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381

Freitag, 6. März 2020, 06:13

@Django: Den Gedanken hatte ich auch schon. Vor allem das völlig sinnlose Intermezzo mit dem wankelmütigen Danny Boyle und seiner ach so genialen Idee wirkt da ein wenig ärgerlich. Diese ganze Nummer hat unheimlich viel Zeit und schlechte Presse gekostet. Zumal man laut Purvis und Wade ja bereits ein Script hatte, das Craig und die Produzenten sehr mochten.

Harry

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382

Montag, 9. März 2020, 09:23

Hinzu kommt, dass uns ja DC im Endeffekt auch ein Jahr warten lassen hat bis er seine Zusage zu einem weiteren Bondfilm gegeben hat.
"Absatz 26 Paragraph 5 - nur für Berechtigte. Das verstehen Sie sicher!"

383

Mittwoch, 11. März 2020, 16:37

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Was die James-Bond-Absage für Werbepartner bedeutet
James Bonds Werbepartner hatten längst ihre Produkt-Launches auf den Blockbuster ausgerichtet. Entsprechend groß sind für sie die Auswirkungen der auf November verschobenen Filmpremiere.


Text: Lena Herrmann / 11. März 2020

Heineken, Omega, Nokia, Land Rover - alles Marken, die zumindest einen Teil ihrer Werbemaßnahmen und Produkt-Launches rund um den neuen James-Bond-Film "No Time To Die" ausgerichtet haben. Doch die Verschiebung des Blockbusters macht den Unternehmen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Schließlich geht es längst nicht mehr nur um ein Gewinnspiel, um Product-Placement im Film oder einen Spot mit den beliebten Schauspielern des Movies. Oft hängen auch ganze Produktvorstellungen und Neueinführungen vom Start des Films ab.

Um ganze sieben Monate hat das Filmstudio Universal Pictures gemeinsam mit den Produzenten Michael Wilson und Barbara Broccoli und der Filmproduktionsfirma MGM den Agententhriller verschoben. Statt Anfang April soll Daniel Craig erst am 12. November über die Leinwand wüten. Es ist das dritte Mal, dass der Film verschoben wird, wie sueddeutsche.de schrieb, aber es ist der einzige Termin, der so kurz vorher abgesagt wird. Gerade einmal vier Wochen vor der Premiere wurde der Filmstart gecancelt.

Landrover hatte den Launch des neuen Defenders auf den Film abgestimmt
Viele Unternehmen bringt das in Schwierigkeiten, denn längst war die Marketingmaschinerie rund um den Film angelaufen. Und auch die Einführung diverser Produkte war mit dem Film abgestimmt worden. So hat beispielsweise Jaguar-Landrover den Launch des neuen Landrover Defender, der im Film eine sichtbare Rolle spielt, auf Anfang Mai gelegt. "Unsere Eventplanung mit exklusiven Handelsvorführungen ist insofern leider nicht mehr möglich", antwortete Christian Uhrig, Marketing Manager Comms & CRM, auf die Frage, welche Auswirkung die Verschiebung des Kinostarts auf das Unternehmen habe. An den Werbemaßnahmen, die bereits angelaufen sind, hält der Automobilbauer fest, sofern es möglich war, wurden die Druckunterlagen mit dem neuen Datum versehen. Im Herbst soll es dann eine weitere Kommunikationswelle geben.

Harte Zeit für Nokia
Noch schwerer als Landrover hat es Nokia. Der Mobiltelefonkonzern HMD Global aus Finnland hatte ursprünglich vor, am Weltfrauentag (8. März) die neue Kampagne auszurollen. Das ist bisher nicht geschehen. Am 19. März soll das Gerät, von dem bisher niemand weiß, enthüllt werden. Technik-Freaks und Blogger spekulieren im Netz, dass es sich dabei um das das Nokia 8.2 5G handeln könnte, das dann auch im Film eine wichtige Rolle spielen soll.

