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A VIEW TO A KILL - nicht gerade der Daimler Double Six unter den Bondfilmen, eher eine trübe Alltagssuppe...
Erklommen und erreicht haben
wir langsam aber sicher die Mitte der 80er Jahre, es entstand ein
(Gemach Gemach, Freunde der Nacht, mitnichten bin ich gewillt, das
Alter Rogers die gesamte Rezension über negativ hervorzuheben, wie
es in Meinungen und Essays bezüglich AVTAK 85 oftmals der Fall wohl
ist) Film, dessen Hauptdarsteller nicht dieselbe Gesundheit und
Vitalität ausstrahlt wie in den Werken von 1973 bis einschließlich
1983 (sodass ich mir in AVTAK mehr leise Thriller-Elemente erhofft
und gewünscht hätte, da das verkrampfte Streben nach Dynamik den
Effekt der Müdigkeit nur verstärkt), auch der charakteristische
Greensleeves-Leberfleck (Lord Brett Sinclair: „Ich pflege das mit
Schönheitsfleck zu bezeichnen“) entschwand und die Person wirkt
uns urplötzlich etwas fremd und unvertraut (gleichwohl: gerade ein
Geheimagent sollte uns auch nicht ZU vertraut erscheinen – oder
erscheinen schon, aber nicht SEIN – , andernfalls verstünde er von
seiner Branche erschreckend wenig), ein Motiv wohl, welches sich
durch den gesamten (äußerst seltsamen) Film zöge, der er, ähnlich
wie kurz zuvor schon, dorten noch extremer, Sag niemals nie … nun
ja, nicht so recht in den Bond-Filmkanon passen möchte, ich habe
wenig dagegen dass er sich nicht einfügt, doch auch auf
individueller Ebene erreicht er faszinierend wenig, das Anderssein
müsste man anders gestalten, überhaupt hätte der Film in seinem
für Moore-Verhältnisse durchaus düsteren Tonfalle eher mit Dalton
harmonieren können und wäre als dessen Erstling sicher ein deutlich
spannenderes Werk geworden bzw. hätte auch in den Thriller-Elementen
(die de facto leider kaum vorhanden sind, wir sprachen davon)
merklicher reüssieren können, zudem ist der (verdammt gute, jedoch
äußerst lebhafte und somit zu einem Abschiedswerke kaum passende)
Titelsong für einen 007 von 57 Jahren um Welten zu dynamisch und
wirkt äußerstenfalls wie ein ironischer Hinweis auf das Ende einer
Ära, indem die Klänge so anmuten, als habe alles soeben erst
begonnen, auch das also ein Zeichen dafür, dass eine Umbesetzung
überfällig schien. Obzwar: Ein letzter Paukenschlag:
Warum mit 57 sich in Frührente
begeben, wenn man an ihrer statt durch Eiskosmen snowboarden könnte?
Filmwerk es begänne und führe
uns zunächst in innigliche Schneegefilde, für Winterfreunde wie die
meinige Wenigkeit ein visuelles Paradies und an und für sich ein
durchaus verheißungsvoller und vielversprechender anfänglicher
Anlauf, doch selbst hier schon dünkt und deucht uns, es gäbe zu
viele body doubles, die für den sportiven Touch der einen oder
anderen Szenen nahezu im Alleingange zuständig waren und
verantwortlich zeichneten (ein Verhalten wie in „1080 Avalanche“
ist einem 57er Bonde zu krass, definitiv), zum Snowboarde zudem
(Snowboard: damals nahezu eine Weltneuheit, für die mein‘
Generation seit jeher ein allgegenwärtiger, beliebter,
bewegungskunstvoller Trendsport) ertönt eine vollkommen deplatzierte
und unendlich absurd in den gesamten Kontext eingebettete
Beach-boy-Musik inmitten der Szenen eines Ski-Bondes, zuvor und
anschließend als Kontrast: hervorragend arrangierte Klänge seitens
des begnadeten John Barry, epochal!, zwei Jahre darauf sollte Barry
im Zuge des Films „the living daylights“ sein vollendetstes Werk
gelingen, Klangfarben und Formen wie nicht von dieser Welt, sein 85er
