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Also ich würde sogar ein Moonraker 2.0 begrüßen, wenn Bond mal wieder Bond sein darf. Ein cooler, lässiger Kerl, der seinen Job macht, Damen vernascht und sich coole Wortgefechte mit seinen Gegnern liefert, so ganz ohne Familiengeschichte oder Verrat Sachen und ähnliches Psycho Gedöns.
Oh ja . Letzte Woche mal TMWTGG im TV. habe nur bis zu ersten Werbe-Unterbrechung geguckt und obwohl ja gerade dieser Beitrag von vielen jetzt nicht gerade als der Beste der Serie gewertet wird, dachte ich: Wie geil ist das denn ! Bond: Selbstsicher, witzig, herrlich-leicht arrogant, mit der nötigen Härte, clever... und vor allem immer obenauf . Nichts mit Psycho, mit Selbstzweifeln, mit dunkler Vergangenheit . So macht es Spass - so will ich meinen Bond
Mit Liga meinte ich 'unverbrauchte, noch eher unbekannte Regisseure, die heiß auf eine große Chance sind'. Wie es ja Martin Campbell vor GE war, oder jetzt eben Fukunaga. Jemand wie Abrams, der drei verschieden Blockbuster-Franchises inszeniert und zum Teil produziert hat, ist für mich eher das Gegenteil von 'unverbraucht'. Ich stimme mit Scarpine auch darin überein, dass mich bisher noch kein Film von Abrams wirklich überdurchschnittlich beeindruckt hat. Obwohl ich 'Cloverfield' oder 'Super 8' an sich schon mochte. Trotzdem ist ein Abrams von der Gage her wohl nicht so weit von Nolan und Villeneuve. Das ist genau das, was ich mir für die Zukunft des Franchise' nicht mehr wünsche, teure Leute, die dann jede Szene mit Lensflares zukleistern.
Mir ist nicht entgangen, dass du mehr denn Aspekt der inhaltlichen Klasse meintest. Aber wo ist da die Rettung? Martin hat zurecht geschrieben, dass finanzieller Erfolg für eine populäre Reihe nicht ausreicht, wenn man im Gegenzug darüber die inhaltliche Identität opfert. Genauso verhält es sich jedoch auch andersherum. Was nützt es, wenn der Inhalt gut ist, aber die stilistische Klasse beim Publikum nicht ankommt; die Reihe quasi 'in Schönheit stirbt'? Nach meinem persönlichen Eindruck war Mission: Impossible III seinerzeit kein Überflieger. Er hat im Kino gerade so seine Kosten wieder eingespielt, was gegenüber den beiden Vorgängerfilmen schon eine Enttäuschung war. Die Studio-Spitze wollte Tom Cruise sogar durch Brad Pitt ersetzen. Die Kritiken 2006 waren - meiner Erinnerung nach - eher durchwachsen und das Zuschauerinteresse auch. Hierzulande hat Casino Royale den Konkurrenten sogar schon am Startwochenende überflügelt. Ich habe damals nirgendwo eine große MI-Euphorie gespürt. Wie Martin würde ich dann eher noch Mission: Impossible – Ghost Protocol als den 'Retter' der Reihe ansehen. Abrams hat für meine Begriffe nach zwei erfolgreichen Filmen einfach nur einen weiteren Beitrag gedreht, ohne dabei groß zu versagen oder zu brillieren.