Der Werbefilm mit Lashana Lynch, die im Bond-Film die Agentin Nomi spielt, wird voraussichtlich erst dann laufen, wenn auch die Premiere von James Bond nicht mehr weit ist. Doch während Automodelle nicht so schnell ihre Aktualität verlieren, ist das neueste Mobiltelefon von Nokia im Herbst nicht mehr richtig neu. Zumindest werden andere Modelle von anderen Anbietern auf den Markt gekommen sein und die Aufmerksamkeit auf sich lenken.

"Vertrauen, Sicherheit und ikonisches Qualitätsdesign sind die Grundlagen, auf denen jedes Nokia Phone aufgebaut ist, und unsere Werte spiegeln die Werte von Keine Zeit zu sterben und der beeindruckenden neuen 00-Agentin Nomi wider. Wir sind sehr stolz darauf, die neueste Technologie für jeden zugänglich zu machen, und freuen uns darauf, dies mit Hilfe unserer aktuellen Partnerschaft umsetzen zu können", hatte Juho Sarvikas, Chief Product Officer von HMD Global, noch am Tag vor der Verschiebung des Films mitgeteilt. Wie es jetzt weitergeht, war nicht in Erfahrung zu bringen.

Swatch-Uhr "Q" ist ausverkauft
Noch nicht so wirklich auf die Verschiebung reagiert hat hingegen Heineken. Nach wie vor ist auf der Webseite, die ein Gewinnspiel rund um das Agenturen-Movie promotet, der April als Starttermin angegeben. Auch Swatch hat speziell für den Film einen Uhr auf den Markt gebracht, derzeit ist das Modell aufgrund der hohen Nachfrage ausverkauft. Hier könnte die Verschiebung des Filmstarts also wertvolle Zeit für Swatch bieten - die Uhrenmarke gehört übrigens zu Omega. Und das wiederum ist die Marke von James Bond.


Quelle: Werben und Verkaufen - Meldung

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384

Freitag, 24. April 2020, 23:24

In einem Gespräch mit der Regisseurin Miranda July plauderte Cary Fukunaga ein bisschen über die Bonddreharbeiten. July meinte, dass die Zeile im Trailer "Du hast keine Ahnung, was das ist, oder?" von Madeleine auf sie ein bisschen metaphysisch wirkt. Fukunaga sagt daraufhin, dass er die Idee hatte, alles ab der Folterszene in 'Spectre' nachträglich zu Bonds Phantasie zu erklären.

Ich muss gestehen, dass ich das nicht schlimm gefunden hätte, im Gegenteil. :D Derartige Spekulationen gibts ja schon lange, dass man auch YOLT und DAD größtenteils als Halluzination von Bond erklären könnte.

Spree

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385

Sonntag, 26. April 2020, 14:33

Das ist interessant. Ich hatte ziemlich schnell nach Spectre schon derartige Ideen, in Anlehnung an die Romane (ähnlich YOLT - TMWTGG). Hätte ich wohl tatsächlich auch lieber gesehen als das Ende von SP als Fakt anzuerkennen.
JAMES BOND WILL RETURN!

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Spree« (26. April 2020, 14:49)


Django

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386

Montag, 27. April 2020, 09:04

Die Idee hat was... wenn schon "aufräumen", dann richtig :D . Und es ist ja schon so: Es ich echt schwierig, aus dem Plot-Sumpf, den uns SP hinterlassen hat, wieder rauszukommen :S

387

Samstag, 2. Mai 2020, 22:21

Laut Bond-Insider Baz Bamigboye könnte NTTD auch noch einmal verschoben, auf irgendwann in 2021: "It's the big screen or nothing for Bond. The picture certainly won't be launched on a computer screen or an iPhone. 'If it has to wait till next year then so be it,' I was told by a close source. 'There are hundreds of millions of dollars involved here. Release it when audiences feel safe to return. But it's a nerve-racking call.'"

Die große Frage ist dabei, ob das Publikum sich denn 2021 sicher genug fühlt, ins Kino zu gehen. Einen Release in Kinos mit Sicherheitsabstand und dadurch reduzierten Zuschauerzahlen kommt scheinbar auch nicht in Frage. Was für ein Trauerspiel...

