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Kronsteen

James Bond Club Deutschland - SPECTRE Nr. 005

  • »Kronsteen« ist männlich

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541

Samstag, 18. Oktober 2014, 16:35

Highlander (1986)

Nach langer Zeit mal wieder.
Für mich immer wieder ein Genuss.
Sicher nicht immer logisch und auch mit einigen Lücken, aber von der Wirkung und seiner Bedeutung her einer der großen Filme der 80er Jahre.
Zudem mit einem tollen Score ausgestattet (wer kenn nicht die Queen-Hits "Who wants to live forever" oder "Princes of the Universe"?).
Auch die Besetzung ist phantastisch. Neben Christopher Lambert natürlich Sean Connery als Ramirez und Clancy Brown als Kurgan.

Leider folgten dann unwürdige Fortsetzungen. Hätte man sich lieber mal Kurgans Motto zu Herzen genommen:
"Es ist besser auszubrennen als zu verblassen!"
"Wer ist schon Bond im Vergleich zu Kronsteen?!"

  • »Daniel Schweikert 1996« ist männlich

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542

Samstag, 18. Oktober 2014, 17:38

Sisters, Brian De Palma, 1973

Eigentlich eher durch -einen glücklichen- Zufall bin ich kürzlich auf dieses Werk von De Palma gestoßen und zwar auf Youtube. Dort sah ich dieses auf Englisch und war recht angetan, da deutlich wurde, dass die rauschhafte Sprache der Bilder auch schon in den 70ern sehr gut funktionierte - von einem jüngeren De Palma und mit "nur" einer halben Million Dollar Budget. Im CR-Jahr entstand auch ein Remake, diesem schenkte die Öffentlichkeit jedoch nie allzu viel Aufmerksamkeit, wie es scheint.
Im Grunde genommen handelt es sich um einen Thriller, welcher eine Hommage an Alfred Hitchcock darstellte, dessen Komponist sogar extra seinen Ruhestand unterbrach, um De Palma bei seinem schwierigen Unterfangen unter die Arme zu greifen. Die Geschichte selbst wird eher in Bildern erzählt und ist eigentlich gar nicht allzu erzählenswert, vielmehr profitiert der Film von einer fast makellosen Inszenierung, interessant gemacht! Bei Amazon bekommt man die deutsche Version zwar nicht sonderlich günstig da FSK 18, doch der Kauf lohnt sich ganz und gar.
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543

Samstag, 18. Oktober 2014, 20:33

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@Kronsteen

Zu Russell Mulcahys "Highlander" (1986):

Ein sinngemässer Slogan war doch schon im deutschen Titel vorzufinden: "Highlander - Es kann nur Einen geben!", der eigentlich jegliche Form von Fortsetzung im dialektisch doppeldeutigen Sinne schon ausschloss. Was man sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen kann, ist, dass dieser Film 1986 im deutschen Kino von der FSK ursprünglich mit einer 18er Freigabe versehen gewesen ist.

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DrShatterhand

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544

Samstag, 18. Oktober 2014, 22:56

Alien (1979)

Nach Ewigkeiten habe ich mir diesen Film mal wieder ansehen können. Eine interessante Ansammlung von bereits bekannten Schauspielern wie Yaphet Kotto und Tom Skerrit und der damals unbekannten Sigourney Weaver. Dazu das Alien-Design von H.R. Giger (RIP). Der Film nimmt einen gefangen, sobald die Nostromo das Signal vom Planeten einfängt, auf dem die Alien-Eier liegen, und lässt einen erst los, als das eingeschleppte Alien endlich in den Weltraum hinausgeblasen wird. Riesig viel Action gibt es gar nicht mal, die Musik wird meines Erachtens auch recht sparsam eingesetzt (und man leistet sich einen Goldsmith-Score!), aber Ridley Scott erschafft eine gelungene Atmosphäre, und das lässt den Film funktionieren.
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AnatolGogol

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545

Sonntag, 19. Oktober 2014, 07:20

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@Kronsteen

Zu Russell Mulcahys "Highlander" (1986):

Ein sinngemässer Slogan war doch schon im deutschen Titel vorzufinden: "Highlander - Es kann nur Einen geben!", der eigentlich jegliche Form von Fortsetzung im dialektisch doppeldeutigen Sinne schon ausschloss. Was man sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen kann, ist, dass dieser Film 1986 im deutschen Kino von der FSK ursprünglich mit einer 18er Freigabe versehen gewesen ist.