Ich finde, man kann Bond da nicht mit Star Wars vergleichen. Wäre dem so, dann könnte man Timothy Dalton als James Bond Sr. zurückbringen, der als Lehrmeister dem jungen Jimmy (Jamie Bell) hilft, den entstellten Ex-Sowjetgeneral Koskov (Jeroen Krabbé) zu besiegen, der nach über 30 Jahren aus dem russischen Gulag geflohen ist. Deswegen hat auch die neue Star Wars-Trilogie für mich nicht viel hergegeben. Sie war letztlich nur eine Schaubühne, um die drei sichtlich gealterten Hauptdarsteller (die Zeit zerstört alles...) nochmal in jeweils einem Film den großen Abgang zu gewähren. Und am Ende ist auch noch der alte & unkaputtbare Obermotz wieder der Gegner? Dafür eine neue Trilogie? Man hängt nur noch an den alten Recken (Harrison Ford gibt 2022 ja auch noch mal mit 80 den Indy) und der glorreichen Vergangenheit. Bezeichnend auch die Hamlet-artige Opa-Verehrung von Adam Driver. Wenn da die geschmolzene Maske angebetet wird, denkt man unwillkürlich: "Darth Vader war schon ein cooler Antagonist, Kylo Ren eher nicht..." Die Sinnkrise des gesamten Blockbuster-Kinos offenbart sich hier exemplarisch. Mutig ist das sicher nicht, sondern eher - abermals Gruß an Martin - von Marketing-Leuten nach dem Baukasten-System konzipiert. Auch hier kann von 'Rettung' folglich keine Rede sein, denn die Reihe war abgeschlossen. Hätte George Lucas nicht verkauft, wäre überhaupt keine Saga zu 'retten' gewesen. Das Bond ruhig einmal wieder klassischer und lässiger auftreten könnte, steht wiederum auf einem ganz anderen Blatt.
”It’s very moving. I bet you’re going to cry. When I watched it, I cried, which is weird because I am in it.”
OMG
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Mister Bond« (21. Mai 2020, 11:45)
Das "Problem" ist nur, dass es OHMSS 2.0 schon gibt. Er heißt CR. Gewissermaßen ist auch SF, an dessen Ende Bond weinend eine wichtige weibliche Bezugsperson in seinen Armen hält, die er nicht hat retten können, eine OHMSS-Variation. Das ist bei Craig ja inzwischen fast ebenso Klischee wie früher das obligatorische finale Vernaschen des Bond-Girls ... Aber vielleicht hat Bond ja in NTTD Glück und der Titel des Films ist für zumindest eine der Damen in seinem Umfeld Programm.
Mal abwarten, vielleicht ist das mit OHMSS 2.0 nicht weit hergeholt. .
Auch wenn Mission: Impossible III gewiss kein klassischer Misserfolg war (im Kino circa 10 Millionen $ Gewinn); eine alte Regel im Filmgeschäft besagt: "Irgendeine Ausrede gibt es bei einem Flop immer." Nein, im Ernst: Egal, wie man es dreht und wendet, sehe ich da keine 'Rettung' durch Abrams. Und die Aspekte finde ich nur bedingt stichhaltig. Bei Start der WM war der Film bereits vielerorts einen Monat angelaufen. Zweitens ist die Homebase von Mission: Impossible - wie du richtig schreibst - ganz klar die USA (ähnlich wie bei Batman). Und wieso sollte man Bond nicht als Vergleich heranziehen? Mission: Impossible war im Kino erfolgreicher als GoldenEye, Mission: Impossible II erfolgreicher als Die Another Day und Mission: Impossible - Ghost Protocol erfolgreicher als Quantum Of Solace. Es stimmt zwar, dass Cruise seinerzeit nicht gerade seine populärste Phase hatte, aber auch da ist man in Sachen Kino in den USA bei weitem nicht so engstirnig wie in Europa. Und gerade in Amerika hat der Film an der Kinokasse finanziell eben nicht performt.In Deutschland liegen die Zuschauerzahlen von M:I 3 und den letzten drei Teilen gar nicht mal so weit auseinander! Außerdem vergisst du fast alle Aspekte, die zum Grund geführt haben, dass M:I 3 weniger als die ersten Filme einspielte:
1) außerhalb der USA --> Fußball WM
2) Popularität von Tom Cruise --> diese ist genau zu diesem Zeitpunkt, nach dem Film "Krieg der Welten" und einigen kuriosen TV-Auftritten extrem gesunken. Man kann sagen Ende 2005, Anfang 2006 war seine Popularität auf dem Nullpunkt.
3) Der zweite Teil wurde von fast allen im Nachhinein als sehr schlecht aufgenommen, da hatten viele wohl auch weniger Bock auf einen neuen Film, zu mal es sich nicht um einen Neustart wie bei Bond handelte.
3) und mit Casino Royale vergleichen? Bond? Ist doch klar, dass Bond mehr zieht und 2006 erst recht. Ein Mann, der dort seit 44 Jahren in der Kinolandschaft seine Spuren hinterließ und Ethan Hunt, den es gerade mal zu seiner dritten Mission zog. Also wahrlich ein schlechter Bezugspunkt.