Wahrscheinlich muss der Film schon Gewinne im Bereich von Skyfall machen, um überhaupt in die schwarzen Zahlen zu kommen, wenn man bedenkt, wie viel Geld man mit der Danny-Boyle-Nummer verbrannt hat, und einer im Nichts verpufften Werbekampagne. Durch den historischen Flop von 'The Rythm Section' ist EON vermutlich eh schon ziemlich angeschlagen. Mittlerweile kann sich wohl glücklich schätzen, wenn man NTTD überhaupt irgendwann zu sehen bekommt, von zukünftigen Bondfilmen ganz zu schweigen.

Baron Samedi

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388

Sonntag, 3. Mai 2020, 17:48

'The Rythm Section'

Von dem Film höre ich zum ersten Mal... Nachdem ich mir gerade den Trailer angeschaut habe, muss ich sagen, dass der eigentlich ganz interessant und spannend aussieht, auch wenn die imdb-Note nicht allzu berauschend ist.
"Good morning Boss, it's sure going to be a beautiful day, yes a beautiful day."

Scarpine

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389

Dienstag, 5. Mai 2020, 21:23

Laut Bond-Insider Baz Bamigboye könnte NTTD auch noch einmal verschoben, auf irgendwann in 2021.
Das sind wirklich sehr trübe Aussichten. Eon und vor allem MGM scheinen allmählich eine Finanzspritze zu brauchen. Trotz ihrer Tantiemen können die Broccolis auch nicht auf ewig Flop um Flop mit ihren Stand-Alone-Projekten produzieren, dabei viel Geld verbrennen und zugleich eine Produktionsfirma mit festem Mitarbeiterstab dauerhaft am laufen halten. 2021... dann wären seit Spectre schon sechs Jahre vergangen; genauso viel Zeit wie zwischen Licence To Kill und GoldenEye. Jetzt rächt sich die langjährige interne Krise der Macher, indem eine äußere Krise ihnen das Heft des Handelns nun vollständig aus der Hand nimmt..

Und niemand weiß, wie sich die Menschen in Sachen Kino verhalten werden... Vielleicht wird es voll besetzte Kinosäle nie wieder geben und das klassische Kino stirbt zugunsten von Streaming- und Onlinediensten noch schneller und nachhaltiger aus? Und selbst wenn ab 2021 die Menschen zu ihren alten Gewohnheiten zurückkehren: Wie groß ist der Hunger auf einen neuen Bond? Noch dazu mit einem in die Jahre gekommenen 007 in seinem letzten Film (vergleichbar mit Moore 1985)?

No Time To Die ist ein Film von vor der Krise, sein Hauptdarsteller bereits seit 15 Jahren im Amt. Wird dieser Umstand ihn überholt und von gestern erscheinen lassen? Schon jetzt wird Ana de Armas in den Boulevard-Berichten um ihre Liaison mit Ben Affleck als Bondgirl tituliert, obwohl sie niemand in einer solchen Rolle gesehen hat. Irgendwie paradox. Sie war das Bondgirl in dem Film, der bis jetzt noch nicht angelaufen ist. Vielleicht wird die Welt sich ändern... die Filmbranche ganz sicher. Vielleicht werden wir irgendwann auch die Franchise-Entwicklung in ein vor und nach der Pandemie unterteilen. Wenn es ein 'danach" für Bond überhaupt geben wird... :(
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Django

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Mittwoch, 6. Mai 2020, 08:02

Zitat

Jetzt rächt sich die langjährige interne Krise der Macher

Ja - genau das ist es. Die ganze Covid-19-Sache beschleunigt bzw. verstärkt jetzt einfach noch den bereits kritischen Lauf der Dinge, den sich die Macher allerdings selber eingebrockt haben. Ich habe es hier irgendwo ja schon mal geschrieben: Hätte es nicht unnötigerweise über vier Jahre gedauert, einen neuen Bond-Film zu machen, wäre die ganze Pandemie-Sache diesbezüglich gar kein Problem gewesen