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Bei rollenden Köpfen verstand die FSK damals recht wenig Spass, was bei Highlander dann halt zwangsläufig zu einer 18er Freigabe führte. Wenn man bedenkt, dass Filme wie Predator oder Terminator damals sogar schnurstracks auf den Index verbannt wurden, erscheint die Highlander-Einstufung nachvollziehbarer (wenn auch nicht unbedingt verständlicher).
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546

Sonntag, 19. Oktober 2014, 12:23

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@ AnatolGogol
Eigentlich ist es mehr der Umkehrschluss, den ich mal aufzeigen möchte. Die Beurteilungskriterien aus vergangenen Tagen zum Thema „Gewalt“ zeigen deutlich auf, wie enorm das gezeigte Gewaltpotential auf der großen Leinwand sich in den letzten vierzig Jahren im Wahrnehmungsspektrum einer christlich geprägten Gesellschaft gravierend verändert hat.
Dass man als Konsument auch „Fehlentscheidungen“ der FSK hinzunehmen hatte, bzw. deren Beurteilungen nicht immer nachvollziehen konnte, bzw. kaum akzeptierte, ist sicherlich, nicht die Ausnahme aber auch nicht die Regel.

In Zeiten eines IS-Terrors würde jedenfalls, wenn „Highlander“ ¬ als Film noch nicht existierte und diese Geschichte – jetzt erstmalig verfilmt würde, nicht unbedingt eine Freigabe von Seiten eines Studios erhalten müssen. Umgekehrt ist es schon ein Faszinosum, dass eben ein Teil an Filmkonzepten, die mal auf dem Index standen, Jahre später abgewandelt fürs Fernsehen aufbereitet wurden und die heutige Jugendkultur in filmischen und literarischen Dystopien ihre fiktiven Alter Egos zur Schlachtbank geführt sieht. Was bei Harry Potter noch in scheinbaren Verniedlichungstendenzen à la Disney geschickt kolportiert wurde, erhält in „Hunger Games“ nun verjüngtes Rambo-Niveau. Hinsichtlich der jüngst anstehenden Boxoffice-Planungen US-amerikanischer Mayorstudios in den nächsten fünf Jahren wird es ganz aufschlussreich werden zu sehen, welche Tendenzen den größeren Erfolg einfahren werden – die simpleren Popcorn-Events aus dem Hause Marvel oder Warners düsteren und mehr ernsthaften DC-Verfilmungen.

Bei BOND gehe ich davon aus, dass ein Spaßkonzept aus vergangenen Tagen eher mit einem Darstellerwechsel wieder Einzug halten wird.

.

547

Dienstag, 21. Oktober 2014, 17:17

Speed (1994, Jan de Bont)

Eines muss man de Bonts erstem Regiewerk durchaus zugestehen: der Film ist ein meist sehr gut gemachter Actionkracher und wird seinem Namen mehr als gerecht. De Bont war sechs Jahre zuvor für die Kamera von McTiernans Stirb Langsam verantwortlich, eine Erfahrung, die seinen Speed anscheinend inspiriert hat. Beiden Filmen gemein ist das sehr simple, fast kammerspielartige Szenario als Grundlage für ein dynamisches Actionfeuerwerk. Speed spielt die meiste Zeit über in einem mit Bomben präparierten Bus voller unschuldiger Geiseln, die gezwungen sind, mit mehr als fünfzig Meilen in der Stunde durch Los Angeles zu rasen. Sinkt das Tempo, so kündigt der Oberschurke an, werde der gesamte Bus in die Luft fliegen.

Für eine ausgefeilte Hintergrundgeschichte und interessante Charaktere bleibt kein Platz, aber da auf dem Cover Speed steht, ist verständlicherweise auch Speed drin. De Bont nutzt sehr einfache Mittel, um Tempo und Spannung zu steigern und jagt den durchhaltefähigen Bus förmlich durch den Film. Zum Verschnaufen bleibt kaum Zeit, denn de Bont lässt sich ständig neue Hindernisse und Probleme für seine Höllenfahrt einfallen und bei dem enormen Tempo des Films bietet sich glücklicherweise auch keine Gelegenheit, das alles zu hinterfragen. Die Action macht einen aufwändigen und imposanten Eindruck, die rasante Inszenierung steht komplett im unterstützenden Dienst des hohen Tempos und zusammen mit dem gelungenen Soundtrack geht das alles gut nach vorne.

Was ich nicht so sehr mochte an Speed war, dass viele der Charaktere als zweidimensionale Stereotypen dargestellt werden und im ersten Drittel auch einige Genre-Klischees ausgereizt werden, bevor es nach einer guten halben Stunde dann mit Max-Geschwindigkeit zur Sache geht und zugegebenermassen alles viel besser funktioniert. Klar, Sandra Bullock ist schön anzuschauen und Keanu Reeves ist überaus männlich, aber gerade der zehn Jahre später entstandene Final Call - der nach einem ähnlichen Muster abläuft wie Speed - hat in meinen Augen gezeigt, wie man den Charakteren auch bei enormem Filmtempo etwas mehr Leben einhauchen kann. Hoppers übertriebenes Chargieren als Abziehbild eines platten Schurken ist nämlich nicht gerade die grösste Stärke des Films. Ansonsten aber sehr gute Unterhaltung.

