolgreicher in den Fokus der Reihe zu bringen. Erweist sich die Rolle der Elektra im ersten Moment als Nachfolgebeziehung zu Tracy aus ON HER MAJESTY'S SECRET SERVICE (1969), welche sich dem Agenten als alptraumhafte Meduse offenbart, die Pierce Brosnan nicht retten sondern nur richten kann, so werden unter Daniel Craig die Verluste, die er mit Vesper Lynd und Chefin M erleidet, diesen in der Bond-Rolle deutlich zeichnen und damit die Struktur und den Habitus der Filmfigur vollständig verändern.
NO TIME TO DIE (2020) wird sich als Film vermutlich in die Riege der zwischenmenschlichen Probleme des Agenten mit Frauen entsprechend dieser vorgegebenen Linie perfekt anpassen und erneut "liefern".


.

Scarpine

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87

Freitag, 20. März 2020, 14:16

Danke - tolles Review :thumbup: . Und schön zu lesen, dass es TWINE auch bei anderen Bond-Guckern langsam in der Gunst steigt :)
Merci. :) Der Film hat schon länger bei mir einen Stein im Brett, aber bei dieser Sichtung hat er nochmals gewonnen. Für mich ist es mittlerweile mit Abstand der beste Brosnan-Bond. Vielleicht reift er auch deswegen wie ein guter Wein, weil es der einzige Beitrag des Iren ist, der Qualitäten besitzt, die die Zeit wirklich überdauern. Und nicht nur vergänglichen Bombast, zeitgenössische Technik-Verliebtheit und auf Dauer ermüdenden Action-Overkill...

Ja, und auch an hiesiger Stell' pflichte ich bei, selbstredend ist doch vollkommen klar und evidente, dass ihre Protagonistin nicht mit jener Sophies verglichen werden kann, aber an und für sich steht sie dem Film doch überhaupt nicht sonderlich im Wege herum, da gab es wahrlich Schlimmere ;-)
Stimmt. Neben so einer dominanten Frauenrolle wie Elektra hätte ein tiefsinniges zweites Bondgirl ja auch gar nicht mehr in diesen Film gepasst. In Streifen mit ähnlich prominenten Frauenfiguren sind die Damen der zweiten Reihe wie Ruby Bartlett in On Her Majesty’s Secret Service oder Solange Dimitrios in Casino Royale ja auch nicht gerade vielschichtige Charaktere. Und im Gegensatz zu diversen Bondgirls der Siebziger und Achtziger Jahre, die bei Bondfans nach meinem Empfinden vielfach eigentlich nur aus optischen Geschmacksgründen einen besseren Leumund genießen, ist Christmas immerhin eine echte Hilfe für Bond. Denise Richards ist sicherlich nicht die größte Schauspielerin, aber ich kenne auch deutlich drögere und nichtssagendere Auftritte von ihr. Deswegen finde ich, dass Apted sie eigentlich sehr gut einsetzt und dirigiert. Und ja, es gab die Goldene Himbeere und den sicher nicht ganz ungerechtfertigten Vorwurf, dass man hier aus reinen Marketinggründen ein "personifiziertes Playboy-Bunny" als Bondgirl besetzt hat. Aber wenn man sich einmal ansieht, mit was für einer unterirdischen Performance uns eine Oscar-Preisträgerin im folgenden Serieneintrag beglücken sollte, kann ich Denise Richards als Dr. Christmas Jones auch nicht so schlecht finden. ;)

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Eine persönliche Auslegung von THE WORLD IS NOT ENOUGH (1999) innerhalb der Filmreihe

[...]so sollte mit der Bestellung des neuen US-amerikanischen Drehbuchautorenteams Neal Purvis und Robert Wade 1998 der künstlerische Input innerhalb der Filmreihe einen stärkeren Einfluss erhalten..
Eine famose und sehr treffende Analyse, Kollege photographer! :thumbup:

Man mag ja von Purvis & Wade halten, was man will, aber eines haben die zwei Autoren definitiv geschafft: Nach den völlig wirren Script-Irrfahrten der Jahrgänge '95 und '97 hat das Duo mit seinem konstanten Einsatz wieder einen ruhigen Kurs und eine klare Linie in die Drehbuchentwicklung gebracht. Und auch wenn man mit den Ergebnissen nicht immer einverstanden war, muss man ihnen für diese Leistung dennoch Respekt zollen.
"Enjoying our little party, Monsieur... Saint John Smythe?"

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Scarpine« (20. März 2020, 14:22)


Django

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88

Freitag, 20. März 2020, 15:41

Zitat

Für mich ist es mittlerweile mit Abstand der beste Brosnan-Bond.

Für mich war es dies seit der Ersten Sichtung Ende 1999 ;) . Ehrlich - der Film hat mich damals begeistert. "Endlich ein wirklich überzeugender Brosnan-Bond" ging es mir damals durch den Kopf :thumbup:

Daniel Dalton

Felix Leiter

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89

Freitag, 20. März 2020, 16:50

Scarpine: "Aber wenn man sich einmal ansieht, mit was für einer unterirdischen
Performance uns eine Oscar-Preisträgerin im folgenden Serieneintrag
beglücken sollte, kann ich Denise Richards als Dr. Christmas Jones auch
nicht so schlecht finden."

:thumbsup: :prost:
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90

Samstag, 21. März 2020, 04:59

Von mir auch wieder ein großes Lob für deine Besprechung, Scarpine! Wir sehen den Film ziemlich ähnlich, und insgesamt freut es mich auch, dass er in der alggemeinen Wahrnehmung wieder etwas zu steigen scheint.

Scarpine

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Sonntag, 22. März 2020, 19:29

Dankeschön, Martin! Allerdings folgt jetzt wohl auch gleich wieder der erwartbare Absturz. Es sei denn Die Another Day wandelt sich in meiner Einschätzung urplötzlich vom Saulus zum Paulus... ;)

Grundsätzlich glaube ich, dass auch Brosnans Ära ingesamt bei mir in der Wertschätzung steigen könnte. Bei einer chronologischen Sichtungsabfolge ist das aber eher schwer. Auch wenn ich - wie man nachlesen kann - ein besonders problematisches Verhältnis zum Glen-Einerlei des vorangegangenen Jahrzehnts habe, muss ich doch zugeben, dass die Achtziger Jahre durchgängig ein sehr solides Grundniveau vorweisen können. Und genau diesen Standard unterbieten GoldenEye und Tomorrow Never Dies innerhalb ihrer Laufzeit doch in diversen Kategorien mehrmals, was es mir schwermacht, sie höher zu bewerten.

Da hilft es auch nichts, diesen Filmen die Schwierigkeiten einer Orientierungsphase - die photographer ja bereits treffend angedeutet hat - positiv anzurechnen. Wenn man fair disktutieren will, müsste man anderen Beiträgen aus einer vergleichbaren Findungsphase wie beispielsweise Live And Let Die und The Man With The Golden Gun ebenfalls einen Bonus einräumen. Trotzdem standen die Jahrgänge '95 und '97 auch schon mal deutlich schlechter in meiner Gunst da. The World Is Not Enough empfinde ich aber dann doch in fast allen Bereichen als eine signifikante Verbesserung. Insofern sehe ich da für die ganze Dekade noch Luft nach oben, zumal - wenn sich die letzten Sichtungen bestätigen - die Nachfolge-Ära auch nicht mehr so hoch bei mir im Kurs steht...
"Enjoying our little party, Monsieur... Saint John Smythe?"

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Scarpine« (22. März 2020, 20:27)