Scarpine

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391

Sonntag, 10. Mai 2020, 12:53

Hätte es nicht unnötigerweise über vier Jahre gedauert, einen neuen Bond-Film zu machen, wäre die ganze Pandemie-Sache diesbezüglich gar kein Problem gewesen
Ich stimme dir zu. Jetzt sind den Produzenten die Hände gebunden. Sie sind vollkommen abhängig vom weiteren Verlauf der Situation. Bei Bond wird ein Großteil des Geldes eben immer noch an der Kinokasse verdient. Und bei den Summen, die sie ausgegeben haben, muss No Time To Die eigentlich zwingend ein Einspielergebnis einfahren, wie es Skyfall hatte, um ein Erfolg zu werden. Das wird ein ganz hartes Brot, wenn die Zuschauerzahlen während und auch nach der Pandemie nicht wieder das Niveau von 2019 erreichen. Aber auch wenn Eon 2018 oder 2019 einen neuen Bondfilm erfolgreich ins Kino gebracht hätte, würde die Pandemie sicherlich große Konsequenzen haben.

Die Filmindustrie und die Kinowirtschaft werden sich tiefgreifend verändern. Man wird die Kosten enorm drücken müssen, um weiterhin ein Gewinnplus erwirtschaften zu können. Das bedeutet auch für das Franchise, dass die nächsten Bondfilme (ferne Zukunftsmusik, ich weiß...) auch keine 250 Millionen $ mehr verschlingen werden bzw. dürfen. Aber wenn das Budget nur noch im Bereich von 50 bis 150 Millionen liegen wird, werden Barbara Broccoli und Michael G. Wilson umdenken müssen. Keine großen Stars mehr, weniger Schauplätze & Globetrotter-Feeling und eine starke Reduzierung der großen Stunt-, Pyrotechnik- und Trick-Sequenzen der Vergangenheit. Stattdessen eher gediegenere Agententhriller als große Action-Feuerwerke. Ob das sogar eine konzeptionelle Chance für die Serie sein könnte oder im Gegenteil sogar ihr endgültiger Sargnagel? We shall see... :ka:
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Django

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392

Montag, 11. Mai 2020, 08:56

Könnte durchaus eine Chance sein. Denn ein Grossteil des mittlerweile unglaublichen Budgets eines Bond-Film verpufft doch nur noch in der Befriedigung irgendwelcher Star-Allüren und dem Ausbügeln des teilweise fast völligen "Management-Versagens" der Macher. "Dekadenz" ist wohl der richtige Ausdruck dafür :S

Mister Bond

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393

Montag, 11. Mai 2020, 12:14

@Django:
:thumbup:

Und Bombast brauche ich eh nicht. Wenn ich lese, dass der gewaltigste Mission: Impossible Film "Fallout" mit einem Budget von 178 Mio. noch deutlich unter den der letzten drei Bondfilme liegt (und was besseres ist dabei herausgekommen), dann läuft da was schief. Aber das meine ich generell, nicht nur auf Bond bezogen.
Ich würde mir auch eher wieder einen Bondfilm im Stile von Casino Royale wünschen. Da dachte ich mir auch damals ein "back to the roots" wie FRWL, nur mit mehr Action. Darauf kann man wohl nicht mehr ganz verzichten. Aber man darf es durchaus reduzieren. Weniger Explosionen, mehr Thrill.
Für gute Action ist momentan Tom Cruise mit seinem Ethan Hunt da. Also meine Kumpels, meine Familie und ich, mögen Bond nicht alleine der Action wegen.