Wertung: 7,5 / 10


Thuppakki (2012, A.R. Murugadoss)

Thuppakki ist ein indischer Action-Thriller mit dem dortzulande sehr beliebten tamilischen Kinostar Vijay „Ilaya Thalapathy“. Besonders hervorzuheben ist die für westliche Sehgewohnheiten zunächst etwas seltsame Mischung aus Musical, Slapstick-Komödie, hartem Terror-Thriller und Actionfilm, doch genau dieser Mix war es, der mich bestens unterhalten hat. Auf der einen Seite gibt es eine leichtfüssige Liebesgeschichte, mit allerlei witzigen Verwechslungen, Humor, Situationskomik und musikalisch-tänzerischen Einlagen, die sich selber nicht allzu ernst nehmen und ausserdem mit ihren aufwändigen Choreographien beeindrucken. Parallel dazu entwickelt sich der eigentliche Plot um Attentate durch eine Terrorzelle in Mumbai, der sich Soldat während seins Urlaubs entgegenstellt und die mehr und mehr in eine persönliche Konfrontation Mann gegen Mann mündet. Hier ist Thuppakki Actionkino der Extraklasse und überzeugt mit ästhetisch stilisierten aber auch gut in die Geschichte eingebauten Martial-Arts-Szenen, Schiessereien und Explosionen. Lobenswert erwähnt werden muss auch der Hauptdarsteller Vijay, der gleichermassen als Komödiant wie auch als furchtloser Actionheld und Sprücheklopfer überzeugen kann. All diese Elemente fügen sich so gut zu einem abwechslungsreichen und farbigen Endprodukt zusammen, dass auch bei der Laufzeit von fast drei Stunden praktisch keine Länge auftaucht.

Wertung: 8,5 / 10


The Untouchables (1987, Brian De Palma)

Ebenfalls kürzlich zum ersten Mal gesehen: De Palmas temporeicher „Cop vs Mob“-Actioner, für den Sean Connery völlig zurecht seinen Oscar entgegennehmen durfte. Die filmische Jagd nach Al Capone ist ein absolut herausragender Film voller farbiger und gut gespielter Charaktere, einer perfekten Illusion des frühen zwanzigsten Jahrhunderts durch Kostüme und Sets, brillanten Actionszenen, einem gewohnt bärenstarken Soundtrack von Ennio Morricone und last but not least einer ungemein aufregenden und sowohl kunst- als auch wirkungsvollen Inszenierung, Kamera- und Schnittarbeit, die vor allem in den Konfrontationen zwischen Polizei und Chicago Outfit zu einem atemberaubenden Erlebnis werden. Die Referenzen ans Western-Genre sind gut eingebettet und überaus gelungen, und Kevin Costner schafft es tatsächlich, sich neben einem herrlich kaltschnäuzigen und abgebrühten Connery sowie einem seinen Al Capone etwas überzeichnet aber auch spassig anlegenden De Niro zu profilieren. Grosses Kino!

Wertung: 9 / 10

DrShatterhand

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Mittwoch, 22. Oktober 2014, 22:12

Aliens (1986)

James Cameron übernimmt das Ruder, und von der, na ja, relativen Stille, die Ridley Scotts Film auszeichnete, ist natürlich nichts mehr übrig. Dafür zeigt Cameron, daß er einen sehr guten Action-Film machen kann, der auch Spannung verbreitet und keinen Hänger hat. Das will schon was heißen angesichts eines Filmes, der 148 Minuten lang ist. Natürlich nutzt er auch die Gelegenheit, eine Atomexplosion vom Stapel zu lassen.

Die "Special Edition" weist zusätzliches Filmmaterial auf, aber ich bezweifle, daß das Material nötig war. Es zeigt zum Beispiel, wie Newts Eltern das Raumschiff entdecken, in dem die Alien-Eier sind, und daß Newts Vater einen der "Facehugger" abbekommt. Für meinen Geschmack stößt das den Zuschauer zu sehr mit der Nase auf das, was kommt. Etwas länger hätte man uns schon im Dunklen tappen lassen können.

James Horner hat die Musik geschrieben, und tatsächlich - an manchen Stellen leiht er sich Teile seiner Musik zu "Star Trek - The Wrath of Khan" aus! Die Musik ist aber deshalb nicht weniger schlecht, sie untermalt das Geschehen durchaus gut.

Interessante Randnotiz: Das Lexikon des Science-Fiction-Films nennt den Planeten, auf dem die Aliens hausen, "Acheron". Nicht einmal fällt dieser Name im ganzen Film, da ist es immer nur LV-426. Da hat entweder der Rezensent geträumt, oder der Name war im Drehbuch, wurde dann aber fallen gelassen.

Alles in allem - sehr guter Film. "This Time it´s War" sagt der Untertitel. Cameron lässt es entsprechend krachen.
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Donnerstag, 23. Oktober 2014, 14:52

Zweimal "leichte Kost", da die Abende auch nicht nur aus N24-Dokumentationen bestehen sollten.