4) Die Kritiken zum ersten Teil 1996 waren auch nicht alle rosig.
Da stimme ich dir absolut zu. Ehrlich gesagt würde ich genau wie J. J. Abrams auch Christopher Nolan aus diversen Gründen nicht haben wollen. Wenn die Regisseure irgendwann zu sicher im Sattel sitzen, ihr Ding machen und beginnen, ihren Stil zu konservieren, dann kommen keine echten Impulse mehr von ihnen oder sie wollen Bond ihren Stil überstülpen. Entweder man braucht wirklich frische Talente, die gierig sind und auf die große Chance warten oder aber qualitativ hochwertige 'Chamäleon'-Filmemacher, die sich gut in die Produktion einfügen und weder Kunst, noch Kommerz machen. Kein Hollywood, aber auch kein Arthouse. Genau wie bei den frühen Regisseuren der Reihe. Von daher finde ich, dass sie mit Fukunaga wirklich eine gute Wahl getroffen haben.Mir wäre Abrams nur lieber als so ein ganz groß angesehener "Kunst"-Regisseur, obwohl Nolan ja mit seiner Dark Knight Trilogie den Spagat zwischen Fantasie und Realismus meisterte. Aber im Endeffekt wären unverbrauchte Leute wirklich mal wieder die beste Lösung.
Das kann ich nachvollziehen. Die Frage ist: Was bedeutet das bezogen auf Bond? Abrams oder ein anderer Filmemacher könnte ja nicht einfach den Stil von Lewis Gilbert und John Glen kopieren. Personen wie Ken Adam und John Barry bekommt man auch nicht ersetzt. Bei der neuen Star Wars-Trilogie waren ja immerhin noch John Williams und diverse andere frührere Kreative mit an Bord. Die glorreiche Zeit des Production Design mit überlebensgroßen Setbauten wird auch nicht wiederkommen. Ich bezweifele auch, dass man ein "klassisches Bondfeeling" extrahieren und konservieren kann und selbst wenn man dies vermochte: Wäre das wirklich die Zukunft des Franchise? Man muss mit der Zeit gehen. Und ich bin mir nicht sicher, ob der Ansatz "Alte Inhalte in neuem Gewand" für 007 tatsächlich funktioniert. Bereits die Bondfilme der Siebziger Jahre waren für die Anhänger der Sixties-Bondomanie ein echter Stilbruch. Die Sehnsucht nach einem lässigeren und souveräneren Bond kann ich aber voll verstehen und teile sie auch. Eigentlich muss der 00...7te Amtsinhaber fast ein Agent ohne Altlasten sein, so extensiv wie man das 'Personal Drama' mit Misstrauen, Versagen, Verlust und Verrat bei Craig ausgeschlachtet hat...Mir ging es auch nicht um den inhaltlichen Konzept. Es muss das Feeling stimmen, der Charme, die Technk die dahinter steht, Orte etc. und da hatten sämtliche Disney Star Wars Filme mehr von als die Prequels.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Scarpine« (21. Mai 2020, 16:08)
Man könnte fast meinen, du verteufelst "No Time To Die"
Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Django« (22. Mai 2020, 12:40)
Dadurch, dass man nicht mehr unbedingt mit Bond tauschen möchte, ist er ja eigentlich auch keine Identifikationsfigur mehr, und ein Großteil der Faszination für ein adoleszentes Publikum schwindet.
Es ist ja schon ein wenig bedenklich, wenn viele sagen, dass die letzten drei Mission: Impossible Filme mehr James Bond als der EON James Bond seien
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Die Frage ist natürlich, ob auch die ganz jungen Menschen ein Interesse für Bond entwickeln? Da sehe ich Nachholbedarf oder einfach gute Unterrichtsstunden mit den Eltern
Ich stimme dir zu. Das fatale Problem ist auch, dass Bond seit den Sechzigern ein Selbstläufer war. Nur in den frühen Neunzigern musste man einmal zittern, aber Bonds Rückkehr 1995 wurde dann doch wieder zum Triumph. Heute wandelt sich die Gesellschaft aber durch die Digitalisierung viel schneller und das klassische Kino verliert ohnehin immer mehr an Boden. Der Siegeszug des Fernsehens konnte das Kino seinerzeit nicht zu Fall bringen, aber ich fürchte fast, dass das Digitale Verfügbarkeits- und Streamingangebot mit den Pandemie- und Post-Pandemie-Folgen und der Haltung vieler jüngerer Menschen im Rücken es tatsächlich schaffen könnte. Auch die immer bessere und größere Home-Media-Technik (Widescreen-Bildschirme und Beamer) bestärkt diesen Rückzug ins Private immer mehr.Tempi passati - so was gibt's heute nicht mehr (leider). Und von daher muss sich die Franchise ganz warm anziehen - sonst geht sie unter und irgendwann wird niemand mehr wissen, was Bond ist.