Django

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394

Montag, 11. Mai 2020, 12:26

Ich hoffe einfach, dass die Macher - wenn sie mal weniger Budget zur Verfügung haben sollten - nicht aus einer falschen Arroganz heraus die Serie gleich ganz einstellen :thumbdown:

395

Donnerstag, 14. Mai 2020, 00:06

NTTD-Produktionsdesigner Mark Tildesley hat in einem Interview erzählt, das für Danny Boyles Version des Films eine Rakete und ein Gulag als Kulissen gebaut wurden. Spy Command spekuliert darüber, ob Bond in diesem Gulag eingesperrt werden sollte vom russischen Bösewicht. Interessant finde ich aber auch, wie weit die Produktion der Boyle-Version schon fortgeschritten war, und wie viel Geld da versickert sein muss.

Die Filmindustrie und die Kinowirtschaft werden sich tiefgreifend verändern. Man wird die Kosten enorm drücken müssen, um weiterhin ein Gewinnplus erwirtschaften zu können. Das bedeutet auch für das Franchise, dass die nächsten Bondfilme (ferne Zukunftsmusik, ich weiß...) auch keine 250 Millionen $ mehr verschlingen werden bzw. dürfen. Aber wenn das Budget nur noch im Bereich von 50 bis 150 Millionen liegen wird, werden Barbara Broccoli und Michael G. Wilson umdenken müssen. Keine großen Stars mehr, weniger Schauplätze & Globetrotter-Feeling und eine starke Reduzierung der großen Stunt-, Pyrotechnik- und Trick-Sequenzen der Vergangenheit. Stattdessen eher gediegenere Agententhriller als große Action-Feuerwerke. Ob das sogar eine konzeptionelle Chance für die Serie sein könnte oder im Gegenteil sogar ihr endgültiger Sargnagel? We shall see...


Also grundsätzlich fände ich es gut, wenn sich Hollywood wieder auf gute Geschichte ohne CGI-Bombast besinnen müsste. Eigentlich war man in kreativer Hinsicht ja eh auf steiler Talfahrt die letzten Jahre. Da gibt es nichts, was ich wirklich vermissen würde. Im Idealfall kommt wieder eine innovative Phase wie nach dem Zusammenbruch des Studiosystems Ende der 60er.

Auch für Bond sehe ich es grundsätzlich eher als Chance. Auf die A-Liga der Regisseure und Schauspieler müsste man erstmal verzichten, aber das ist ja an sich nichts schlechtes. CR beispielsweise punktet ja auch nicht durch die großen Namen vor und hinter der Kamera, sondern eher durch die Story.

Meine Befürchtung ist eher, dass die Krise bei Broccoli und Wilson das Fass endgültig zum überlaufen gebracht hat, und sie die Rechte nun veräußern. Da wäre dann die Frage, welche Studios es sich leisten können, die zu kaufen und was daraus zu machen.

Django

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396

Donnerstag, 14. Mai 2020, 07:30

Meine Befürchtung ist eher, dass die Krise bei Broccoli und Wilson das Fass endgültig zum überlaufen gebracht hat, und sie die Rechte nun veräußern.

Gut - mittlerweile frage ich mich auch hier, ob das wirklich schlecht sein muss. Auch das kann durchaus eine Chance sein :)

Scarpine

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397

Donnerstag, 14. Mai 2020, 12:00

Interessant finde ich aber auch, wie weit die Produktion der Boyle-Version schon fortgeschritten war, und wie viel Geld da versickert sein muss.
Das war leider zu befürchten. Aber schon damals drang durch die Berichte ja durch, dass Boyle wirklich kurz vor knapp abgesprungen ist. Eventuell konnte man die Sets aber irgendwie doch noch in den späteren No Time To Die reinschreiben bzw. einbinden? Ohne Pandemie wären wir da jetzt schon schlauer. Aber man wird so oder so sehr viel Geld verloren haben. Es ist ja sowieso strange wie das teilweise ausufert. Die Big Player bekommen ja auch Geld für mehrere Tätigkeiten. Danny Boyle und John Hodge haben jeweils die volle Drehbuch-Prämie eingesackt für ein Script, das nun unbrauchbar ist und nur mit Boyle als Regisseur funktioniert hätte. Als Regisseur hätte Boyle dann wieder einen seperaten Batzen bekommen.