Harry Potter and the Philosopher´s stone, Fantasy, 2001

Und da soll mal einer "James Bond" als "unrealistisch" bezeichnen. Denn was wirklich als "Zauberwelt" zu bezeichnen ist, zeigt dieser düstere Kinderfilm von epischer Länge. Lustig, aber zwischenzeitlich auch traurig. Tragisch wäre womöglich übertrieben, aber zumindest versuchte man sich von anderen Erfolgsfilmen meiner Generation abzuheben, neun von zehn Punkten, 9,5 für Teil 2 und 3.

Lara Croft: "Die Wiege des Lebens", Archäologen-Action mit Angelina

Ein Film, welcher nicht auf Romanen, sondern auf Videospielen basiert. Drehbuchtechnisch eher mittelmäßig, dafür jedoch voller nicht unansehnlicher Schauplätze und vor allen Dingen bei Miss Jolie traumhaft synchronisiert. Soundtrackmäßig ebenfalls erträglich und dank "Speed"-Regisseur Jan de Bont mitreißender als Teil 1.
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DrShatterhand

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Samstag, 25. Oktober 2014, 13:11

Die elf Teufel (1927)

Hierbei handelt es sich um einen der ersten Fußballfilme, die in Deutschland gedreht wurden, und er kann mit Gustav "Metropolis" Fröhlich auch ein damals bekanntes Gesicht aufweisen.

Der Film stellt zwei unterschiedliche Fußballvereine aus Berlin einander gegenüber: den armen Vorortclub SC Linda und den reichen "International". Das Äußere spiegelt die Finanzen treffend wider: Lindas Spielerdusche ist eine Gartendusche, die Platz für einen Spieler hat. International hat ein regelrechtes Wellness-Center mit eigenem Masseur; der Trainer ist natürlich ein Brite: Mac Lawrence. Auch der Lebensstil passt: Das Linda-Team besteht aus Arbeitern, die erst nach der Arbeit trainieren können, Internationals Spieler konzentrieren sich aufs Trainieren und Spielen, ansonsten gönnen sie sich das schöne Leben: Tanzpalast, Kurpavillion, Zigarren, Champagner.

Beide Vereine werden durch eine Frau unterstützt: Beim SC Linda ist es die brave Linda, bei International ist eine reiche Frau die Geldgeberin. Sie versucht, Tommy, den Mittelstürmer des SC Linda, abzuwerben. Tommy gerät in echte Nöte, denn Internationals Angebot ist attraktiv, und auch die Mäzenin verdreht ihm den Kopf. Tommy geht schließlich auf das Angebot ein, aber man sieht sofort, daß er nicht glücklich ist, zumal beim SC Linda das Gefühl entsteht, daß er den Verein und sein Mädchen (mit der er die Verlobung feiern will) im Stich lässt.

Es kommt zu einem Duell zwischen dem SC LInda und International, denn es wird eine Pokalbegegnung ausgelost; zwei Mannschaften der Stadt sollen um einen neuen goldenen Pokal kämpfen. Natürlich werden Linda und International ausgelost. Erstaunlicherweise tappt Tommy (nun in Internationals Kader) bis kurz vorm Anpfiff im Dunklen darüber, wer sein Gegner ist. Als er es erfährt, bricht er zusammen und wird für untauglich erklärt. Ihm wird jedoch ein SC-Linda-Dress zugeschanzt, und nach einer Weile zieht er es an und stürmt auf den Platz, um den SC zu unterstützen. Der SC liegt zu diesem Zeitpunkt 0-1 hinten.

Tommy kann das Speil zugunsten Lindas drehen und helfen, den Ausgleich zu erzielen, doch er wird am Kopf verletzt und muss ausscheiden. Sportliche Geste seinerseits: Er bittet den Schiedsrichter, den foulenden Gegner nicht vom Platz zu stellen. In der Kabine wird er aber bald durch einen Kuss seiner Linda quasi wieder zum Leben erweckt. Er stürmt wieder auf den Platz und erzielt das Siegtor.

Im Vorspann kündigt der Film an, für die Fußballsequenzen die "besten Fußballspieler aus allen Teilen Deutschlands" zusammengetrommelt zu haben. Ob das stimmt, kann ich beim besten Willen nicht erkennen, doch man sieht stellenweise, daß unterschiedliche Leute sich auf dem Platz tummeln. In den Totalaufnahmen trägt der Torhüter des SC Linda ein dunkles Jersey, in den Nahaufnahmen, in denen der Schauspieler aktiv ist, trägt er einen hellen Jersey. Und was für ein Fliegenfänger der ist! Der hält sein Tort mehr mit Glück als mit Verstand sauber!

