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Mister Bond

Felix Leiter

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Donnerstag, 18. November 2021, 11:07

Freilich war Bond schon immer Mensch, genau deshalb lieben ihn ja viele. Connery war nur abgezockter, weil er eben mit sich im Reinen war. Aber er zeigte immer auch Anteilnahme. Gute Beispiele sind doch die Tode von Jill und Tilly Masterson oder Aki. Allerdings muss man das dann nicht über einen oder mehrere Filme betrauern. Das zog sich doch über jeden Bond-Dartsteller. Rogers Bond bedankt sich noch bei der Gräfin Lisl, Dalton, Brosnan, kein Bonddarsteller war ein so gefühlskaltes Schwein, was man ihm gerne vorwirft.

Das wichtigste ist, das sollte nämlich für JEDEN Menschen gelten: mit sich im Reinen sein.

Feirefiz

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Freitag, 19. November 2021, 19:08

In meiner Rang-Liste befindet sich DN auf Platz 5 (je nach Stimmung halte ich aber einen höheren Platz jederzeit für möglich).


Im meiner Liste auch. :prost:



(...) Connerys Bond muss nichts kompensieren, er genießt das Leben, das er sich erwählt hat, und er ist mit sich absolut im Reinen. (...)
Und genau hierbei handelt es sich vermutlich um den zentralen Aspekt, der nicht nur für mich ausschlaggebend war, James Bond zum "Schrittmacher" und zur "Blaupause" des eigenen Lebens zu machen.



Das ist es eben. Hadern ist bei Bond nicht die Regel, sondern die Ausnahme. Natürlich kann man ihm Leid zufügen, doch er steht wieder auf. Er ist sterblich, keine Frage. Aber: Er stirbt nicht. Weil er leben will!



Und: Vielen Dank für diese Besprechung, @Feirefiz!
Dr. No war vor ein paar Wochen einer der ersten Bonds, die ich nach Kinostart des letzten sah. Jetzt brenne ich darauf, dank dieser Deiner Anmerkungen, ihn in den nächsten Tagen ein weiteres Mal zu geniessen!

Ich danke Dir, Phileas. Und freue mich auf Deine Eindrücke zu DN!
"How do you make a hero logical? You don't, and you must accept that.
The illogic is what makes something like Superman. The more rational a
story you try to write about Superman, the more you kill him."
(Dan Barry)

Mister Bond

Felix Leiter

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Freitag, 19. November 2021, 19:27

Gersade in heutigen, schwierigen medialen Zeiten, ist doch alles was "Ja zum Leben" sagt erstrebenswert. Bond, Killer hin oder her, soll da mit Beispiel vorangehen. Bond soll auch Kinder/Jugendliche ansprechen! Aber das wäre ja wieder ein Seitenhieb auf den aktuellen Film.

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124

Freitag, 19. November 2021, 19:32

Gersade in heutigen, schwierigen medialen Zeiten, ist doch alles was "Ja zum Leben" sagt erstrebenswert. Bond, Killer hin oder her, soll da mit Beispiel vorangehen. Bond soll auch Kinder/Jugendliche ansprechen! Aber das wäre ja wieder ein Seitenhieb auf den aktuellen Film.
Tja ... wer so etwas macht, muss eben auch mit den Konsequenzen leben!
God save the Queen!

Feirefiz

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Freitag, 19. November 2021, 19:35

Ist nicht inzwischen jedes Lob für das Franchise bis 2012 ein Seitenhieb auf NTTD?
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Freitag, 19. November 2021, 19:53

Ist nicht inzwischen jedes Lob für das Franchise bis 2012 ein Seitenhieb auf NTTD?
Auf jeden Fall eine interessante Beobachtung, über die es sich lohnt, nachzudenken!
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Whisper

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Sonntag, 21. November 2021, 19:35

Bonds Erstlingswerk hat auf jeden Fall Charme! Der Auftakt ist faszinierend und spannend inszeniert: erst die wild tanzenden großen Punkte untermalt vom Bond Theme. Dann der Übergang zu den tanzenden Silhouetten, die in die 3 blind mice überführen und bald darauf in zwei knallharten und schockierenden Morden enden.