Wurf ist ebenfalls von unschlechten Eltern, kann dem (trotz aller
Action – denn diese ließ mich kalt) überwiegend trägen und
behäbigen Film aber dennoch keinesfalls zu neuentdecktem Schwunge
verhelfen, immerhin jedoch: Die weiße Seelenwelt und Eiswüste der
PTS (Vorsequenz) erinnerte mich assoziativerweise an die weiland
vierte Mission der damaligen Next-gen-Versionen von „Splinter Cell:
Double Agent“ (2006) und womöglich ist es auch genau dies, das
mich immerhin zum zweiten Sterne führet, des Weiteren legitimiert
sich der Zweitstern u.a. in der Anwesenheit eines meiner
Lieblingsakteure, Patrick Bauchau (brillant als Max Barsini in
Columbo und als dessen „Ego-Vorläufer“ Adrien in Rohmers bestem
Drama: la collectionneuse mit Haydée Politoff, 1966/67) spielt mit
vernarbtem Antlitze „Scarface“ („Scarpine“, um genau zu
sein), er mimte bereits Figuren in Werken von Andrzej Zulawski, Wim
Wenders, Dario Argento, außerdem war er in einer
„Laura-D‘amato“-Dokumentation zu erblicken und spielte einen
strandfreudigen Lebegern in dem frühen und bildverschwommenen
E.-Béart-Filme „Erste Sehnsucht“, ferner beinhaltet a view to a
kill auch die finale Darbietung der legendären Lois Maxwell (Rogers
Jahrgang und u.a. auch in seiner genialen Serie „Die 2“ zugegen
gewesen, bedauerlicherweise nicht gerade in der besten Episode),
AVTAK läutet damit das Ende einer Ära ein, Lois spielte an der
Seite dreier (!) Bonddarsteller, die sie alterstechnisch (1930, 1927,
1939) allesamt mehr oder weniger als „dieselbe Person“, derselbe
Bond, durchgehen, sodass sich die Zeit ab 1987 und insbesondere ab
1995 mehr oder weniger als Neubeginn anfühlen kann (im Guten wie im
Schlechten wohlgemerkt).
Die Geschichte des Films AVTAK
erschien mir recht Panne, sie ist zwar nicht ZU dürftig, aber riss
mich nie vom Sesselgestühle, immerhin zwar erwiese sie sich aus
einstmaliger Sicht als hochmodern, so von wegen Mikrochip und
dergleichen mehr, doch der reichlich seltsame Film mit seinen
sagenhaft schrägen Details möchte partout nicht in Fahrt gelangen
und kommt nur selten im positiven Sinne aus sich heraus, die
außerordentlich härtlich auftretende Grace Jones zwar hält Bond
und Co. gewissermaßen in Schwung und erschreckt mit physischer
Präsenz einer Kampfbraut und dem Bisse eines Panthers (erinnert ein
wenig an „Klopfer“ aus dem Jahre 1971, Seans Buschsatz ist hier
ein ordentlich klopfender Ulk), doch selbst sie wirkt spätestens
dann etwas blass, wenn die hervorragende Darbietung von Christopher
Walken als Max Zorin (oder wie in Alles oder Nichts vor 16 Jahren:
„Max Zorins Schüler ….. wir haben mal zusammen „Bridge“
gespielt – er hat verloren.“, die Brücke ist für Kenner des
Films selbstredend im mehrdeutigen Sinne zu verstehen, denn, Achtung
Spoiler, genau hier droht Zorin gewissermaßen das ihn ereilende
Schicksal, wie ein Bekannter meinerseits sagen würde,
„abzuzwitschern“, schliche dahin) ihr Spiel weitestgehend
überschattet, der geniale und reichlich ungesunde Verbrecher Zorin
ist (unsanft gesprochen) „Irrsinn“ und Scharfsinn zugleich und
erfüllt damit das Klischee der schizoiden Intelligenzbestie,
ebenfalls sehr gut besetzt: der sympathische Patrick Macnee mit (wie
etwa auch in der Columbo-Folge „Traumschiff des Todes“) Sean
Connery‘s Synchronstimme GG Hoffmann (wenn auch auf stimmlicher
Ebene der Gesundheit wegen nur noch selten erkennbar, teils klar
herauszuhören aber dennoch) , AVTAK ist nach Sag niemals nie ein
weiteres Beispiel für einen fast völlig misslungenen Film mit einer