Technisch hat der Regisseur, Zoltàn Korda, einiges aufgefahren. Es gibt viele lange Kamerafahrten, die ein schneller Spiel vermitteln. Oft gibt es Nahaufnahmen von Spielern, die zum Kopfball hochsteigen. Seltsam sind allerdings viele Einstellungen, in denen einfach ein ball durch die Luft fliegt. Ich vermute, wenn er herunterkommt und größer wird, soll das eine Bedrohung des Tores anzeigen. Andere Einstellungen zeigen einen Torhüter, der gerade noch den Ball aus dem Winkel fischt und dabei an den Pfosten fliegt; das Tor wankt bedenklich!

Auch das Zuschauerverhalten ist sehr realistisch: Alle sind voll dabei, und es kommt sogar zu Prügeleien zwischen Zuschauern auf den Tribünen!

Dramaturgisch ist das Kippen des Spiels mit Tommys Einlauf bzw. Rückkehr etwas übertrieben. Bis zu seinem Einlauf diktiert International das Spiel (klar), und Lindas Hintermannschaft hat ganz schön zu kämpfen. Letztlich muss sie durch einen Elfmeter das 0-1 hinnehmen. Sobald Tommy das Spielfeld betritt, kippt das Spiel aber komplett, und zwar dermaßen, daß Lindas Torhüter in seinem Tor steht, nichts mehr zu tun bekommt und sich fürchterlich langweilt. Das bleibt natürlich nicht immer so, und nach Tommys Verletzungspause wogt das Spiel hin und her, bis Tommy schließlich das Siegtor schießt, der SC Linda den Pokal gewinnt und Tommy sein Mädchen Linda in die Arme schließen kann.

Alles in allem ein sehr interessanter Film, der zeigt, wie früh sich Filmemacher schon mit Fußball im Film beschäftigt haben.
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Kronsteen

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551

Samstag, 25. Oktober 2014, 14:19

Iron Sky (2012)

Nachdem ich schon viel von diesem Film gehört habe, hatte ich nun endlich auch mal das "Vergnügen", ihn mir (auf Bluray) anzuschauen.

Mir war natürlich klar, dass der Inhalt nicht das Paradestück des Films sein würde. Dazu ist die Nazi-Verschwörungsthematik auch nicht unbedingt geeignet.
Vielmehr ist es v.a. in der 1. Hälfte ein trashiger Spaß, der durch seine erstaunlich gute Optik und die Musik (toller Soundtrack von Laibach) besticht.

Leider driftet die ironisch-böse Komödie in der 2. Hälfte in ein Action-Trick-Spektakel ab, das das Niveau nicht ganz halten kann. Die inhaltliche Substanz und die Ironie gehen verloren.

Als moralisches Pamphlet wirkt die Läuterung der Renate sicher nicht, aber als bombastisch ausgestattetes "Auf die Schippe" nehmen der Nazi-Legende "Neuschwabenland" ist es sicher dienlicher als das sonst obligatorische Erschrecken und Empören in diesem Zusammenhang.

Ich stelle mir aber die Frage, ob die Filmmacher nicht zufällig irgendeinem Uniformenfetisch unterliegen. :D
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Samstag, 25. Oktober 2014, 22:45

König der Mittelstürmer (1927)

Ein weiterer der frühen Fußballfilme aus Deutschland, und die Hauptrolle spielt wieder ein Mann, der zuvor durch Fitz Lang bekannt geworden ist: Paul Richter, der 1924 Siegfried in Langs "Die Nibelungen" darstellte.

Die Figur, die Richter darstellt, hat eine klare reale Person als Vorbild: Richter spielt Tull Harper, Sohn eines Firmenchefs. Da ist es natürlich nicht weit zur früheren HSV-Größe Tull Harder. Harper, leidenschaftlicher Mittelstürmer des Clubs Alemannia, macht die Bekanntschaft der Amerikanerin Mabel. Mabel ist unterwegs, um die Finanzen von Harper Seniors Firma zu prüfen und die Sanierung voranzutreiben. Tull verliebt sich in Mabel, doch ihr wird erzählt, Tull liebe nur ihr Geld, nicht sie. Er wendet sich erst einmal enttäuscht ab, doch im Lauf der Zeit erkennt er, daß er nicht von ihr lassen kann.

Ebensowenig kann er von der Alemannia lassen, die das Finale um die deutsche Meisterschaft gegen Burgund erreicht. Mit Tull an Bord kann die Alemannia 1-0 in Führung gehen, doch Burgund schafft den Ausgleich, und mit 1-1 geht es in die Halbzeit. In der zweiten Hälfte wird Tull am Knie verletzt und muss vom Platz! Hier beginnen die Parallelen zu "Die elf Teufel"; der Star des Teams wird verletzt, muss den Platz verlassen und kann eigentlich nicht weitermachen. Aber auch hier kommt die Liebste, Mabel, in die Kabine, bandagiert ihn und zeigt ihren Sinneswandel. Daraus schöpft Tull neue Kraft und stürmt aufs Feld zurück. Dort führt Burgund inzwischen 2-1, doch Tull, der plötzlich überall zu sein scheint, dreht das Spiel und erzielt Alemannias Ausgleich und auch den Siegtreffer. Tull schießt die Alemannia zur deutschen Meisterschaft.