Cary Joji Fukunaga bekommt auch zwei Gehälter; einmal als Regisseur und dann nochmal eine Prämie als Drehbuchautor. Dasselbe mit Daniel Craig, der als Hauptdarsteller und Co-Produzent zweimal absahnt. Jetzt eine teuere, völlig unbrauchbare Werbekampagne. Und allein das Drehbuch hat mit der Involvierung von Neal Purvis, Robert Wade, John Hodge, Danny Boyle, gerüchteweise Paul Haggis, Scott Z. Burns, Cary Joji Fukunaga und Phoebe Waller-Bridge (7-8 Autoren) sicherlich zwischen 10 und 15 Millionen $ verschlungen. Da wünscht man sich manchmal wirklich die "goldene" Zeit des Tandem-Duos Richard Maibaum & Michael G. Wilson zurück, die innerhalb eines halben Jahres ein drehfertiges Script auf die Beine stellen konnten, das der Regisseur dann ohne Sonderwünsche abdrehte.

Im Idealfall kommt wieder eine innovative Phase wie nach dem Zusammenbruch des Studiosystems Ende der 60er. Auch für Bond sehe ich es grundsätzlich eher als Chance. Auf die A-Liga der Regisseure und Schauspieler müsste man erstmal verzichten, aber das ist ja an sich nichts schlechtes. CR beispielsweise punktet ja auch nicht durch die großen Namen vor und hinter der Kamera, sondern eher durch die Story.
Das wäre wirklich stark, wenn das passieren würde. Eine gute Story, eine liebevolle Einbindung der Drehorte, unverbrauchte Darsteller und eine schnörkellose, aber dennoch kraftvolle Inszenierung. Casino Royale hatte all dies versprochen, aber die Craig-Ära konnte es für mich nicht einlösen. Quantum of Solace kann man als eigenwilligen 'Ausrutscher' durch die problematische Entstehungsgeschichte noch verzeihen, aber dann folgten zwei Filme, mit denen ich aufgrund ihrer schwerfälligen, affektierten und dekadenten Art bis heute fremdele. Leider... :(

Meine Befürchtung ist eher, dass die Krise bei Broccoli und Wilson das Fass endgültig zum überlaufen gebracht hat, und sie die Rechte nun veräußern. Da wäre dann die Frage, welche Studios es sich leisten können, die zu kaufen und was daraus zu machen.
Irgendwie kurios. Vor 10-15 Jahren hätte kein Fan ein solches Gedankenspiel überhaupt gewagt, geschweige denn für realistisch oder gar für gut befunden. Meine These ist, dass durch das zunehmende Ausbleiben an Filmnachschub - zweieinhalb Bondfilme in zwölf Jahren (!) - Fandom und Broccoli-Clan sich mittlerweile vollends entfremdet haben... Ein Verkauf? Da würde Disney vermutlich am meisten bieten. Im Franchise-Ausschlachten haben die ja schon reichlich Erfahrung und der Allesfilmer J. J. Abrams darf dann bestimmt noch eine Kult-Marke seinem Portfolio hinzufügen... :skull:
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Donnerstag, 14. Mai 2020, 13:01

aber dann folgten zwei Filme, mit denen ich aufgrund ihrer schwerfälligen, affektierten und dekadenten Art bis heute fremdele. Leider...

Das sehe ich genau so. Leider... :(

Zitat

Meine These ist, dass durch das zunehmende Ausbleiben an Filmnachschub - zweieinhalb Bondfilme in zwölf Jahren (!) - Fandom und Broccoli-Clan sich mittlerweile vollends entfremdet haben...