gleichwohl äußerst gut auserwählten, hochkarätigen,
vielversprechenden Besetzung, positiv zu konstatieren immerhin für
die Insider der Reihe: Der Eiffelturm befindet sich beruhigenderweise
nach wie vor in Frankreich (nachdem die Ausfuhrgenehmigung seitens
der französischen Regierung dem frechen Herrn Drax sechs Jahre zuvor
bekanntlich verweigert worden ist, „Moonraker“), selbst AVTAK
will vereinzelt mal glamourös sein, das misslänge aber mit Bravour,
viele Passagen und Szenen könnten in ähnlicher Form auch aus einer
„einfachen“ TV-Landschaft stammen und haben mit einer größeren
Leinwand ungefähr so viel zu tun wie Alexander Gauland mit hübsch
auserwählten Krawatten, viele Szenen bemühen sich redlich um Tempo
und verlaufen dennoch im Sande, die Verfolgung über den Dächern von
Paris (viel erinnerungswürdiger untermalt beispielsweise in Fantomas
von 1964) funktioniert, brächte aber nichts in Wallung und
beeindruckt nur partiell, sodann stahl Bond GTA-gleich (köstlich im
Trailer: „Raus!“, in Vice City spräche es aus Ray Liotta: „don‘t
be a wise guy“) ein Fahrzeug und machet es unfreiwillig zum
Cabriolet, alles recht nett, aber nichts das an die Stunts eines for
your eyes only auch nur annähernd heranreichen könnte, ein biederer
Bondfilm nun, der mit überdurchschnittlich „lebhaften“ Figuren à
la Grace zwar feurig aufzublühen versucht, am Ende aber im Keime
langweiliger Ideen und einfallsloser inszenatorischer
Gestaltungsweisen erstickt (der einzige Reinfall seitens John Glen,
an und für sich mein Lieblings-Bondregisseur, knapp vor Young),
Grace ist keine Xenia und keine Fatima, sie hat Format, aber WENN
schon „abgedreht“ in den Übertreibungsexzessen, dann auch unter
Kickdown und nicht mit Dreiviertelgas, Grace bliebe in ihren 75%
gefangen, kurzum: zu überdreht für eine „normale“ Protagonistin
und zu subtil für einen unvergesslich absurden Schrei, somit
austauschbar.
Die werte Tanya („Meine
Freunde nennen mich Tanya.“ - „Und meine nennen mich James
Bond.“, upps, falscher Jahrgang) Roberts (schöner Name, schöne
Augen, schöne (Synchron-)Stimme – Rohmerlady Madeleine Stolze u.a.
auf Julie Delpy in Schlöndorffs Homo Faber und rettet Tanya so
gerade noch – , schöne Präsentation, schönes Haus, aber
unspektakuläre Auslegung der Rolle in ihrer Gesamtheit) wirkt auf
schauspielerischer Ebene ungewöhnlich blass (wie etwa teils auch
Caroline Bliss zwei bis vier Jahre darauf als Miss Moneypenny der
Dalton-Ära), auch die seitens der anderen Personen doch recht vielen
Szenen auf dem Pferdegestüt ähneln (mögen sie auch an „bessere –
inoffizielle – Bondfilme“ wie etwa Marnie von Hitchcock erinnern)
mir zu sehr einem Goldfinger und passen für mich weder hier noch
dorten in einen Bond, wirklich gute Pferdefilme kenne ich ohnedies
nur sehr wenige, „Fantomas bedroht die Welt“ aus dem Jahre der
Sammlerin (1967) befindet sich diesbezüglich vermutlich auf dem
ersten Platze, generell würde ich auch verlautbaren lassen:
Pferdegeschichten begrüße ich im Zweifele eher bei
„mädchenhafteren“ Erzählungen (z.B. „Flicka 2“, da wirst du
richtig melancholisch), da kann all dieses sehr berührend sein, doch
in einem diesmal eher auf Action denn auf Tränentristesse setzenden
Bondfilme erreichen mich diese Szenen mitnichten, selbst stillere
Szenen entfalten hier wenig Duft, der Film ist müde und reif für
die Gruft, zwischen den Szenen herrschet viel Leerlauf und zu viel
Luft, AVTAK also wohl einmal mehr ein Film der diametralen
Widersprüche.