"König der Mittelstürmer" brüstet sich nicht damit, erfahrene Fußballspieler aufgeboten zu haben, doch es sieht auch hier so aus. In den Totalen sieht das Spiel sehr flüssig aus, in Nahaufnahmen wird eher gestochert. Sehr toll eine Sequenz aus der zweiten Hälfte, als Alemannias Fünfmeterraum belagert wird, Burgunds Spieler den Ball nicht ins Tor bekommen, Alemannias Torhüter allerdings so katastrophal abwirft, daß der Ball im eigenen 16er einem Burgundspieler vor die Füße fällt! Doch auch dieses Geschenk will Burgund nicht annehmen. Die Spielsequenz ist mit recht vielen Strafraumszenen gespickt, was natürlich für mehr Aufregung beim Filmzuschauer sorgt als bloße Totale.

Der Film wurde in einem grauenhaften Zustand vorgefunden, es gab eine Kopie, die mit Nitratschäden durchsetzt war, dementsprechend zerschossen sehen die Szenen bisweilen aus. Der Film ist in sechs Akte unterteilt, und man kann den Eindruck kriegen, daß es sechs Rollen gab, denn zu Beginn jedes Aktes sieht der Film schrecklich aus, ehe er nach ein paar Minuten ansehnlicher wird.

Persönlich hat mir "Die elf Teufel" besser gefallen, weil das Fußballthema sich da durch den ganzen Film zog, während es bei "König der Mittelstürmer" erst nach knapp 75 Minuten in den Vordergrund drängt und bis dahin eher eine Randerscheinung ist.
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553

Sonntag, 26. Oktober 2014, 12:16

Die letzten Amerikaner (1981)

Spannender Film um eine Truppe amerikanischer Reservisten, die in den Sümpfen Louisianas ein Manöver durchführt und durch ein paar überhebliche Aktionen Probleme mit einheimischen Cajuns bekommt. Diesen sind sie in den Sümpfen dann maßlos unterlegen und so wird die Truppe kontinuierlich dezimiert.
Der Film ist auf der einen Seite ein spannender Thriller und auf der anderen Seite eine interessante Studie über Gruppendynamiken und die Unterlegenheit des Menschen in ungewohnter Natur. Es wird hervorragend dargestellt, wie sich eine harmlose Situation hochschaukeln kann und dadurch auch in eigentlich homogenem Gruppen Grabenkämpfe entstehen und die Nerven blank liegen.

Sicher kein Film, der das Kino verändert hat, aber ein spannender Film, der einen nachdenken lässt.
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DrShatterhand

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Sonntag, 26. Oktober 2014, 16:09

Robocop (1987)

Mittlerweile ein Klassiker, dem man sein Alter durchaus anmerkt, der aber meines Erachtens gut gealtert ist. Peter Weller markiert hier Alex Murphy bzw. den späteren Robocop, der von der Firma Omni Consumer Products (OCP) auf die Straßen geschickt wird, um die Kriminalität auf den Straßen Old Detroits zu bekämpfen. OCP verwaltet die Polizei und ist natürlich interessiert daran, alles effizient und profitabel zu gestalten.

Murphy wird bei seinem ersten Einsatz in Old Detroit in Stücke geschossen, und was von ihm überbleibt, ist die Basis für RoboCop. "Part man, part machine, all cop". Es gelingt OCP jedoch nicht, Murphys Gedächtnis komplett zu löschen, und er erinnert sich an die Gangster, die ihn zerschossen haben. Bei der Jagd auf diese Gangster kommt er Korruption auf die Schliche, die ihn zu Richard Jones, OCPs zweitem Mann, führt. Wegen einer eingebauten Direktive, die es RoboCop unmöglich macht, gegen jemanden aus OCP vorzugehen, kommt er an Jones nicht heran. Jones wiederum hetzt Clarence Boddicker - Gangsterchef in Old Detroit - und seine Jungs auf RoboCop, um ihn endgültig zu vernichten. Es passt, daß Boddicker und seine Truppe genau die sind, die Murphy zu Beginn in Stücke geschossen haben.

Beim Showdown in einer alten Fabrik entledigt sich RoboCop mit Hilfe seiner Partnerin Lewis Boddicker und seiner Kumpels, und schließlich gelingt es ihm, Jones zu beseitigen, der zuvor laut hörbar von seinem Chef gefeuert wird, damit RoboCop auf Jones feuern kann.