Ich will nicht den ganzen Film nacherzählen, aber die Einführung von Bond und die Ankunft auf Jamaika bis hin zum kultigen "Officer, make sure he doesn't get away" sind einfach genial in Szene gesetzt! Leider hat der Film danach ab und an Momente, in denen ein bisschen die Luft raus ist bzw. die ein wenig langatmig geraten sind (z.B. in den kühlen Bergen). Auch bietet der Film für Bondverhältnisse recht wenig Musikuntermalung.

Größtes Manko sind für mich aber immer die Szenen auf Crab Key. Hier driftet mir ein bis dahin ernstzunehmender Agentenfilm zu sehr ins märchenhafte ab (zwei erwachsene Menschen lassen sich allen Ernstes von einem unüberhörbar motorisierten Drachen einschüchtern). Auch wirkt das "Toplink" (oder wie immer man das schreibt ;)) auf mich ziemlich lächerlich und alles andere als bedrohlich. Ich bin immer froh, wenn man Ende alles in die Luft fliegt! :D Da sehe ich viel lieber Roger Moore bei seinem Flug ins All zu. Der wurde durchweg glaubhafter und spannender in Szene gesetzt und zudem mit einer genialen Musik gekrönt.

Fazit: ein Auftakt, der vor allem aufgrund seiner ersten Hälfte Lust auf mehr macht! In Punkto Musikuntermalung und durchgehend spannender Inszenierung zeigt bereits der Nachfolger FRWL, was alles möglich ist.
Whisper, das Tor! Aber langsam Whisper, langsam. Unsere Gäste sollen Zeit haben, sich zum Dinner zu versammeln.

Mister Bond

Felix Leiter

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Sonntag, 21. November 2021, 23:42

Sah und sehe ich auch so, dass FRWLM mehr als nur einen drauf setzt, wie man einen richtigen Bondfilm inszeniert. DN ist halt ein guter Anfagn, aber Action, Thrill kamen in den Folgefilmen besser. Connerys erstklassige Bondperformance wurde ja auch getoppt und eben, außer dem James Bond Theme sagt mir der Soundtack von DN nicht ganz zu. Halt noch kein kompletter John Barry, kam eben auch erst mit FRWL :)

Whisper

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Montag, 22. November 2021, 00:05

außer dem James Bond Theme sagt mir der Soundtack von DN nicht ganz zu. Halt noch kein kompletter John Barry, kam eben auch erst mit FRWL
Genauso sehe ich das auch! Dem Soundtrack fehlt (abgesehen vom Bondtheme) einfach das bondtypische. Vom Gefühl her würde ich auch sagen, dass Dr. No der Bondfilm mit den meisten "stillen" Passagen ist. Wohl auch mit ein Grund, warum Dr. No bei mir nie über das Mittelfeld hinaus gekommen ist.
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Daniel Dalton

Felix Leiter

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Montag, 22. November 2021, 12:34

Apropos "Fruchtbaum-Score" (danke, Django :) ) und merkwürdiger Soundtrack im blumig meeresgleichen DN:
Am 10. Dezember erscheint mit Connery's Sohn Jason ein Film von Pidax, zwar nicht sein 1990er Fleming-Biopic, aber ein netter Strandfilm wohl:
"Verlorenes Paradies" ,
das Cover ließ mich assoziativerweise sofort an DN denken :)
"L oyalität bedeutet mir wesentlich mehr als Geld."

Django

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Mittwoch, 24. November 2021, 08:47

Bonds Erstlingswerk hat auf jeden Fall Charme!

Das ist sehr treffend und auf den Punkt gebracht formuliert :) ! Im Gegensatz zu vielen Anderen hier finde ich übrigens nicht, dass die zweite Filmhälfte jetzt signifikant schwächer wäre als die erste. Auch das mit dem Drachen hat mich nie gestört. Ich muss Whisper allerdings beim "Toplink" Recht geben: Eine einfache Antenne, etwas Radioaktives (muss ja sein...) und fertig ist das Bedrohungsszenario. Klar :wacko: . Da ist Flemings Vorlage im Schlussteil dann doch wesentlich überzeugender.

