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Donnerstag, 6. Juni 2013, 09:40
Zitat von »Kronsteen«
Hier alles über den DAD-Regisseur.
Die Frage ist ja, ob sich ein Bond-Regisseur in Frauenkleidern auf der Suche nach sexuellen Gefälligkeiten von Zivilpolizisten erwischen lassen darf. [img]www.the007generation.de/images/forum/smilies/29.gif[/img]
Aber zur Sache, Tamahori ist mein persönlicher Gegner, und das hat vor allem mit seiner Arroganz zu tun, mit der er - 40 Jahre Bond missachtend - einen 007-Film in die sogenannte "Gegenwart" führen will.
Beispiel: Die Auto-Jagd auf dem zugefrorenen See, die Vogel-Perspektive, dann Zoom und rasant schneller 180-Grad-Schwenk. Das ist so dermaßen pseudo-hip und zeitgeistig und "Matrix"-mäßig, dass es mich auch nicht mehr gewundert hätte, wenn Bond und sein Gegner aufeinander zu rennen, in die Luft springen, dort weiterlaufen und sich in Zeitlupe ungefähr 15 Mal ins Gesicht treten, bevor sie wieder landen.
Und wenn ein Regisseur nicht die Eier hat, auf eine Szene zu verzichten, die offenkundig missraten ist (Bonds Kite-Surfing), dann ist er schlicht nicht der richtige Mann. Niemals war ein Regisseur so un-bondig. Bond-Feeling gleich null, dass haben sogar Michael Apted und Roger Spottiswoode besser hingekriegt.
P.S. Der beste Beweis für mich, dass man, auch in Zukunft, die Regie von Bond-Filmen britischen Gentleman-Regisseuren überlassen sollte. Die machen es einfach am besten[br][br]
Eine Autoverfolgungsjagd sollte für mich rasant sein und Tempo erzeugen. Tamahori hingegen beginnt die Szene auf dem Eis mit einem Zeitraffer und lässt das Bild wieder in normaler (also langsamerer) Geschwindigkeit laufen, als die Autos im Bild sind und man sie fahren sieht. Somit wirken auf mich die Autos "langsam", auch wenn sie eigentlich schnell übers Eis fahren. Tempo entsteht für meine Begriffe auf diese Art nicht.
Seine "coolen", jedoch völlig sinnlosen Zeitlupen tun ihr übriges – ich bin von diesem Regisseur enttäuscht.
Tamahoris Film "The Edge" mit Alec Baldwin und Anthony Hopkins gefällt mir schon, aber für Bond war er nicht der richtige Mann bzw. mit seinem gewählten Inszenierungsstil fehl am Platz.
Habe letztens "Mulholland Falls/Nach eigenen Regeln" mit Nick Nolte und John Malkovich angeguckt und war eigentlich überrascht - sehr guter Film, mit einem ganz naturalistisch wirkenden Flugzeug-Notlandemanöver. Zu DAD konnte ich jedenfalls keine (offensichtliche) stilistische Verbindunglinie erkennen.
Vielleicht gehört Tamahori zu jenen Auftragsregisseuren, die ihren Stil den Anforderungen der jeweiligen Produzenten anpassen. Und wenn ich (im Making-Of) sehe, wie rege Tamahori mit Wilson & Broccoli über den Film diskutiert, mag ich diese Beiden nicht ganz aus der Verantwortung für DAD nehmen, auch wenn sie danach erkannt haben, dass es so nicht weitergeht...
Nun, mir ist es schnurzegal, was Tamahori mit anderen Filmen gemacht hat. DAD ist inszenatorisch gesehen ein Flop.
Bond ist Pacman auf Dope. Spider- und Superman wären neidisch...oder doch nur Super Mario?
Inszenatorisches Highlight im Film:
Anfangssequenz mit den Surfern...ach und Bond im Flugzeug auf den Weg zurück nach England, The Clash ertönt und Graves Absprung mit dem Union-Jack-Fallschirm.[br][br]
"This Never Happend to the other Fella" 