Der Film hat zwar seine 27 Jahre auf dem Buckel, doch er ist stellenweise (unfreiwillig) aktuell, so zum Beispiel, als Jones sich zu ED 209 äußert, der als lupenreiner Kampfroboter auf den Markt gebracht werden soll und auch dem Militär verkauft werden soll. Das Ding funktioniert nicht richtig, und für jedes Gelände ist die Büchse auch nicht geeignet, spätestens beim Häuserkampf im Treppenhaus ist Schluss. Auf ED 209s Fehlfunktionen angesprochen, sagt Jones: "We had spare parts contracts for 25 years, who cares if it doesn´t work?" Anscheinend war die Bundeswehr hier Kunde.

Auch nicht schlecht eine Aussage Jones´, als Boddicker ihn fragt: "Do you have connections to the Military?" - "We are the Military."

Die Musik zu dem Film hat Basil Poledouris geliefert, und sein "RoboCop Theme" ist zeitlos und hat einen hohen Wiedererkennungswert. Auch er leiht sich übrigens ein paar Takte aus einem seiner früheren Scores aus, in diesem Fall aus "Red Dawn" (dem 1984er Film, nicht der Version von 2012), und er benutzt sie auch ein paar Mal in "RoboCop".

Ein Film, den ich immer wieder gerne sehe, und den ich auch als VHS in den Recorder geschoben habe, denn eine DVD- oder BD-Version mit der entsprechenden Laufzeit (98 Minuten) ist mir noch nicht begegnet. Alles, was kürzer ist, muss einer "Neuüberarbeitung" zum Opfer gefallen sein und ist damit für mich inakzeptabel.
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Maibaum

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Sonntag, 26. Oktober 2014, 16:13

Lauf ofdb sind aber die meisten DVDs und Blus uncut, während alle regulären VHS Ausgaben gekürzt sind:

http://www.ofdb.de/film/320,RoboCop

AnatolGogol

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Sonntag, 26. Oktober 2014, 17:40

Das kann ich bestätigen, die aktuelle BD zeigt den ungeschnittenen Director´s Cut von Verhoeven (103 Min), der sogar noch etwas expliziter als die Kinofassung ist. Hab ich selbst daheim und ist auch qualitativ ok, wenngleich keine Referenzscheibe: allein die deutsche Tonspur hat ein traurige digitale Veröffentlichungsgeschichte hinter sich und kann auch hie nur sehr bedingt überzeugen, dieses mal wenigstens in korrekter Tonhöhe aber halt immer noch gefiltert wie Bolle. Der Film ist seit der letzten BD nun auch vom Index runter, Zeit dafür wurde es nach über 25 Jahren ja auch.

Edit: ich vergass noch zu erwähnen, dass bei der Robocop-BD mal wieder die Unsitte ein beschnittenes Bildformat zu veröffentlichen betrieben wurde. Der Film wurde von Verhoeven bzw. Vacano in open matte gedreht, lt. Verhoeven ist die intended aspect ratio des Films 1.66:1 (was Sinn macht, da er zuvor in Holland ausschliesslich in diesem Format gearbeitet hat), so erschien der Film auch vor Jahren bei Criterion auf DVD (allerdings leider nicht anamorph). Die BD knallt ihn nun leider in Vollbild 1.78:1 raus, dadurch geht wieder mal oben und unten einiges an Bildanteilen verloren, besonders deutlich bei den Szenen mit ED209 zu sehen. Von daher ist DrShatterhands Strategie den Film auf VHS anzuschauen zumindest in Bezug auf das Bildformat nicht ganz falsch, da die VHS das open matte-Bild drauf hatte und so zumindest oben und unten nix fehlte (allerdings auch einiges zeigte, was eigentlich nicht wirklich beabsichtigt war).
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AnatolGogol« (26. Oktober 2014, 18:50)


  • »Daniel Schweikert 1996« ist männlich

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Sonntag, 26. Oktober 2014, 18:50

Der Mann mit dem Fagott, Teil 1 und 2, 2010, heute zur Primetime auf 3Sat

Ein auf wahren Begebenheiten beruhendes Familiendrama der besonderen Art, da es von historischen Tagen von vor 100 Jahren bishin zu aktueller Selbsterscheinung der eigentlich von einem Schauspieler gespielten Person tatsächlich alles beinhaltet, was man sich diesbezüglich sowohl dramaturgisch, als auch musikalisch und inhaltlich vorzustellen vermag. Im Grunde genommen auf einem Roman basierend, welcher von Udo "Jürgens" Bockelmann zur Verarbeitung persönlicher Erlebnisse einst verfasst wurde, filmisch nun mit hintergründiger Brillianz umgesetzt. Interessanterweise nicht zwangsläufig für "Fans" interessant, sondern generell für Freunde spannender Unterhaltung, welche zudem realen Hintergründen folgt. Fantastisch auch die schauspielerischen Leistungen, meiner Ansicht nach sehr sehenswert.
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DrShatterhand

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Montag, 27. Oktober 2014, 22:13

Das kann ich bestätigen, die aktuelle BD zeigt den ungeschnittenen Director´s Cut von Verhoeven (103 Min), der sogar noch etwas expliziter als die Kinofassung ist. Hab ich selbst daheim und ist auch qualitativ ok, wenngleich keine Referenzscheibe: allein die deutsche Tonspur hat ein traurige digitale Veröffentlichungsgeschichte hinter sich und kann auch hie nur sehr bedingt überzeugen, dieses mal wenigstens in korrekter Tonhöhe aber halt immer noch gefiltert wie Bolle. Der Film ist seit der letzten BD nun auch vom Index runter, Zeit dafür wurde es nach über 25 Jahren ja auch.