„Sie sind eine Frau, die
weiß, was (!) sie von wem (!) will.“, Bonds grinsendes
Selbstbewusstsein trüge Sorge für die wenigen humoristischen
Elemente des Films.
„Wie heißt er?“ -
„Inferno!“, hoch zu Rosse erlebet Bond die ersten größeren
Unannehmlichkeiten seines hiesigen Ausfluges, diese seine 14.
offizielle Mission lässt ihn ebenfalls einige Male beinahe das
Zeitliche segnen („In tödlicher Mission“: Immer!, d.h. außer in
der Entspannungsgaudi und Sauna „Sag niemals nie“), etwa wenn es
ihm nur aufgrund der vielen Luft im gewaltig großen
Rolls-Royce-Reifen gelänge, unterhalb der Wasseroberfläche den
Versuch einer Überlebensstrategie ins „Leben“ zu rufen
(inklusive Schleichwerbung für Michelin, rein zufällige
Produktplatzierung versteht sich), Zorin indessen erinnert nicht nur
in seiner „Liebe“ zur Pferdeörtlichkeit an Goldfinger, sondern
auch in anderweitigen Methoden, d.h. wer mit Zorins
„Geschäftsvorschlag“ weder d‘accord noch einverstanden ist,
wird vorzeitig hinausgebeten, rausbegleitet aus dem Leben und in
jenseitige Ewigkeiten befördert (das Wortspiel des Jahres 1964
lautete „Abrechnen“, Anno 85 hieße es dann „Aussteigen“),
...in in Bälde zu erblicken sein werdenden Umgebungen asiatischer
Art treffen wir mal wieder (wie so häufig in der Ära Moore) auf die
klangschöne Dagmar Heller, sie (die Philosophielehrerin aus Rohmers
Frühlingserzählung, 1989/90) ist DAS Stimmorgan der Roger-Epoche
(wie Margot Leonard in den 60ern) und haucht uns auch im
The-spy-who-loved-me-Trailer eine Einladung elegant zu Ohre,
„Entspannung kann so wunderbar sein“ heißt es nun, Bond
reagiert, replisiert und entgegnet in diesem schrägen Dialoge mit
„Es ist nicht der Zeitpunkt, über Politik zu diskutieren“, die
Entspannung währt leider nicht unkurz und alsbald stellen sich neue
Fragen, bäumen sich auf, wie in der Die-2-Folge „Seine Lordschaft
Danny Wilde“ malet Roger ein sehr eigentümliches Fragezeichen,
„fraglich“ auch auf visueller Ebene, wie nahe oder fremd ihm
Tanya ist, in meiner Octo-Rezension verwies ich auf äugliche
Ähnlichkeiten zwischen Maud und Roger, auch die sehr hellen Augen
Tanyas aber, deretwegen sie ein wenig wie seine Tochter anmuten
könnte, sind den Seinigen nicht gänzlich unähnlich, so gesehen
ergäbe es also tatsächlich auf verquere Weise einen gewissen Sinn,
dass Bond in AVTAK eher väterlich als Womanizer-haft aufträte und
sie gar zudeckt, des Weiteren für sie kocht („eins meiner
Hobbys...“), scherzhaft überspitzt könnte man vielleicht
hinzufügen: Andere Parts der Dialoge der beiden gingen so betrachtet
eher schon ins Inzestuöse: „Fragt sich, was explosiver ist?“,
wie ich finde eine rhetorische Frage, denn offenkundigerweise ist die
Antwort evident, drum explosiver als der Sprengstoff ist definitiv
Tanya, selbstverfreilich eine seduktive, verführerische Frau,
wahrhaftig.
Tanyas „Bescheidenheit“
ist köstlich und könnte gleichsam aus einem Rohmerfilme der
„Luxusprobleme“ stammen, doch ich nehme ihre Worte dennoch
ausnahmslos ernst und erkenne ihre Sorgen an:
„Ich konnte WENIGSTENS das
Haus halten“, dies ist eine Villa einer jungen Lady, eine
formschönere Lebensversicherung gibt es nicht, welch fürstliches
Anwesen.