Zitat

Sah und sehe ich auch so, dass FRWLM mehr als nur einen drauf setzt, wie man einen richtigen Bondfilm inszeniert.

Da bin ich ganz bei Euch. DN ist für mich immer noch so was wie eine schon praktisch voll ausgereifte Nullnummer, ein Pilot. Und ich meine das keinesfalls abwertend. Es ist vieles da - einiges fehlt aber noch (zum Beispiel wie erwähnt mangelt es noch an einem richtig guten Score). FRWL brachte dann noch all die (vielen) Elemente ein, welche die Serie zum Riesenerfolg machen sollten :thumbup: .

Whisper

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Donnerstag, 25. November 2021, 15:35

Eine einfache Antenne, etwas Radioaktives (muss ja sein...) und fertig ist das Bedrohungsszenario.
Das Ausfahren der Antenne wirkt leider auch sehr billig. Kein Vergleich zu dem im 1. Teil des Films hervorragend aufgebauten Bedrohungsszenario: man denke nur an den genial in Szene gesetzten Verhörraum mit der Spinne, wo man nur die ruhige und gleichzeitig bedrohlich wirkende Stimme des Doktors hört. Oder die unfassbare Angst, die alle seine Handlanger vor ihm haben. Das alles weckt hohe Erwartungen, die sich in der 2. Filmhälfte leider nicht erfüllen.

In Hälfte 2 taucht stattdessen der lächerlich wirkende "Drache" auf, es wird ein bisschen mit Radioaktivität herumgespielt und eine billig aussehende Antenne ausgefahren. Auch Dr. No selbst wirkte auf mich gesichtslos deutlich angsteinflößender. Ähnlich habe ich es übrigens auch bei Blofeld empfunden.
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Django

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Freitag, 26. November 2021, 07:20

n Hälfte 2 taucht stattdessen der lächerlich wirkende "Drache" auf, es wird ein bisschen mit Radioaktivität herumgespielt und eine billig aussehende Antenne ausgefahren. Auch Dr. No selbst wirkte auf mich gesichtslos deutlich angsteinflößender.

Alles richtig, was Du schreibst. Dennoch fällt für mich die 2. Hälfte nicht übermässig stark ab. Da könnte ich also einige Bond-Filme nennen, wo das weit schlimmer ist. Zudem: Die 1. Filmhälfte von DN hat diese wirklich grottig gemachte Verfolgungsjagd (selbst für damalige Zeiten) mit dem Leichenwagen bzw. vor der Leinwand :thumbdown:

Whisper

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Samstag, 27. November 2021, 19:48

Die 1. Filmhälfte von DN hat diese wirklich grottig gemachte Verfolgungsjagd (selbst für damalige Zeiten) mit dem Leichenwagen bzw. vor der Leinwand
Stimmt! Zum Glück ist die Szene nicht sonderlich lang. Davor hat die 1. Hälfte aber schon einige herausragende Momente zu bieten: man denke nur an Bonds Einführung im Casino, seine Ankunft in Jamaika, den genial in Szene gesetzten Raum mit der Spinne, die kultigen Szenen im Club und überhaupt das jamaikanische Feeling. Hälfte 1 ist für mich zudem mit einer Agentenatmosphäre durchzogen, mit der die Szenen auf Crab Key nicht mehr mithalten können. Pluspunkte von Hälfte 2 sind für mich die schönen Szenen am Strand inkl. Honey Rider, die eiskalte Ermordung des Handlangers im Fluss (Spannung pur) und die beklemmende Atmosphäre in Dr. No's mit Nerzen gepolsterten Kellerräumen. Das Finale bietet abgesehen von der Flucht aus den Tunnels keine Highlights. Unterm Strich gewinnt bei mir immer ganz klar die 1. Hälfte :)
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