Das könnte durchaus sein. Nach 2001 waren erst einmal leichte Kost und eskapistische Filme gefragt. Um 2005 herum hat sich das dann gewandelt und ist in die von dir genannte, komplett andere Richtung gelaufen. Das würde auch erklären, warum Die Another Day und Casino Royale in der Machart und ihrer Rezeption kaum unterschiedlicher ausfallen konnten, obwohl zwischen diesen Filmen nur vier Jahre liegen.Nein, stattdessen muss alles dieser Sch***ss-Mode folgen, die vor etwa 15 Jahren aufgekommen ist, und nach der alle Filme und Serien grau, depressiv und von vornehmlich psychisch Kranken und Traumatisierten bevölkert sein müssen (ist das eigentlich eine Spätfolge von 9/11 )
Heute wandelt sich die Gesellschaft aber durch die Digitalisierung viel schneller und das klassische Kino verliert ohnehin immer mehr an Boden. Der Siegeszug des Fernsehens konnte das Kino seinerzeit nicht zu Fall bringen, aber ich fürchte fast, dass das Digitale Verfügbarkeits- und Streamingangebot mit den Pandemie- und Post-Pandemie-Folgen und der Haltung vieler jüngerer Menschen im Rücken es tatsächlich schaffen könnte.
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Der Kinofilm wird im breiten Portfolio der Medien dem heimischen Geräte-Overkill hinzugefügt werden und 'aussterben', weil das 'Kultur-Erleben' immer stärker von einem einst öffentlichen Gesellschaftsereignis zu einem persönlichen, individuell zugeschnittenen Konsumerlebnis wird
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herum hat sich das dann gewandelt und ist in die von dir genannte, komplett andere Richtung gelaufen
Ich denke, wenn die Pandemie sich merklich bis schlecht langfristig auf die Kino-Resonanz niederschlägt, wird das auch passieren. Eine Reduzierung der Film-Etats wird so oder so kommen. Prinzipiell sehe ich das aber auch als Chance für den Kinomarkt, sich komplett neu aufzustellen und alte, eingefahrene Muster zu durchbrechen. Eventuell wird es mehr Kooperationen zwischen dem klassischen Kino und den Streaming-Plattformen geben. The Irishman wurde ja auch von Netflix co-produziert und hatte ein Budget von 159 Millionen $. Auch die Streaming-Dienste nehmen für ihre Serien sehr viel Geld in die Hand. Wenn die auch vermehrt "große" Filme machen wollen, werden sie mit den altsituierten Filmfirmen und den Major Studios Deals machen. Es wird auf jeden Fall sehr viel weniger Filme geben, die über 200 Millionen $ kosten. Aber auch im Bereich von 80 bis 150 Millionen $ werden sich gute Publikumskracher realisieren lassen, wenn man an den richtigen Stellen spart und den Kreativen die Sonderwünsche aus dem Vertrag streicht oder eben auf Stars verzichtet. Das Kino ist noch lange nicht tot. Aber im Moment sind die Aussichten zumindest für die nächsten zwei Jahre eher düster. Es wird wohl auch sehr an der Frage hängen, inwieweit ein Großteil der Menschen nach der Pandemie in der Öffentlichkeit dauerhaft sein Verhalten anpasst oder einschränkt. Das lässt sich sehr schwer vorhersagen.Wobei das ja auch bedeuten würde, dass es irgendwann keine "Grossen Filme" mehr gibt. Zumindest nicht, solange keine alternative Finanzierungsmöglichkeit gefunden wird.