Das denke ich auch. Siehe hier im Forum. Und wenn, dann diskutieren wir eh' praktisch nur über die "alten" Filme. Und die nimmt uns ja niemand weg. Wenn es die beiden letzten Bond-Filme nie gegeben hätte... viel verpasst hätte ich nicht :S . es kann natürlich sein, dass da irgendwann doch noch der ganz grosse neue Bond-Film kommt, der alles rausreisst und all die "schwachen Jahre" vergessen lässt. Aber so recht dran glauben kann ich derzeit nicht :|

Feirefiz

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Donnerstag, 14. Mai 2020, 14:27

Die Craig-Ära hat sich von der Zwangspause nach QOS leider nie erholt. War Craig für ein Reboot, das bei Bonds Anfängen startet, eigentlich schon zu alt, machte er dies durch seinen Elan und seine Spritzigkeit – und der Tatsache, dass er trotz allem deutlich jünger war als Brosnan – wieder wett. Nach der langen Pause war er aber wirklich zu alt, um diesen Reboot-Ansatz weiterzuverfolgen, und EON und Mendes wählten nun das andere Extrem und zeigten einen ausgebrannten Bond kurz vor der Rente – als wenn man nach FRWL direkt NSNA gedreht hätte. Dabei hätte man es sich einfach machen können und, nachdem Bond am Ende von QOS seinen Frieden mit der Vergangenheit gemacht hatte und mit sich im Reinen in die Zukunft zu schreiten schien – deshalb hatte ja auch die Gunbarrel am Schluss bei dem Film Sinn –, einfach Bond bei der üblichen Missionserfüllung zeigen können. Moneypenny hätte man nach der PTS auch ganz en passant einführen können, nämlich indem Bond sie auf dem Weg zum Briefing plötzlich im Vorzimmer antrifft und sie sich so kennenlernen. Aber nachdem das Vesper-Trauma überwunden schien, wird in SF nun ein neues behauptet und Bond zum großen Drama stilisiert. Obwohl SF für mich noch funktioniert, zeigt sich hier schon die Fehlkonstruktion, die dem Nachfolger zum Verhängnis werden sollte. Angefeuert vom SF-Erfolg, steigert SP das ganze Psychodings noch (das zudem nur Behauptung bleibt, denn Bond selbst geht das alles ja ziemlich am … vorbei), indem er weitere Gespenster aufruft – siehe schon den Titel – und auch Vesper, M und Co. zu einem großen Schicksalsmummenschanz zu verknüpfen versucht. Und mittendrin ein Hauptdarsteller, der seinen Überdruss gegenüber der Rolle, der er alles verdankt, in gefühlt jedes Mikrofon nölt, obwohl die Produzenten vor ihm im Staub kriechen, als wäre Bond ohne ihn dem Untergang geweiht …

Vielleicht wäre es das Beste gewesen, Craig hätte wie seinerzeit Dalton irgendwann während der langen Pause seinen Hut genommen, und man hätte nach der Pause das 50-jährige Jubiläum genutzt, um mit einem neuen Team vor der Kamera noch einmal kreativ durchzustarten. Die in dem Fall sehr kurze Craig-Ära, bestehend aus einem gefeierten Debüt und einem umstrittenen schnellen Nachfolger, die Bonds Vorgeschichte schlüssig erzählt hätte, hätte dann für sich gestanden als möglicher, aber nicht zwingender Bezugspunkt für seine Nachfolger, so wie OHMSS einen möglichen (Moore, Dalton), aber eben nicht zwingenden (Connery, Brosnan) Referenzrahmen für das Franchise bildete. Bzgl. Craig würden wir sicher heute über die Pause, die seine so grandios gestartete Ära vermeintlich vor der Zeit beendet hätte, fluchen. Aber immerhin würden wir nicht im Jahr 2020 auf ein faktisch verschenktes Bond-Jahrzehnt (und eine m. E. ohne Not gescheiterte Ära) zurückblicken …
"How do you make a hero logical? You don't, and you must accept that.
The illogic is what makes something like Superman. The more rational a
story you try to write about Superman, the more you kill him."
(Dan Barry)

Django

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400

Donnerstag, 14. Mai 2020, 15:09

Zitat

Vielleicht wäre es das Beste gewesen, [...] für das Franchise bildete

Ja, das wäre rückblickend betrachtet wirklich nicht das Schlechteste gewesen. Aber ob SF und SP ohne DC wirklich "besser" geworden wären?