Edit: ich vergass noch zu erwähnen, dass bei der Robocop-BD mal wieder die Unsitte ein beschnittenes Bildformat zu veröffentlichen betrieben wurde. Der Film wurde von Verhoeven bzw. Vacano in open matte gedreht, lt. Verhoeven ist die intended aspect ratio des Films 1.66:1 (was Sinn macht, da er zuvor in Holland ausschliesslich in diesem Format gearbeitet hat), so erschien der Film auch vor Jahren bei Criterion auf DVD (allerdings leider nicht anamorph). Die BD knallt ihn nun leider in Vollbild 1.78:1 raus, dadurch geht wieder mal oben und unten einiges an Bildanteilen verloren, besonders deutlich bei den Szenen mit ED209 zu sehen. Von daher ist DrShatterhands Strategie den Film auf VHS anzuschauen zumindest in Bezug auf das Bildformat nicht ganz falsch, da die VHS das open matte-Bild drauf hatte und so zumindest oben und unten nix fehlte (allerdings auch einiges zeigte, was eigentlich nicht wirklich beabsichtigt war).


Dann muss ich doch mal genauer auf die Suche gehen; Angebote aus deutschen Landen schenke ich mir, seit DVDs mit dem "eingebrannten" FSK-Flatschen daherkommen und das Artwork verschandeln. Ich musste bisweilen sehen, daß Versionen auf Grabbeltischen lagen, die es auf eine Laufzeit von 81(!) Minuten "geschafft" hatten.
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Montag, 27. Oktober 2014, 22:16

Lauf ofdb sind aber die meisten DVDs und Blus uncut, während alle regulären VHS Ausgaben gekürzt sind:

http://www.ofdb.de/film/320,RoboCop


Damn, derzeit beim ofdb-Shop nicht auf Lager! (Und ich bin versucht, den dicken roten Flatschen hinzunehmen.)
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Montag, 27. Oktober 2014, 22:33

Under Belägring 2 (1996)

Schwedische VHS von "Alarmstufe Rot 2", den ich zuerst 1996 im Cinemaxx Essen gesehen und dann unter Umgehung der deutschen Schere aus Schweden bezogen habe. Steven Seagal, der den Film auch produziert hat, ist erneut als Navy-Seals-Mann und Koch Casey Ryback unterwegs und dezimiert eine Gruppe von Terroristen, die einen Zug kapern, um einen Satelliten in ihre Gewalt zu bringen. Mit diesem Satelliten wollen sie einen Atomreaktor unterm Pentagon in die Luft jagen. Die Konsequenz wären acht Millionen Tote und ein nuklear verseuchtes Washington und Umgebung. Dafür würde die Terrortruppe 1 Milliarde Dollar einstreichen.

Womit die Terroristen nicht rechnen, ist Casey Ryback, der Schritt für Schritt die Gegner ausschaltet und noch Unterstützung durch den Zugpagen erhält, den die Terroristen ebenfalls zu Beginn übersehen. So gibt es viele gebrochene Knochen, Blut und Tote sowie viel Sachschaden, als zwei Züge am Ende ineinanderrasen und eine höllische Explosion verursachen.

Man sieht dem Film an, daß viele Zugsequenzen vor einer Projektion gedreht wurden (erinnerte mich an das "False journey"-Motiv aus diversen "Mission: Impossible"-TV-Folgen), und eine Sequenz macht mich bis heute stutzig: Ein CIA-Captain, der im Zug mitfährt, wird auf Befehl vom Bösewicht Travis Dane aus dem Zug geworfen. Später, gegen Ende des Films, rennt derselbe Captain in Uniform in einem Abteil herum und kämpft gegen einen der Terroristen. Entweder ein kolossaler Continuity-Fehler oder ein anderer Schauspieler, der dem Captain, der da aus dem Zug fliegt, total ähnlich sieht.

Neben Steven Seagal wirken noch ein paar andere bekannte Gesichter mit: Kurtwood Smith als ein US-Militär, Everett McGill als Chefterrorist Penn und die junge Katherine Heigl als Rybacks Nichte Sarah.

Insgesamt ein unterhaltsamer Action-Streifen, der das Etikett "Die Hard on a Train" durchaus verdient hat.
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