Der Mensch ist eben 'sozial' und kommunikativ. Je mehr man sich hinter digitalen Profilen und seinem eigenen Multifunktionsgerät verschanzt, desto mehr steigt natürlich das Bedürfnis mit anderen Menschen zu interagieren, zu kommunizieren und sich medial zu profilieren. Das Smartphone ist quasi das Tor zur Welt. Vieles was früher durch Optik und Kleidungsstil ausgedrückt wurde und was man als 'Persönlichkeit' erst im gegenseitigen Miteinander und in Gesprächen ausgedrückt bzw. kennengelernt hat, findet nun in der digitalen Selbstdarstellung statt. Durch das digitale Leben sind die sozialen und gesellschaftlichen Barrieren und Schranken gefallen. Musste man früher in der Regel seinem Gegenüber im persönlichen Gespräch die politische Einstellung mühevoll entlocken, prangt sie einem heute wie selbstverständlich direkt und unverblümt in einem Halbsatz in der Kommentarspalte einer x-beliebigen Plattform entgegen. Das ist nur ein Beispiel wie tiefgreifend die Digitalisierung das Verhalten, das 'soziale' Miteinander und die Gesellschaft verändert. Bond ist da wie aus der Zeit gefallen. Er steht für die alte Welt, das Empire, Anzüge, Glamour und den alten Stil; ist weiß, männlich, hetero und eine Ikone der maskulinen Standfestigkeit und unbedingten Pflichterfüllung. Im Grunde könnte 007 sogar kaum 'mehr' aus der Zeit gefallen sein...Irgendwie paradox: Einerseits muss heute alles möglichst "privat" und individuell sein - andererseits wird alles öffentlich gemacht, jeder Schwachsinn, jede Nichtigkeit in die Welt hinaus gepostet... geinfluenced kommentiert und geliked. War früher James Bond eine Stilikone, so sind es heute drittklassige Fussballspieler, die ausschauen wie ein Möchtegern-Drogendealer aus der Favela
Ich denke, der 11. September 2001 war am Ende nur der Stein des Anstoßes für diese Entwicklung. Aber so ganz verstehen kann ich das in dieser Breite auch nicht. Ich meine, im Kalten Krieg war die Welt zweigeteilt, man stand sich feindlich gegenüber, der atomare Supergau lag beständig in der Luft. Und trotzdem haben sich die Menschen nach Espkapismus gesehnt. Nach einem Superagenten, der coole Autos fährt, in den nobelsten Hotels absteigt, futuristische Spielzeuge verwendet und mit Bikini-Mädchen Vulkankrater besteigt. Heute ist man 'weiser'; es gibt keine Helden und keine Wahrheiten mehr. Die Welt ist komplex, vielfältig, zersplittert, grau und divers. Aber wieso will man das so breit und exzessiv auch im Lichtspielsaal sehen? Eigentlich kommt das Kino genau wie der Zirkus und die Kirmes doch ursprünglich vom Schaustellergewerbe mit all seinem jahrmarktartigen Zauber. Und genauso wie man eigentlich sinnlos Tigernummern anschaut, Zuckerwatte futtert und Autoscooter fährt, kann man doch auch im Kino mal die leichte Muse genießen. Sprich: Einen Sexgott, der reihenweise Frauen vernascht, Luxuskarossen schrottet, in exotische Länder jettet und den Bösewicht final abschießt... Wie war noch gleich sein Name? "Bond. James Bond."Ja - aber nach fast 20 Jahren sollte nun mal genug und das Trauma überwunden sein
Die Welt ist komplex, vielfältig, zersplittert, grau und divers. Aber wieso will man das so breit und exzessiv auch im Lichtspielsaal sehen? Eigentlich kommt das Kino genau wie der Zirkus und die Kirmes doch ursprünglich vom Schaustellergewerbe mit all seinem jahrmarktartigen Zauber. Und genauso wie man eigentlich sinnlos Tigernummern anschaut, Zuckerwatte futtert und Autoscooter fährt, kann man doch auch im Kino mal die leichte Muse genießen.
(ist das eigentlich eine Spätfolge von 9/11 )
Und ich glaube nicht, dass das (nur) daran liegt, dass ich älter geworden bin
War nicht "Batman Begins" der Anfang dieser ganzen "Superhelden mit Identitätsproblemen"-Nummer?
aber Nolan schaffte ja kunstvoll den Spagat zwischen Realismus und Fantasie
(Aber ich weiß, Mr. Bond, you will agree to disagree )