Und jawohl, selbst dann, wenn
sie ihren Palast trübseligerweise als einzigen Lichtblick darstellt,
wirkt sie immer noch taktvoll und zartfühlend, sie artikuliert
(dieses Wort miede ich eigentlich lieber und wiederhole es dennoch)
„Luxusprobleme“ auf sehr sanfte Weise und verlöre durch diese
aus vieler Menschen Sicht vielleicht „beneidenswerte Sorge“
nirgends an Sympathiepunkten, das vermeintlich Verwöhnte bringt sie
sehr süß, auch hier also erscheint die Verbindung Madeleine Stolze
/ Rohmer abermals greifbar (wundervoll z.B. als Blanche in „Der
Freund meiner Freundin“, stundenlange Gespräche über amouröse
Themen, oder für die Bondfreunde: Talisa Soto in Licence to Kill,
ebenfalls ein Klanggedicht), in Kürze begibt sie sich mit Bond auf
feurige Wanderschaft und der Ernst des Lebens könnte brutaler nicht
sein, nach der Errettung sodann wird (fast etwas typisch für die
80er Jahre, Leslie Nielsen lässt grüßen, aber auch, um einige
Jahrzehnte zurückzureisen, eine weitere Fantomas-Parallele) die
Polizei keineswegs als sonderlich über-kompetent dargestellt
(„...und das mir“), der rettende Wegpfad aus dem abbrennenden
Gebäud‘ die Leiter hinunter wird pathetisch untermalt und
regelrecht zelebriert, die Rettung könnte spürbarer nicht sein und
die Umwelt ist beeindruckt, damals schien es noch üblich gewesen zu
sein auch, dass der Hauptsoundtrack melodisch sich mit dem Titelsong
verbände, eine Einheit (auch hier: besser noch zwei Jahre darauf,
hier wurde endgültig ein Liebeslied erzeugt) war zu vernehmen, keine
allzu klare Trennung zu erkennen, in diesen wenigen Augenblicken ist
der Film nicht sonderlich schlecht, richtig unschön wird es erst
wieder im Silicon Valley (erinnert ein wenig an die (erste
Bonus-)Mission „Tunnel“ in Liebesgrüße aus Moskau, 2005), das
gesamte Finale empfinde ich als äußerst schwach, all die unsanften
und uns nicht wohlgesonnen seienden Tunnelgräber in dieser tristen
Umgebung nerven, nichts wird visuell überhöht, Bondiges ist selten
zu finden, auch das „nächste“/letzte/weitere Finale an der
golden gate bridge ist eine einzige Zeitlupe schon der („der
Bursche kann das Tau erwischt haben“) Art des Fluggerätes wegen
(in Feuerball sind die späten Unterwassersequenzen ebenfalls
prädestiniert für ein eher langsames Finale, der opulenten
Bilderfluten zu verdanken aber dennoch ein Augenschmaus), aber
zumindest erwähnenswerter als das Erste, nur unwesentlich besser
demnach, aber so gerade noch annehmbar, nichtsdestoweniger abermals
kein den Film an Fahrt gewinnen lassender Höhepunkt („gut gefahren
ist besser als schlecht gelaufen“)…..
Graces Tod erscheint stupide
und vermeidbar (aber wer handelt schon logisch im Rahmen einer derart
drastischen Situation?, psychologisch logisch ist es somit durchaus,
im Kino wirkt es dagegen albern), neben Spectre, Goldeneye,
Goldfinger und Sag niemals nie handelt es sich um den nach meinem
bescheidenen Dafürhalten wenigstgelungenen Bondfilm, ...immerhin
erinnert der Kameraroboter gegen Ende (Q entdeckt Stacey/Tanya und
Bond) an Robbie aus Jimmy Neutron, doch auch solch verspielte Details
vermögen den ebenso unterhaltungslosen wie kunstfreien Film kaum aus
der emotionalen Versenkung zu holen, ein trauriger, geradezu
seelenloser Schlussakkord einer langlebigen Ära…, welch
verschenkte Chance, tragisch.
Glamourös wohl kaum,
ein Herz schlug selten,
ein reichlich leerer Raum,
als trostlos er kann gelten.
Die Besetzung von Güte,
die Ideen akzeptabel,
doch bei der Umsetzung ich
wüte,
zuweilen nur schwer tolerabel.